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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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daß keine Weissagung in der Schrifft auß eigner Außlegung geschehe. Denn daher entstehet so mancher Irrthumb in Glaubenssachen / daß die weisen Köpffe sich nicht wollen nach der Schrifft / sondern die Schrifft sich soll nach den weisen Köpffen richten. Wann wir in Glaubenssachen in Einfalt das annehmen / das wir klar vnd deutlich in H. Schrifft hören vnd sehen; vnd hinwieder dasselbe / das wir in H. Schrifft nicht klar vnd deutlich finden / beyseit setzen / können wir sicher vnd wol zu frieden seyn. Kan ichs dann nicht wehren / daß andere die Schrifft drehen wie sie nur wollen / so muß ichs leiden / vnd bleibe bey meinem einfältigen Glauben / nach Tit. 3, 9.der Ermahnung zu Tito am 3. Einen ketzerischen Menschen meide / wann er einmal vnd abermal ermahnet ist / vnd wisse / daß ein solcher verkehret ist. Ein jeder Außleger vnd Leser der Schrifft wisse vor allen dingen / daß keine Weissagung in der Schrifft eigner Außlegung vnterworffen ist.

V. 21.

Das wird bewiesen in vnserm Text: Denn es ist die Weissagung vorzeiten nicht auß menschlichem Willen herfür gebracht / sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet / getrieben von dem H. Geist.

Sihe / woher die H. Schrifft geflossen; nicht auß menschlichem Willen. Es haben nicht Menschen jhre Köpffe zusammen gethan / vnd diese Schrifft nach eigenem gutdüncken zusammen getragen; sondern die heiligen Menschen Gottes / hie vnd dort zerstrewet / zu vnterschiedlichen Zeiten haben geredt vnd geschrieben / getrieben von dem H. Geist: nicht durch eignen fleiß vnd nachsinnen / sondern wie es jhnen der H. Geist vnmittelbar eingegeben / wie 2. Sam. 23, 2.David von jhm selbst redet / 2. Sam. 23. Der Geist deß HErrn hat durch mich geredt / vnd seine Rede ist durch meine Zunge geschchen. Eben also titulirt Paulus die H. Schrifft / 2. Tim. 3, 162. Tim. 3. eine Schrifft von GOtt eingegeben. Wann gott-

daß keine Weissagung in der Schrifft auß eigner Außlegung geschehe. Denn daher entstehet so mancher Irrthumb in Glaubenssachen / daß die weisen Köpffe sich nicht wollen nach der Schrifft / sondern die Schrifft sich soll nach den weisen Köpffen richten. Wann wir in Glaubenssachen in Einfalt das annehmen / das wir klar vnd deutlich in H. Schrifft hören vnd sehen; vnd hinwieder dasselbe / das wir in H. Schrifft nicht klar vnd deutlich finden / beyseit setzen / können wir sicher vnd wol zu frieden seyn. Kan ichs dann nicht wehren / daß andere die Schrifft drehen wie sie nur wollen / so muß ichs leiden / vnd bleibe bey meinem einfältigen Glauben / nach Tit. 3, 9.der Ermahnung zu Tito am 3. Einen ketzerischen Menschen meide / wann er einmal vnd abermal ermahnet ist / vnd wisse / daß ein solcher verkehret ist. Ein jeder Außleger vnd Leser der Schrifft wisse vor allen dingen / daß keine Weissagung in der Schrifft eigner Außlegung vnterworffen ist.

V. 21.

Das wird bewiesen in vnserm Text: Denn es ist die Weissagung vorzeiten nicht auß menschlichem Willen herfür gebracht / sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet / getrieben von dem H. Geist.

Sihe / woher die H. Schrifft geflossen; nicht auß menschlichem Willen. Es haben nicht Menschen jhre Köpffe zusammen gethan / vnd diese Schrifft nach eigenem gutdüncken zusammen getragen; sondern die heiligen Menschen Gottes / hie vnd dort zerstrewet / zu vnterschiedlichen Zeiten haben geredt vnd geschrieben / getrieben von dem H. Geist: nicht durch eignen fleiß vnd nachsinnen / sondern wie es jhnen der H. Geist vnmittelbar eingegeben / wie 2. Sam. 23, 2.David von jhm selbst redet / 2. Sam. 23. Der Geist deß HErrn hat durch mich geredt / vnd seine Rede ist durch meine Zunge geschchen. Eben also titulirt Paulus die H. Schrifft / 2. Tim. 3, 162. Tim. 3. eine Schrifft von GOtt eingegeben. Wann gott-

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[338/0358] daß keine Weissagung in der Schrifft auß eigner Außlegung geschehe. Denn daher entstehet so mancher Irrthumb in Glaubenssachen / daß die weisen Köpffe sich nicht wollen nach der Schrifft / sondern die Schrifft sich soll nach den weisen Köpffen richten. Wann wir in Glaubenssachen in Einfalt das annehmen / das wir klar vnd deutlich in H. Schrifft hören vnd sehen; vnd hinwieder dasselbe / das wir in H. Schrifft nicht klar vnd deutlich finden / beyseit setzen / können wir sicher vnd wol zu frieden seyn. Kan ichs dann nicht wehren / daß andere die Schrifft drehen wie sie nur wollen / so muß ichs leiden / vnd bleibe bey meinem einfältigen Glauben / nach der Ermahnung zu Tito am 3. Einen ketzerischen Menschen meide / wann er einmal vnd abermal ermahnet ist / vnd wisse / daß ein solcher verkehret ist. Ein jeder Außleger vnd Leser der Schrifft wisse vor allen dingen / daß keine Weissagung in der Schrifft eigner Außlegung vnterworffen ist. Tit. 3, 9. Das wird bewiesen in vnserm Text: Denn es ist die Weissagung vorzeiten nicht auß menschlichem Willen herfür gebracht / sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet / getrieben von dem H. Geist. Sihe / woher die H. Schrifft geflossen; nicht auß menschlichem Willen. Es haben nicht Menschen jhre Köpffe zusammen gethan / vnd diese Schrifft nach eigenem gutdüncken zusammen getragen; sondern die heiligen Menschen Gottes / hie vnd dort zerstrewet / zu vnterschiedlichen Zeiten haben geredt vnd geschrieben / getrieben von dem H. Geist: nicht durch eignen fleiß vnd nachsinnen / sondern wie es jhnen der H. Geist vnmittelbar eingegeben / wie David von jhm selbst redet / 2. Sam. 23. Der Geist deß HErrn hat durch mich geredt / vnd seine Rede ist durch meine Zunge geschchen. Eben also titulirt Paulus die H. Schrifft / 2. Tim. 3. eine Schrifft von GOtt eingegeben. Wann gott- 2. Sam. 23, 2. 2. Tim. 3, 16

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/358>, abgerufen am 22.11.2024.