Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.O eine betrübte Zeitung! Darumb lauffet also / daß jhr es ergreiffet. Ein jeglicher muß gedencken / wie er nichtwolle vergeblich lauffen. Es ist nicht genug glaubig geworden seyn / vnd auff dem Wege Christi lauffen; sondern wir müssen also lauffen / daß wir recht lauffen / vnd das ewige Leben nicht verlieren. Vnsere Schrancken seyn / Christus vnd sein heiliges Leben / in denselben müssen wir bleiben / vnd auß denselben nicht tretten / so lauffen wir recht. Das ander Gleichnüß ist genommen von kämpffen. Darinnen wird vns gezeiget beydes die art vnd weise; vnd denn auch eine Anreitzung / im Christenthumb ritterlich vnd fürsichtiglich sich zu halten. Ein jeglicher der da kämpffet / enthält sich alles dinges / oder erduldet alles: jene also / daß sie eine vergängliche Krone empfahen / wir aber eine vnvergängliche. Die Kunst ritterlich zu streiten / bestehet darin; alles erdulden.Altera de Athletis. Die Kämpffer musten mancher ley Vngemach / manchen Stoß verlieb nehmen; es kostete jhnen Schweiß vnd Blut. Nebenst dem / so war der Kämpffer weise / ob sie zwar dem Magen viel zu gute thaten / vnd sich wol mesteten; daß sie dennoch sich enthielten von Vnzucht vnd Weiberliebe / damit jhre Stärcke nicht geschwächet würde. Also ist das eine gute art zu streiten für vns Christen / verbleiben in dem Stande / darin Christus vns gesetzet hat / vnd erdulden / was darüber zu leiden. Die höchste Gedult stehet darin / daß wir vns können enthalten von allem / was dem Christlichen Stad zu wider ist / vnd daß vns solches zu meiden nicht verdrießlich sey. Als so einer gern will Christum haben / vnd kan doch nicht leiden / daß er soll der Welt Reichthumb / Ansehen vnd Wollust verachten vnd entbehren / so kan er das Kleinod schwerlich erjagen. Darumb wer ein Christ seyn will / der muß leiden vnd erdulden können / vnd nicht alles begehren / dazu jhn die O eine betrübte Zeitung! Darumb lauffet also / daß jhr es ergreiffet. Ein jeglicher muß gedencken / wie er nichtwolle vergeblich lauffen. Es ist nicht genug glaubig geworden seyn / vnd auff dem Wege Christi lauffen; sondern wir müssen also lauffen / daß wir recht lauffen / vnd das ewige Leben nicht verlieren. Vnsere Schrancken seyn / Christus vnd sein heiliges Leben / in denselben müssen wir bleiben / vnd auß denselben nicht tretten / so lauffen wir recht. Das ander Gleichnüß ist genommen von kämpffen. Darinnen wird vns gezeiget beydes die art vnd weise; vnd denn auch eine Anreitzung / im Christenthumb ritterlich vnd fürsichtiglich sich zu halten. Ein jeglicher der da kämpffet / enthält sich alles dinges / oder erduldet alles: jene also / daß sie eine vergängliche Krone empfahen / wir aber eine vnvergängliche. Die Kunst ritterlich zu streiten / bestehet darin; alles erdulden.Altera de Athletis. Die Kämpffer musten mancher ley Vngemach / manchen Stoß verlieb nehmen; es kostete jhnen Schweiß vnd Blut. Nebenst dem / so war der Kämpffer weise / ob sie zwar dem Magen viel zu gute thaten / vnd sich wol mesteten; daß sie dennoch sich enthielten von Vnzucht vnd Weiberliebe / damit jhre Stärcke nicht geschwächet würde. Also ist das eine gute art zu streiten für vns Christen / verbleiben in dem Stande / darin Christus vns gesetzet hat / vnd erdulden / was darüber zu leiden. Die höchste Gedult stehet darin / daß wir vns können enthalten von allem / was dem Christlichen Stad zu wider ist / vnd daß vns solches zu meiden nicht verdrießlich sey. Als so einer gern will Christum haben / vnd kan doch nicht leiden / daß er soll der Welt Reichthumb / Ansehen vnd Wollust verachten vnd entbehren / so kan er das Kleinod schwerlich erjagen. Darumb wer ein Christ seyn will / der muß leiden vnd erdulden können / vnd nicht alles begehren / dazu jhn die <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0377" n="357"/> O eine betrübte Zeitung! Darumb lauffet also / daß jhr es ergreiffet. Ein jeglicher muß gedencken / wie er nichtwolle vergeblich lauffen. Es ist nicht genug glaubig geworden seyn / vnd auff dem Wege Christi lauffen; sondern wir müssen also lauffen / daß wir recht lauffen / vnd das ewige Leben nicht verlieren. Vnsere Schrancken seyn / Christus vnd sein heiliges Leben / in denselben müssen wir bleiben / vnd auß denselben nicht tretten / so lauffen wir recht.