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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Mensch / gleich wie wir / vnd er betet ein Gebet / daß es nicht regnen solte / vnd es regnet nicht auff Erden drey Jahr vnd sechs Monden. Vnd er betet abermal / vnd der Himmel gab den Regen / vnd die Erde bracht jhre Frucht. Wer solte darauff nicht gute Hoffnung fassen / vnd gedencken: Soll mein Gebet für GOtt so viel gelten als Eliae Gebet / so muß mir GOtt ja nicht versagen / was ich begehre. Aber hie hastu ein Exempel an dem thewren werthen Paulo / der flehet auch hefftig / vnd erlanget doch nicht was er begehret.

Doch ists tröstlich / daß der HERR gleichwol zu dem flehen seines Knechtes nicht still schweiget / sondern er antwortet darauff. Das Gebet muß nimmer vergebs seyn / bringts nicht Hülff nach vnserm Wunsch / bringts doch Trost. Vnd eben darinnen / daß der HERR spricht: Laß dir an meiner Gnade genügen / denn meine Krafft ist in den Schwachen mächtig; steckt ein überauß süsser Trost für betrübte Hertzen / vnd sollen billich alle Creutzträger diese göttliche Antwort fest in jhr Hertz fassen vnd versiegeln / daß sie derselben in allem Anligen sich erinnern / sonderlich wen die Noth recht drucket. Dadurch werden wir erinnert der Gnaden Gottes. Wir haben nichts denn Schmach vnd Pein verdienet / vnd das ewige höllische Fewr. Wenn denn GOtt nicht mehr thäte / als daß er vns Vergebung der Sünden vnd ewige Seligkeit in Christo angetragen vnd geschenckt hat / wäre es Gnade genug / wenn schon der Leib vnser Lebenlang soltehungerig / heßlich / schwach vnd kranck seyn. Eine absonderliche Gnade aber ists / daß eben in vnd durch vnsere Schwachheit vnd Trübsal Gott seine Krafft in vns vollführen will. O wüste ein Mensch / wozu jhm seine Schmach vnd Schwachheit dienen müste / er würde es tausentmal lieber haben / als nicht haben. Es ist nicht außzufagen / was Gott in der Schwachheit wircket / wie mehr der Mensch bey jhm selbst zu nicht wird / je grösser wird in jhm Gottes Krafft.

Mensch / gleich wie wir / vnd er betet ein Gebet / daß es nicht regnen solte / vnd es regnet nicht auff Erden drey Jahr vnd sechs Monden. Vnd er betet abermal / vnd der Himmel gab den Regen / vnd die Erde bracht jhre Frucht. Wer solte darauff nicht gute Hoffnung fassen / vnd gedencken: Soll mein Gebet für GOtt so viel gelten als Eliae Gebet / so muß mir GOtt ja nicht versagen / was ich begehre. Aber hie hastu ein Exempel an dem thewren werthen Paulo / der flehet auch hefftig / vnd erlanget doch nicht was er begehret.

Doch ists tröstlich / daß der HERR gleichwol zu dem flehen seines Knechtes nicht still schweiget / sondern er antwortet darauff. Das Gebet muß nimmer vergebs seyn / bringts nicht Hülff nach vnserm Wunsch / bringts doch Trost. Vnd eben darinnen / daß der HERR spricht: Laß dir an meiner Gnade genügen / denn meine Krafft ist in den Schwachen mächtig; steckt ein überauß süsser Trost für betrübte Hertzen / vnd sollen billich alle Creutzträger diese göttliche Antwort fest in jhr Hertz fassen vnd versiegeln / daß sie derselben in allem Anligen sich erinnern / sonderlich wen die Noth recht drucket. Dadurch werden wir erinnert der Gnaden Gottes. Wir haben nichts denn Schmach vnd Pein verdienet / vnd das ewige höllische Fewr. Wenn denn GOtt nicht mehr thäte / als daß er vns Vergebung der Sünden vnd ewige Seligkeit in Christo angetragen vnd geschenckt hat / wäre es Gnade genug / wenn schon der Leib vnser Lebenlang soltehungerig / heßlich / schwach vnd kranck seyn. Eine absonderliche Gnade aber ists / daß eben in vnd durch vnsere Schwachheit vnd Trübsal Gott seine Krafft in vns vollführen will. O wüste ein Mensch / wozu jhm seine Schmach vnd Schwachheit dienen müste / er würde es tausentmal lieber haben / als nicht haben. Es ist nicht außzufagen / was Gott in der Schwachheit wircket / wie mehr der Mensch bey jhm selbst zu nicht wird / je grösser wird in jhm Gottes Krafft.

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[389/0409] Mensch / gleich wie wir / vnd er betet ein Gebet / daß es nicht regnen solte / vnd es regnet nicht auff Erden drey Jahr vnd sechs Monden. Vnd er betet abermal / vnd der Himmel gab den Regen / vnd die Erde bracht jhre Frucht. Wer solte darauff nicht gute Hoffnung fassen / vnd gedencken: Soll mein Gebet für GOtt so viel gelten als Eliae Gebet / so muß mir GOtt ja nicht versagen / was ich begehre. Aber hie hastu ein Exempel an dem thewren werthen Paulo / der flehet auch hefftig / vnd erlanget doch nicht was er begehret. Doch ists tröstlich / daß der HERR gleichwol zu dem flehen seines Knechtes nicht still schweiget / sondern er antwortet darauff. Das Gebet muß nimmer vergebs seyn / bringts nicht Hülff nach vnserm Wunsch / bringts doch Trost. Vnd eben darinnen / daß der HERR spricht: Laß dir an meiner Gnade genügen / denn meine Krafft ist in den Schwachen mächtig; steckt ein überauß süsser Trost für betrübte Hertzen / vnd sollen billich alle Creutzträger diese göttliche Antwort fest in jhr Hertz fassen vnd versiegeln / daß sie derselben in allem Anligen sich erinnern / sonderlich wen die Noth recht drucket. Dadurch werden wir erinnert der Gnaden Gottes. Wir haben nichts denn Schmach vnd Pein verdienet / vnd das ewige höllische Fewr. Wenn denn GOtt nicht mehr thäte / als daß er vns Vergebung der Sünden vnd ewige Seligkeit in Christo angetragen vnd geschenckt hat / wäre es Gnade genug / wenn schon der Leib vnser Lebenlang soltehungerig / heßlich / schwach vnd kranck seyn. Eine absonderliche Gnade aber ists / daß eben in vnd durch vnsere Schwachheit vnd Trübsal Gott seine Krafft in vns vollführen will. O wüste ein Mensch / wozu jhm seine Schmach vnd Schwachheit dienen müste / er würde es tausentmal lieber haben / als nicht haben. Es ist nicht außzufagen / was Gott in der Schwachheit wircket / wie mehr der Mensch bey jhm selbst zu nicht wird / je grösser wird in jhm Gottes Krafft.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/409>, abgerufen am 21.11.2024.