Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.2. Modum. Was sollen wir denn thun? Ein jeglicher der da kämpffet / duldet vnd enthält sich. Ich lauffe / spricht Paulus / aber nicht als auffs vngewisse; ich fechte / aber nicht als der in die Lufft streichet / sondern ich betäube meinen Leib / vnd zähme jhn. Hie muß man viel dulden. Nicht hats die Meynung / als wann wir mit lauffen vnd kämpffen müsten allererst den Himmel vnd die Seligkeit erwerben. Es ist das Kleinot durch den Glauben schon vnser / auß Gnaden ists vns geschenckt. Daran ligts aber noch / daß wir vnser Recht nicht wieder verschertzen / sondern biß zum völligen Besitz erhalten. Darinnen haben wir einen mächtigen Widersacher. Der Teuffel streitet noch mit vns vmbs Kleinot / nicht daß ers hoffe oder begehre zu erlangen / sondern daß ers vns entziehe. Da ist nun kein besser Rath / als den vns hie Gottes Geist durch Paulum gibet. Darumb sollen wir vns 1. nichts hindern lassen im Lauff der Gottseligkeit / es sey so lieb es wolle. Viele werden im Lauff auffgehalten durch grobe Baurschuhe / den Mammonsdienst / so einer die Welt lieb gewinnet / das hänget jhnen wie Bley an Füssen / daß sie nicht können über sich steigen / vnd himlisch werden. Viele lassen sich auffhalten durch Gespräch vnd Gesellschafft der Welt; hören lieber was die Welt saget / als was Gott saget; dadurch werden viel tausent Christen vom himlischen Kleinot abgezogen. Ein Christ / der eifferig ist etwas zu erlangen / muß ablegen alles / was jhm im himlischen Lauff zu wider ist. Matth. 10, 17. 18.Matthaeiam 10. spricht der HERR: Wer Vatter vnd Mutter / Sohn oder Tochter mehr liebet / denn mich / der ist C. 18, 8. 9.mein nicht werth. Am 18. Cap. So deine Hand oder dein Fuß dich ärgert / so hawe jhn abe / vnd wirff jhn von dir; es ist dir besser / daß du zum Leben lahm / oder ein Krüppel eingehest / denn daß du zwo Hände / oder zween Füsse 2. Modum. Was sollen wir denn thun? Ein jeglicher der da kämpffet / duldet vnd enthält sich. Ich lauffe / spricht Paulus / aber nicht als auffs vngewisse; ich fechte / aber nicht als der in die Lufft streichet / sondern ich betäube meinen Leib / vnd zähme jhn. Hie muß man viel dulden. Nicht hats die Meynung / als wann wir mit lauffen vnd kämpffen müsten allererst den Himmel vnd die Seligkeit erwerben. Es ist das Kleinot durch den Glauben schon vnser / auß Gnaden ists vns geschenckt. Daran ligts aber noch / daß wir vnser Recht nicht wieder verschertzen / sondern biß zum völligen Besitz erhalten. Darinnen haben wir einen mächtigen Widersacher. Der Teuffel streitet noch mit vns vmbs Kleinot / nicht daß ers hoffe oder begehre zu erlangen / sondern daß ers vns entziehe. Da ist nun kein besser Rath / als den vns hie Gottes Geist durch Paulum gibet. Darumb sollen wir vns 1. nichts hindern lassen im Lauff der Gottseligkeit / es sey so lieb es wolle. Viele werden im Lauff auffgehalten durch grobe Baurschuhe / den Mammonsdienst / so einer die Welt lieb gewinnet / das hänget jhnen wie Bley an Füssen / daß sie nicht können über sich steigen / vnd himlisch werden. Viele lassen sich auffhalten durch Gespräch vnd Gesellschafft der Welt; hören lieber was die Welt saget / als was Gott saget; dadurch werden viel tausent Christen vom himlischen Kleinot abgezogen. Ein Christ / der eifferig ist etwas zu erlangen / muß ablegen alles / was jhm im himlischen Lauff zu wider ist. Matth. 10, 17. 18.Matthaeiam 10. spricht der HERR: Wer Vatter vnd Mutter / Sohn oder Tochter mehr liebet / denn mich / der ist C. 18, 8. 9.mein nicht werth. Am 18. Cap. So deine Hand oder dein Fuß dich ärgert / so hawe jhn abe / vnd wirff jhn von dir; es ist dir besser / daß du zum Leben lahm / oder ein Krüppel eingehest / denn daß du zwo Hände / oder zween Füsse <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0386" n="366"/> <note place="left">2. 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Was sollen wir denn thun? Ein jeglicher der da kämpffet / duldet vnd enthält sich. Ich lauffe / spricht Paulus / aber nicht als auffs vngewisse; ich fechte / aber nicht als der in die Lufft streichet / sondern ich betäube meinen Leib / vnd zähme jhn. Hie muß man viel dulden. Nicht hats die Meynung / als wann wir mit lauffen vnd kämpffen müsten allererst den Himmel vnd die Seligkeit erwerben. Es ist das Kleinot durch den Glauben schon vnser / auß Gnaden ists vns geschenckt. Daran ligts aber noch / daß wir vnser Recht nicht wieder verschertzen / sondern biß zum völligen Besitz erhalten. Darinnen haben wir einen mächtigen Widersacher. Der Teuffel streitet noch mit vns vmbs Kleinot / nicht daß ers hoffe oder begehre zu erlangen / sondern daß ers vns entziehe.
Da ist nun kein besser Rath / als den vns hie Gottes Geist durch Paulum gibet. Darumb sollen wir vns 1. nichts hindern lassen im Lauff der Gottseligkeit / es sey so lieb es wolle. Viele werden im Lauff auffgehalten durch grobe Baurschuhe / den Mammonsdienst / so einer die Welt lieb gewinnet / das hänget jhnen wie Bley an Füssen / daß sie nicht können über sich steigen / vnd himlisch werden. Viele lassen sich auffhalten durch Gespräch vnd Gesellschafft der Welt; hören lieber was die Welt saget / als was Gott saget; dadurch werden viel tausent Christen vom himlischen Kleinot abgezogen. Ein Christ / der eifferig ist etwas zu erlangen / muß ablegen alles / was jhm im himlischen Lauff zu wider ist. Matthaeiam 10. spricht der HERR: Wer Vatter vnd Mutter / Sohn oder Tochter mehr liebet / denn mich / der ist mein nicht werth. Am 18. Cap. So deine Hand oder dein Fuß dich ärgert / so hawe jhn abe / vnd wirff jhn von dir; es ist dir besser / daß du zum Leben lahm / oder ein Krüppel eingehest / denn daß du zwo Hände / oder zween Füsse
Matth. 10, 17. 18.
C. 18, 8. 9.
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