Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.ches Propheten oder Träumers / denn der HERR ewer GOtt versucht euch / daß er erfahre / ob jhr jhn von gantzem Hertzen / vnd von gantzer Seelen lieb habt. Gleichermassen führet GOtt sein Volck auff das Prophetische Wort / daß sie mehr darauff als auff Zeichen vnd Wunder sehen sollen / beym Esaia am 8. Denn da der gemeine Hauff sagte: WirEsa. 8, 20. müssen die Warsager vnd Zeichendeuter fragen; antwortet der HERR: Ja nach dem Gesetz vnd Zeugnüß; vnd setzet die Dräwung darneben: Werden sie das nicht sagen / so werden sie die Morgenröthe nicht haben. Ist so viel gesaget / welcher mehr auff Gesicht / Wunder vnd Zeichen sihet / als auff mein Prophetisch Wort / den wird die Finsternüß überfallen. Also wann der reiche Mann in der höllischen Quaal vmb seine fünffLuc, 16, 31. Brüder bekümmert ist / mit Bitte / daß Lazarus zu jhnen gesendet würde / auff daß sie auch nicht kommen an den Ort der höllischen Quaal; so wird jhm die Antwort gegeben: Sie haben Mosen vnd die Propheten / laß sie dieselbigen hören. Da aber der verdampte Reicher in solcher Meynung verharret / es hätte mehr Kräffte / wann Wunder geschehen / vnd ein Todter aufferstünde / vnd den Menschen etwas fürpredigte / als wann GOtt durch seine Diener auß seinem Worte predigen lässet / bekommet er weiter solche Antwort: Hören sie Mosen vnd die Propheten nicht / so werden sie auch nicht glauben / ob jemand von den Todten auffstünde. Damit offenbarlich mehr Krafft dem Prophetischen Worte / als den Gesichten vnd Wunderwercken gegeben wird. Drumb ob zwar die Stimme deß Vatters / vnd die sichtbarliche Herrligkeit deß Sohns dem Petro ein gewiß vnfehlbar Zeugnüß war / würde er doch seinen Augen vnd Ohren nicht getrawet haben / so er etwas gesehen vnd gehöret hätte / das wider das Pro- ches Propheten oder Träumers / denn der HERR ewer GOtt versucht euch / daß er erfahre / ob jhr jhn von gantzem Hertzen / vnd von gantzer Seelen lieb habt. Gleichermassen führet GOtt sein Volck auff das Prophetische Wort / daß sie mehr darauff als auff Zeichen vnd Wunder sehen sollen / beym Esaia am 8. Denn da der gemeine Hauff sagte: WirEsa. 8, 20. müssen die Warsager vnd Zeichendeuter fragen; antwortet der HERR: Ja nach dem Gesetz vnd Zeugnüß; vnd setzet die Dräwung darneben: Werden sie das nicht sagen / so werden sie die Morgenröthe nicht haben. Ist so viel gesaget / welcher mehr auff Gesicht / Wunder vnd Zeichen sihet / als auff mein Prophetisch Wort / den wird die Finsternüß überfallen. Also wann der reiche Mann in der höllischen Quaal vmb seine fünffLuc, 16, 31. Brüder bekümmert ist / mit Bitte / daß Lazarus zu jhnen gesendet würde / auff daß sie auch nicht kommen an den Ort der höllischen Quaal; so wird jhm die Antwort gegeben: Sie haben Mosen vnd die Propheten / laß sie dieselbigen hören. Da aber der verdampte Reicher in solcher Meynung verharret / es hätte mehr Kräffte / wann Wunder geschehen / vnd ein Todter aufferstünde / vnd den Menschen etwas fürpredigte / als wann GOtt durch seine Diener auß seinem Worte predigen lässet / bekommet er weiter solche Antwort: Hören sie Mosen vnd die Propheten nicht / so werden sie auch nicht glauben / ob jemand von den Todten auffstünde. Damit offenbarlich mehr Krafft dem Prophetischen Worte / als den Gesichten vnd Wunderwercken gegeben wird. Drumb ob zwar die Stimme deß Vatters / vnd die sichtbarliche Herrligkeit deß Sohns dem Petro ein gewiß vnfehlbar Zeugnüß war / würde er doch seinen Augen vnd Ohren nicht getrawet haben / so er etwas gesehen vnd gehöret hätte / das wider das Pro- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0351" n="331"/> ches Propheten oder Träumers / denn der HERR ewer GOtt versucht euch / daß er erfahre / ob jhr jhn von gantzem Hertzen / vnd von gantzer Seelen lieb habt. Gleichermassen führet GOtt sein Volck auff das Prophetische Wort / daß sie mehr darauff als auff Zeichen vnd Wunder sehen sollen / beym Esaia am 8. Denn da der gemeine Hauff sagte: Wir<note place="right">Esa. 8, 20.</note> müssen die Warsager vnd Zeichendeuter fragen; antwortet der HERR: Ja nach dem Gesetz vnd Zeugnüß; vnd setzet die Dräwung darneben: Werden sie das nicht sagen / so werden sie die Morgenröthe nicht haben. 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Damit offenbarlich mehr Krafft dem Prophetischen Worte / als den Gesichten vnd Wunderwercken gegeben wird.</p> <p>Drumb ob zwar die Stimme deß Vatters / vnd die sichtbarliche Herrligkeit deß Sohns dem Petro ein gewiß vnfehlbar Zeugnüß war / würde er doch seinen Augen vnd Ohren nicht getrawet haben / so er etwas gesehen vnd gehöret hätte / das wider das Pro- </p> </div> </body> </text> </TEI> [331/0351]
ches Propheten oder Träumers / denn der HERR ewer GOtt versucht euch / daß er erfahre / ob jhr jhn von gantzem Hertzen / vnd von gantzer Seelen lieb habt. Gleichermassen führet GOtt sein Volck auff das Prophetische Wort / daß sie mehr darauff als auff Zeichen vnd Wunder sehen sollen / beym Esaia am 8. Denn da der gemeine Hauff sagte: Wir müssen die Warsager vnd Zeichendeuter fragen; antwortet der HERR: Ja nach dem Gesetz vnd Zeugnüß; vnd setzet die Dräwung darneben: Werden sie das nicht sagen / so werden sie die Morgenröthe nicht haben. Ist so viel gesaget / welcher mehr auff Gesicht / Wunder vnd Zeichen sihet / als auff mein Prophetisch Wort / den wird die Finsternüß überfallen. Also wann der reiche Mann in der höllischen Quaal vmb seine fünff Brüder bekümmert ist / mit Bitte / daß Lazarus zu jhnen gesendet würde / auff daß sie auch nicht kommen an den Ort der höllischen Quaal; so wird jhm die Antwort gegeben: Sie haben Mosen vnd die Propheten / laß sie dieselbigen hören. Da aber der verdampte Reicher in solcher Meynung verharret / es hätte mehr Kräffte / wann Wunder geschehen / vnd ein Todter aufferstünde / vnd den Menschen etwas fürpredigte / als wann GOtt durch seine Diener auß seinem Worte predigen lässet / bekommet er weiter solche Antwort: Hören sie Mosen vnd die Propheten nicht / so werden sie auch nicht glauben / ob jemand von den Todten auffstünde. Damit offenbarlich mehr Krafft dem Prophetischen Worte / als den Gesichten vnd Wunderwercken gegeben wird.
Esa. 8, 20.
Luc, 16, 31. Drumb ob zwar die Stimme deß Vatters / vnd die sichtbarliche Herrligkeit deß Sohns dem Petro ein gewiß vnfehlbar Zeugnüß war / würde er doch seinen Augen vnd Ohren nicht getrawet haben / so er etwas gesehen vnd gehöret hätte / das wider das Pro-
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