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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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HERRN dafür geflehet habe / daß deß Satans Engel möchte von jhm weichen. Gleich wie der beste vnd edleste Safft muß außgepresset werden / also presset GOtt durch tägliche Trübsal den edlesten Safft auß den Hertzen seiner Glaubigen / hertzliches Seufftzen / brünstiges Gebet / vnd ein heiliges Vertrawen zur Hülffe Gottes. Denn es kan ein Christ nimmer mit grösserm Ernst beten / als wenn er vnter der Preß ist. Das gehöret mit zu der Nutzbarkeit deß Creutzes. So kan vns auch im Leiden kein besser Rath gegeben werden / als durchs Gebet Hülff vnd Trost bey GOtt suchen. So wils GOtt haben. Murren vnd vngedultig seyn / dienet nicht. In der Welt Trost suchen / hilfft nicht. Das Gebet zu GOtt bringt Trost vnd Hülff. Diß war auch deß gottseligen Königs Davids Kunst / wie seine Psalmen genug Psal. 116, 4.außweisen. Ich kam in Jammer vnd Noth / aber ich rieff an den Namen deß HERRN / OHERR / errette meine Psal. 118, 5.Seele. In der Angst rieff ich den HERRN an / vnd der HERR erhöret mich / vnd tröstet mich.

Was erlanget aber Paulus mit seinem flehen? Das ist das vierdt vnd letzte hie zu mercken. Da möchtestu dich verwundern / denn er erlanget nicht / was er suchet / sondern der HERR saget zu jhm: Laß dir an meiner Gnade genügen / denn meine Krafft ist in den Schwachen mächtig. Das ist zum theil eine harte Antwort / denn es will der HERR so viel sagen: Paule / gib dich nur in Gedult. Was du trägest / mustu tragen biß ans Ende. Hie wird kein auffhören seyn. Das solte einen wol bestürtzet machen. Ich kenne auch einen / der zuweilen dem HERRN in einer Sache hefftig geflehet hat / vnd gemeynet / er müste erlangen was er begehrte / da aber das Widerspiel kam / ward er jrre. Denn Jac. 5, 16. 17.wir haben für vns eine solche Verheissung: Deß Gerechten Gebet vermag viel / wenn es ernstlich ist / Elias war ein

HERRN dafür geflehet habe / daß deß Satans Engel möchte von jhm weichen. Gleich wie der beste vnd edleste Safft muß außgepresset werden / also presset GOtt durch tägliche Trübsal den edlesten Safft auß den Hertzen seiner Glaubigen / hertzliches Seufftzen / brünstiges Gebet / vnd ein heiliges Vertrawen zur Hülffe Gottes. Denn es kan ein Christ nimmer mit grösserm Ernst beten / als wenn er vnter der Preß ist. Das gehöret mit zu der Nutzbarkeit deß Creutzes. So kan vns auch im Leiden kein besser Rath gegeben werden / als durchs Gebet Hülff vnd Trost bey GOtt suchen. So wils GOtt haben. Murren vnd vngedultig seyn / dienet nicht. In der Welt Trost suchen / hilfft nicht. Das Gebet zu GOtt bringt Trost vnd Hülff. Diß war auch deß gottseligen Königs Davids Kunst / wie seine Psalmen genug Psal. 116, 4.außweisen. Ich kam in Jammer vnd Noth / aber ich rieff an den Namen deß HERRN / OHERR / errette meine Psal. 118, 5.Seele. In der Angst rieff ich den HERRN an / vnd der HERR erhöret mich / vnd tröstet mich.

Was erlanget aber Paulus mit seinem flehen? Das ist das vierdt vnd letzte hie zu mercken. Da möchtestu dich verwundern / denn er erlanget nicht / was er suchet / sondern der HERR saget zu jhm: Laß dir an meiner Gnade genügen / denn meine Krafft ist in den Schwachen mächtig. Das ist zum theil eine harte Antwort / denn es will der HERR so viel sagen: Paule / gib dich nur in Gedult. Was du trägest / mustu tragen biß ans Ende. Hie wird kein auffhören seyn. Das solte einen wol bestürtzet machen. Ich kenne auch einen / der zuweilen dem HERRN in einer Sache hefftig geflehet hat / vnd gemeynet / er müste erlangen was er begehrte / da aber das Widerspiel kam / ward er jrre. Denn Jac. 5, 16. 17.wir haben für vns eine solche Verheissung: Deß Gerechten Gebet vermag viel / wenn es ernstlich ist / Elias war ein

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[388/0408] HERRN dafür geflehet habe / daß deß Satans Engel möchte von jhm weichen. Gleich wie der beste vnd edleste Safft muß außgepresset werden / also presset GOtt durch tägliche Trübsal den edlesten Safft auß den Hertzen seiner Glaubigen / hertzliches Seufftzen / brünstiges Gebet / vnd ein heiliges Vertrawen zur Hülffe Gottes. Denn es kan ein Christ nimmer mit grösserm Ernst beten / als wenn er vnter der Preß ist. Das gehöret mit zu der Nutzbarkeit deß Creutzes. So kan vns auch im Leiden kein besser Rath gegeben werden / als durchs Gebet Hülff vnd Trost bey GOtt suchen. So wils GOtt haben. Murren vnd vngedultig seyn / dienet nicht. In der Welt Trost suchen / hilfft nicht. Das Gebet zu GOtt bringt Trost vnd Hülff. Diß war auch deß gottseligen Königs Davids Kunst / wie seine Psalmen genug außweisen. Ich kam in Jammer vnd Noth / aber ich rieff an den Namen deß HERRN / OHERR / errette meine Seele. In der Angst rieff ich den HERRN an / vnd der HERR erhöret mich / vnd tröstet mich. Psal. 116, 4. Psal. 118, 5. Was erlanget aber Paulus mit seinem flehen? Das ist das vierdt vnd letzte hie zu mercken. Da möchtestu dich verwundern / denn er erlanget nicht / was er suchet / sondern der HERR saget zu jhm: Laß dir an meiner Gnade genügen / denn meine Krafft ist in den Schwachen mächtig. Das ist zum theil eine harte Antwort / denn es will der HERR so viel sagen: Paule / gib dich nur in Gedult. Was du trägest / mustu tragen biß ans Ende. Hie wird kein auffhören seyn. Das solte einen wol bestürtzet machen. Ich kenne auch einen / der zuweilen dem HERRN in einer Sache hefftig geflehet hat / vnd gemeynet / er müste erlangen was er begehrte / da aber das Widerspiel kam / ward er jrre. Denn wir haben für vns eine solche Verheissung: Deß Gerechten Gebet vermag viel / wenn es ernstlich ist / Elias war ein Jac. 5, 16. 17.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/408>, abgerufen am 21.11.2024.