</p> <p>Das ander Gleichnüß ist genommen von kämpffen. Darinnen wird vns gezeiget beydes die art vnd weise; vnd denn auch eine Anreitzung / im Christenthumb ritterlich vnd fürsichtiglich sich zu halten. Ein jeglicher der da kämpffet / enthält sich alles dinges / oder erduldet alles: jene also / daß sie eine vergängliche Krone empfahen / wir aber eine vnvergängliche.</p> <p>Die Kunst ritterlich zu streiten / bestehet darin; alles erdulden.<note place="right">Altera de Athletis.</note> Die Kämpffer musten mancher ley Vngemach / manchen Stoß verlieb nehmen; es kostete jhnen Schweiß vnd Blut. Nebenst dem / so war der Kämpffer weise / ob sie zwar dem Magen viel zu gute thaten / vnd sich wol mesteten; daß sie dennoch sich enthielten von Vnzucht vnd Weiberliebe / damit jhre Stärcke nicht geschwächet würde. Also ist das eine gute art zu streiten für vns Christen / verbleiben in dem Stande / darin Christus vns gesetzet hat / vnd erdulden / was darüber zu leiden. Die höchste Gedult stehet darin / daß wir vns können enthalten von allem / was dem Christlichen Stad zu wider ist / vnd daß vns solches zu meiden nicht verdrießlich sey. Als so einer gern will Christum haben / vnd kan doch nicht leiden / daß er soll der Welt Reichthumb / Ansehen vnd Wollust verachten vnd entbehren / so kan er das Kleinod schwerlich erjagen. Darumb wer ein Christ seyn will / der muß leiden vnd erdulden können / vnd nicht alles begehren / dazu jhn die </p> </div> </body> </text> </TEI> [357/0377]
O eine betrübte Zeitung! Darumb lauffet also / daß jhr es ergreiffet. Ein jeglicher muß gedencken / wie er nichtwolle vergeblich lauffen. Es ist nicht genug glaubig geworden seyn / vnd auff dem Wege Christi lauffen; sondern wir müssen also lauffen / daß wir recht lauffen / vnd das ewige Leben nicht verlieren. Vnsere Schrancken seyn / Christus vnd sein heiliges Leben / in denselben müssen wir bleiben / vnd auß denselben nicht tretten / so lauffen wir recht.
Das ander Gleichnüß ist genommen von kämpffen. Darinnen wird vns gezeiget beydes die art vnd weise; vnd denn auch eine Anreitzung / im Christenthumb ritterlich vnd fürsichtiglich sich zu halten. Ein jeglicher der da kämpffet / enthält sich alles dinges / oder erduldet alles: jene also / daß sie eine vergängliche Krone empfahen / wir aber eine vnvergängliche.
Die Kunst ritterlich zu streiten / bestehet darin; alles erdulden. Die Kämpffer musten mancher ley Vngemach / manchen Stoß verlieb nehmen; es kostete jhnen Schweiß vnd Blut. Nebenst dem / so war der Kämpffer weise / ob sie zwar dem Magen viel zu gute thaten / vnd sich wol mesteten; daß sie dennoch sich enthielten von Vnzucht vnd Weiberliebe / damit jhre Stärcke nicht geschwächet würde. Also ist das eine gute art zu streiten für vns Christen / verbleiben in dem Stande / darin Christus vns gesetzet hat / vnd erdulden / was darüber zu leiden. Die höchste Gedult stehet darin / daß wir vns können enthalten von allem / was dem Christlichen Stad zu wider ist / vnd daß vns solches zu meiden nicht verdrießlich sey. Als so einer gern will Christum haben / vnd kan doch nicht leiden / daß er soll der Welt Reichthumb / Ansehen vnd Wollust verachten vnd entbehren / so kan er das Kleinod schwerlich erjagen. Darumb wer ein Christ seyn will / der muß leiden vnd erdulden können / vnd nicht alles begehren / dazu jhn die
Altera de Athletis.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |