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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Achtet es nicht / meine Lieben / für einen geringen Verlust / das Kleinot verlieren / welches vns fürhält die himlische Beruffung Gottes in Christo Jesu. Es ist eine Krone der Gerechtigkeit2. Tim. 4, 8. / damit GOtt reichlich belohnen wird alle / die nach der Gerechtigkeit gestrebet. Es ist eine Krone der Ehren / damit GOtt1. Pet. 5, 4. seine Kinder ehren vnd zieren wird / als Könige vnd Hohepriester in Gottes Reich. Es ist eine Krone deß Lebens / das ewige LebenApoc. 2, 10. selbst. Eine Krone / daran geflochten hat die Heilige Dreyfaltigkeit. Die gantze Heilige Dreyfaltigkeit hat Blumen gelesen zu diesem Krantz / damit deine Seele soll gezieret vnd ergetzet werden. Niemand misset gern seinen Lohn. Was macht / daß ein Soldat sein Leben dahin gibt / als daß er gedenckt etwas zu gewinnen? Was macht / daß ein Taglöhner deß Tages Last vnd Hitze trägt / als daß er gedenckt sein Brodt zu suchen? Entziehe einem Soldaten seinen Vnterhalt / hat er auch lust zu fechten? Entziehe einem Arbeiter seinen Lohn / solt er auch lust haben / mit schwercr Arbeit sich weiter abzumatten? So ein Arbeiter liebet / vnd nicht gerne verlieret seinen verdienten Lohn / ob er schon schlecht vnd gering ist; warumb wolten wir dahinden lassen vnsern thewer verdienten Lohn; welcher nicht durch vnser Thun / sondern durch Gottes Arbeit verdienet vnd erworben ist. Lässestu das dahinden / wird nicht Gottes Schweiß / Blut vnd Todt von dir gering geachtet? Lässet sichs ein Lauffer vnd Kämpffer sawer werden / nur daß er eine geringschätzige jrrdische Krone davon trage; die doch noch vngewiß ist: Solten wir denn so faul seyn / vnd vns entziehen lassen eine so hoch thewre himlische Krone / dazu wir schon beruffen seyn? Sihe / lieber Christ / es hanget an diesem Kleinot das allerhöchste Gut vnd Glückseligkeit / so du es erreichest; so du es aber verlierest / so hanget daran das grösseste Vnglück / vnd ewige Verderben. Hie ist nichts mittelmässiges / sondern der höchste Gegensatz. Es möchte noch wol einer begehren Gott den Himmel zu lassen / wenn er nur deß zeitlichen Lebens geniessen könte. Aber hie ist kein Mittel. Entweder die allerhöchste Seligkeit / oder das eusserste ewige Verderben.

Achtet es nicht / meine Lieben / für einen geringen Verlust / das Kleinot verlieren / welches vns fürhält die himlische Beruffung Gottes in Christo Jesu. Es ist eine Krone der Gerechtigkeit2. Tim. 4, 8. / damit GOtt reichlich belohnen wird alle / die nach der Gerechtigkeit gestrebet. Es ist eine Krone der Ehren / damit GOtt1. Pet. 5, 4. seine Kinder ehren vnd zieren wird / als Könige vnd Hohepriester in Gottes Reich. Es ist eine Krone deß Lebens / das ewige LebenApoc. 2, 10. selbst. Eine Krone / daran geflochten hat die Heilige Dreyfaltigkeit. Die gantze Heilige Dreyfaltigkeit hat Blumen gelesen zu diesem Krantz / damit deine Seele soll gezieret vnd ergetzet werden. Niemand misset gern seinen Lohn. Was macht / daß ein Soldat sein Leben dahin gibt / als daß er gedenckt etwas zu gewinnen? Was macht / daß ein Taglöhner deß Tages Last vnd Hitze trägt / als daß er gedenckt sein Brodt zu suchen? Entziehe einem Soldaten seinen Vnterhalt / hat er auch lust zu fechten? Entziehe einem Arbeiter seinen Lohn / solt er auch lust haben / mit schwercr Arbeit sich weiter abzumatten? So ein Arbeiter liebet / vnd nicht gerne verlieret seinen verdienten Lohn / ob er schon schlecht vnd gering ist; warumb wolten wir dahinden lassen vnsern thewer verdienten Lohn; welcher nicht durch vnser Thun / sondern durch Gottes Arbeit verdienet vnd erworben ist. Lässestu das dahinden / wird nicht Gottes Schweiß / Blut vnd Todt von dir gering geachtet? Lässet sichs ein Lauffer vnd Kämpffer sawer werden / nur daß er eine geringschätzige jrrdische Krone davon trage; die doch noch vngewiß ist: Solten wir denn so faul seyn / vnd vns entziehen lassen eine so hoch thewre himlische Krone / dazu wir schon beruffen seyn? Sihe / lieber Christ / es hanget an diesem Kleinot das allerhöchste Gut vnd Glückseligkeit / so du es erreichest; so du es aber verlierest / so hanget daran das grösseste Vnglück / vnd ewige Verderben. Hie ist nichts mittelmässiges / sondern der höchste Gegensatz. Es möchte noch wol einer begehren Gott den Himmel zu lassen / wenn er nur deß zeitlichen Lebens geniessen könte. Aber hie ist kein Mittel. Entweder die allerhöchste Seligkeit / oder das eusserste ewige Verderben.

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[365/0385] Achtet es nicht / meine Lieben / für einen geringen Verlust / das Kleinot verlieren / welches vns fürhält die himlische Beruffung Gottes in Christo Jesu. Es ist eine Krone der Gerechtigkeit / damit GOtt reichlich belohnen wird alle / die nach der Gerechtigkeit gestrebet. Es ist eine Krone der Ehren / damit GOtt seine Kinder ehren vnd zieren wird / als Könige vnd Hohepriester in Gottes Reich. Es ist eine Krone deß Lebens / das ewige Leben selbst. Eine Krone / daran geflochten hat die Heilige Dreyfaltigkeit. Die gantze Heilige Dreyfaltigkeit hat Blumen gelesen zu diesem Krantz / damit deine Seele soll gezieret vnd ergetzet werden. Niemand misset gern seinen Lohn. Was macht / daß ein Soldat sein Leben dahin gibt / als daß er gedenckt etwas zu gewinnen? Was macht / daß ein Taglöhner deß Tages Last vnd Hitze trägt / als daß er gedenckt sein Brodt zu suchen? Entziehe einem Soldaten seinen Vnterhalt / hat er auch lust zu fechten? Entziehe einem Arbeiter seinen Lohn / solt er auch lust haben / mit schwercr Arbeit sich weiter abzumatten? So ein Arbeiter liebet / vnd nicht gerne verlieret seinen verdienten Lohn / ob er schon schlecht vnd gering ist; warumb wolten wir dahinden lassen vnsern thewer verdienten Lohn; welcher nicht durch vnser Thun / sondern durch Gottes Arbeit verdienet vnd erworben ist. Lässestu das dahinden / wird nicht Gottes Schweiß / Blut vnd Todt von dir gering geachtet? Lässet sichs ein Lauffer vnd Kämpffer sawer werden / nur daß er eine geringschätzige jrrdische Krone davon trage; die doch noch vngewiß ist: Solten wir denn so faul seyn / vnd vns entziehen lassen eine so hoch thewre himlische Krone / dazu wir schon beruffen seyn? Sihe / lieber Christ / es hanget an diesem Kleinot das allerhöchste Gut vnd Glückseligkeit / so du es erreichest; so du es aber verlierest / so hanget daran das grösseste Vnglück / vnd ewige Verderben. Hie ist nichts mittelmässiges / sondern der höchste Gegensatz. Es möchte noch wol einer begehren Gott den Himmel zu lassen / wenn er nur deß zeitlichen Lebens geniessen könte. Aber hie ist kein Mittel. Entweder die allerhöchste Seligkeit / oder das eusserste ewige Verderben. 2. Tim. 4, 8. 1. Pet. 5, 4. Apoc. 2, 10.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/385>, abgerufen am 22.11.2024.