Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.phetische Wort wäre. In dem er aber über das Gesichte noch hat das feste Prophetische Wort / weiß er gewiß / daß er keine Fabeln predigt / wann er von Christi Krafft vnd Herrligkeit predigt. In dem Gesicht hat er so viel gesehen vnd gehöret / daß er davon hat sagen vnd predigen können. Der H. Geist aber muste auch kommen / vnd jhn stärcken / daß er daran glaubte / vnd wuste / es wäre nicht Phantasey oder Teuffelsgespenst / das er gesehen vnd gehöret; damit er mit sicherm frölichen Muth davon predigen könte: das geschahe durch das Prophetische Wort. Fragen wir nach der Vrsach / woher es komme / daß man mehr auffs Wort / als auff die Gesichte selbsten sehen vnd trawen soll / so bestehet dieselbe in der göttlichen Krafft / die in vnd bey dem Worte ist. Denn es ist kein todtes ohnmächtiges Wort / sondern Hebr. 4, 12.wie es die Epistelan die Ebreer titulirt / ein lebendig vnd kräfftiges Wort / schärffer denn kein zweyschneidig Schwert / vnd durchdringet / diß daß scheidet Seele vnd Geist; auch Marck vnd Bein. Das ist / es ist ein durchdringendes Wort / das das Gewissen beweget / überzeuget vnd überwindet; drumb es auch ferner der H. Geist nennet einen Richter der Gedancken vnd Sinnen deß Hertzens. Solches hat der Apostel Paulus in seinen Predigten erfahren / wann er gepredigt hat auch denen / die vorhin das Wort nicht gehöret / denn dieselbe / wie er von den Thessaloniern zeuget / in der ersten Epistel am 2. 2. Thess. 2, 13.Cap. empfiengen von den Aposteln das Wort göttlicher Predigt / vnd nahmen es auff / nicht als Menschenwort / sondern (wie es denn warhafftig ist) als Gottes Wort / welcher in jhme gewircket hat / also daß sie glaubten. Hierumb ist nicht noth gewesen / daß GOtt seinen Sohn vnmittelbar vnd sichtbarlich für den Augen aller Menschen verklärte / sondern es ist genug an dem gewissen Zeugnüß derselben / die die göttliche Herrligkeit gesehen / vnd denen sich Gott vnmittelbar offenbaret hat. Denn selbiges Zeug- phetische Wort wäre. In dem er aber über das Gesichte noch hat das feste Prophetische Wort / weiß er gewiß / daß er keine Fabeln predigt / wann er von Christi Krafft vnd Herrligkeit predigt. In dem Gesicht hat er so viel gesehen vnd gehöret / daß er davon hat sagen vnd predigen können. Der H. Geist aber muste auch kommen / vnd jhn stärcken / daß er daran glaubte / vnd wuste / es wäre nicht Phantasey oder Teuffelsgespenst / das er gesehen vnd gehöret; damit er mit sicherm frölichen Muth davon predigen könte: das geschahe durch das Prophetische Wort. Fragen wir nach der Vrsach / woher es komme / daß man mehr auffs Wort / als auff die Gesichte selbsten sehen vnd trawen soll / so bestehet dieselbe in der göttlichen Krafft / die in vnd bey dem Worte ist. Denn es ist kein todtes ohnmächtiges Wort / sondern Hebr. 4, 12.wie es die Epistelan die Ebreer titulirt / ein lebendig vnd kräfftiges Wort / schärffer denn kein zweyschneidig Schwert / vnd durchdringet / diß daß scheidet Seele vnd Geist; auch Marck vnd Bein. Das ist / es ist ein durchdringendes Wort / das das Gewissen beweget / überzeuget vnd überwindet; drumb es auch ferner der H. Geist nennet einen Richter der Gedancken vnd Sinnen deß Hertzens. Solches hat der Apostel Paulus in seinen Predigten erfahren / wann er gepredigt hat auch denen / die vorhin das Wort nicht gehöret / denn dieselbe / wie er von den Thessaloniern zeuget / in der ersten Epistel am 2. 2. Thess. 2, 13.Cap. empfiengen von den Aposteln das Wort göttlicher Predigt / vnd nahmen es auff / nicht als Menschenwort / sondern (wie es denn warhafftig ist) als Gottes Wort / welcher in jhme gewircket hat / also daß sie glaubten. Hierumb ist nicht noth gewesen / daß GOtt seinen Sohn vnmittelbar vnd sichtbarlich für den Augen aller Menschen verklärte / sondern es ist genug an dem gewissen Zeugnüß derselben / die die göttliche Herrligkeit gesehen / vnd denen sich Gott vnmittelbar offenbaret hat. Denn selbiges Zeug- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0352" n="332"/> phetische Wort wäre. In dem er aber über das Gesichte noch hat das feste Prophetische Wort / weiß er gewiß / daß er keine Fabeln predigt / wann er von Christi Krafft vnd Herrligkeit predigt. In dem Gesicht hat er so viel gesehen vnd gehöret / daß er davon hat sagen vnd predigen können. Der H. Geist aber muste auch kommen / vnd jhn stärcken / daß er daran glaubte / vnd wuste / es wäre nicht Phantasey oder Teuffelsgespenst / das er gesehen vnd gehöret; damit er mit sicherm frölichen Muth davon predigen könte: das geschahe durch das Prophetische Wort.</p> <p>Fragen wir nach der Vrsach / woher es komme / daß man mehr auffs Wort / als auff die Gesichte selbsten sehen vnd trawen soll / so bestehet dieselbe in der göttlichen Krafft / die in vnd bey dem Worte ist. Denn es ist kein todtes ohnmächtiges Wort / sondern <note place="left">Hebr. 4, 12.</note>wie es die Epistelan die Ebreer titulirt / ein lebendig vnd kräfftiges Wort / schärffer denn kein zweyschneidig Schwert / vnd durchdringet / diß daß scheidet Seele vnd Geist; auch Marck vnd Bein. Das ist / es ist ein durchdringendes Wort / das das Gewissen beweget / überzeuget vnd überwindet; drumb es auch ferner der H. Geist nennet einen Richter der Gedancken vnd Sinnen deß Hertzens. 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phetische Wort wäre. In dem er aber über das Gesichte noch hat das feste Prophetische Wort / weiß er gewiß / daß er keine Fabeln predigt / wann er von Christi Krafft vnd Herrligkeit predigt. In dem Gesicht hat er so viel gesehen vnd gehöret / daß er davon hat sagen vnd predigen können. Der H. Geist aber muste auch kommen / vnd jhn stärcken / daß er daran glaubte / vnd wuste / es wäre nicht Phantasey oder Teuffelsgespenst / das er gesehen vnd gehöret; damit er mit sicherm frölichen Muth davon predigen könte: das geschahe durch das Prophetische Wort.
Fragen wir nach der Vrsach / woher es komme / daß man mehr auffs Wort / als auff die Gesichte selbsten sehen vnd trawen soll / so bestehet dieselbe in der göttlichen Krafft / die in vnd bey dem Worte ist. Denn es ist kein todtes ohnmächtiges Wort / sondern wie es die Epistelan die Ebreer titulirt / ein lebendig vnd kräfftiges Wort / schärffer denn kein zweyschneidig Schwert / vnd durchdringet / diß daß scheidet Seele vnd Geist; auch Marck vnd Bein. Das ist / es ist ein durchdringendes Wort / das das Gewissen beweget / überzeuget vnd überwindet; drumb es auch ferner der H. Geist nennet einen Richter der Gedancken vnd Sinnen deß Hertzens. Solches hat der Apostel Paulus in seinen Predigten erfahren / wann er gepredigt hat auch denen / die vorhin das Wort nicht gehöret / denn dieselbe / wie er von den Thessaloniern zeuget / in der ersten Epistel am 2. Cap. empfiengen von den Aposteln das Wort göttlicher Predigt / vnd nahmen es auff / nicht als Menschenwort / sondern (wie es denn warhafftig ist) als Gottes Wort / welcher in jhme gewircket hat / also daß sie glaubten. Hierumb ist nicht noth gewesen / daß GOtt seinen Sohn vnmittelbar vnd sichtbarlich für den Augen aller Menschen verklärte / sondern es ist genug an dem gewissen Zeugnüß derselben / die die göttliche Herrligkeit gesehen / vnd denen sich Gott vnmittelbar offenbaret hat. Denn selbiges Zeug-
Hebr. 4, 12.
2. Thess. 2, 13.
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