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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ben stehet / daß er nach dem Abendmal den Lobgesang gesprochen.

So aber jemand die Gabe hat / daß er auch mit Zung vnd Munde seinem GOtt singen kan / ists jhm eine Schande / seinen Mund mit Lobgesängen nit wollen auffthun. Die müssen schamrot stehen / wann sie hören / wie die redlose Vögelein / nach jhrer art / auß einguß vnd stifftung jhres Schöpffers singen / vnd darinnen jhren Schöpffer preisen.

So sey es nun / wie Paulus saget: Ich will Psalmen singen1. Cor. 14, 15 im Geist / ich will auch Psalmen singen im Verstand; das ist / mit solcher Stimme / daß es andere können hören vnd verstehen. Singet GOtt mit dem Munde / vnd spielet jhm im Hertzen / das ist eine art der himlischen Gemüther. Sihe / das schwere Erd-viehe / als Ochsen vnd Esel / singen nicht / sondern die himlische Vögel / die vnter dem Himmel schweben. Je mehr dein Hertz von der Erd erhaben / je lieber es Gott singet mit Hertz vnd Munde / das bringet ein geruhiges Gemüth. Es spricht Jacobus: Leidet jemand vnter euch / der bete; ist jemand gutesJac. 5, 13. muths / der singe Psalmen. Das hat einen Schein / als schickt sichs nicht / in Trübsal zu fingen. Aber so wenig dir verbotten bey gutem Muth zu beten, so wenig ist dir verbotten / in Trawrigkeit zu singen. Ja es kan ein andächtig Gesang kaum zu einer Zeit besser klingen / als zur Zeit der Trübsal. David hat Psalmen gestellet / vnd mit frölichem Munde gesungen / wenn jhn schon vmbgeben Leiden ohne Zahl. Denn es seyn die Psalmen vnd geistliche Lieder nicht allein ein solch Werck / darin man GOtt preiset vnd lobet für seine Wolthat; sondern auch ein Mittel deß H. Geistes / damit er in Nöthen das Hertz tröstet / vnd grossen Vnmuth vnd Schrecken stillet. Wie denn die Erfahrung bezeuget / daß fromme Hertzen im Gefängnüß vnd Marter mit Psalmen sich erquickt haben.

Es sey nun Frewd oder Leid / so singet doch dem HERRN

ben stehet / daß er nach dem Abendmal den Lobgesang gesprochen.

So aber jemand die Gabe hat / daß er auch mit Zung vnd Munde seinem GOtt singen kan / ists jhm eine Schande / seinen Mund mit Lobgesängen nit wollen auffthun. Die müssen schamrot stehen / wann sie hören / wie die redlose Vögelein / nach jhrer art / auß einguß vnd stifftung jhres Schöpffers singen / vnd darinnen jhren Schöpffer preisen.

So sey es nun / wie Paulus saget: Ich will Psalmen singen1. Cor. 14, 15 im Geist / ich will auch Psalmen singen im Verstand; das ist / mit solcher Stimme / daß es andere können hören vnd verstehen. Singet GOtt mit dem Munde / vnd spielet jhm im Hertzen / das ist eine art der himlischen Gemüther. Sihe / das schwere Erd-viehe / als Ochsen vnd Esel / singen nicht / sondern die himlische Vögel / die vnter dem Himmel schweben. Je mehr dein Hertz von der Erd erhaben / je lieber es Gott singet mit Hertz vnd Munde / das bringet ein geruhiges Gemüth. Es spricht Jacobus: Leidet jemand vnter euch / der bete; ist jemand gutesJac. 5, 13. muths / der singe Psalmen. Das hat einen Schein / als schickt sichs nicht / in Trübsal zu fingen. Aber so wenig dir verbotten bey gutem Muth zu beten, so wenig ist dir verbotten / in Trawrigkeit zu singen. Ja es kan ein andächtig Gesang kaum zu einer Zeit besser klingen / als zur Zeit der Trübsal. David hat Psalmen gestellet / vnd mit frölichem Munde gesungen / wenn jhn schon vmbgeben Leiden ohne Zahl. Denn es seyn die Psalmen vnd geistliche Lieder nicht allein ein solch Werck / darin man GOtt preiset vnd lobet für seine Wolthat; sondern auch ein Mittel deß H. Geistes / damit er in Nöthen das Hertz tröstet / vnd grossen Vnmuth vnd Schrecken stillet. Wie denn die Erfahrung bezeuget / daß fromme Hertzen im Gefängnüß vnd Marter mit Psalmen sich erquickt haben.

Es sey nun Frewd oder Leid / so singet doch dem HERRN

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[317/0337] ben stehet / daß er nach dem Abendmal den Lobgesang gesprochen. So aber jemand die Gabe hat / daß er auch mit Zung vnd Munde seinem GOtt singen kan / ists jhm eine Schande / seinen Mund mit Lobgesängen nit wollen auffthun. Die müssen schamrot stehen / wann sie hören / wie die redlose Vögelein / nach jhrer art / auß einguß vnd stifftung jhres Schöpffers singen / vnd darinnen jhren Schöpffer preisen. So sey es nun / wie Paulus saget: Ich will Psalmen singen im Geist / ich will auch Psalmen singen im Verstand; das ist / mit solcher Stimme / daß es andere können hören vnd verstehen. Singet GOtt mit dem Munde / vnd spielet jhm im Hertzen / das ist eine art der himlischen Gemüther. Sihe / das schwere Erd-viehe / als Ochsen vnd Esel / singen nicht / sondern die himlische Vögel / die vnter dem Himmel schweben. Je mehr dein Hertz von der Erd erhaben / je lieber es Gott singet mit Hertz vnd Munde / das bringet ein geruhiges Gemüth. Es spricht Jacobus: Leidet jemand vnter euch / der bete; ist jemand gutes muths / der singe Psalmen. Das hat einen Schein / als schickt sichs nicht / in Trübsal zu fingen. Aber so wenig dir verbotten bey gutem Muth zu beten, so wenig ist dir verbotten / in Trawrigkeit zu singen. Ja es kan ein andächtig Gesang kaum zu einer Zeit besser klingen / als zur Zeit der Trübsal. David hat Psalmen gestellet / vnd mit frölichem Munde gesungen / wenn jhn schon vmbgeben Leiden ohne Zahl. Denn es seyn die Psalmen vnd geistliche Lieder nicht allein ein solch Werck / darin man GOtt preiset vnd lobet für seine Wolthat; sondern auch ein Mittel deß H. Geistes / damit er in Nöthen das Hertz tröstet / vnd grossen Vnmuth vnd Schrecken stillet. Wie denn die Erfahrung bezeuget / daß fromme Hertzen im Gefängnüß vnd Marter mit Psalmen sich erquickt haben. 1. Cor. 14, 15 Jac. 5, 13. Es sey nun Frewd oder Leid / so singet doch dem HERRN

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/337>, abgerufen am 21.11.2024.