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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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geistlichen Gaben / vnd solches alles vmb der Christenheit willen / daß dieselbe aufferbawet werde.

Wie aber der Schlangen Samen alles gutes in vns verdorben hat / so verderbt er auch durch die schändliche Hoffart diese geistliche Gaben. Wie viel seyn / die der Gaben recht gebrauchen / die sich herunter halten zun niedrigen / vnd jhren Nechsten damit dienen? Wer was sonders hat / suchet darin seinen Ruhm vnd Ehre / daß er für andern gesehen werde. Mancher soll wol wünschen / daß er alles alleine wäre / vnd andere nichtes / vnd gemeiniglich / wenn einer eine sonderliche hohe Gabe hat / mag er nicht leiden / daß jhm ein ander gleich sey / viel weniger daß jhm einer darin zuvor komme. Es soll wol einer predigen von Liebe vnd Demuth / auffs allerköstlichste / der aber nicht gerne sihet / daß es jhm ein ander nachthue / damit er den Ruhm alleine habe / damit ist dann die gute Gabe verdorben / vnd ist der Mensch nichtes / wann er auch noch so hohe Gaben hätte.

Darumb ist vonnöthen / sich wol fürzusehen / daß die herrliche Gaben Gottes durch den Schlangen Saamen nicht geschändet werden. Wie solches muß zugehen / zeiget Paulus in vorhabender Lection / denn da er im vorhergehenden 12. Capitel viel von den Gaben Gottes geredet / schliesset er dasselbe mit diesen Worten: Strebet nach den besten Gaben / vnd ich will euch noch1. Cor. 12, 31. einen köstlichen Weg zeigen. Fragstu / was das für ein Weg sey / so weiset er vns im folgenden 13. Capitel auff die Liebe. Derowegen wird vns hie fürgetragen die Liebe / als ein köstlicherThoma. Weg zu den besten Gaben / als die Zierde vnd Vollkommenheit aller Gaben.

Wann vns denn allen von Natur angeboren ist / gerne etwas zu seyn / sollen wir billich die Vernunfft brauchen / darauff zu schen / nicht was für der blinden Welt sondern was für GOTT vns berühmt vnd herrlich machet / wie vns solches Paulus lehren soll. GOtt aber gebe dazu seine Gnade / Amen.

geistlichen Gaben / vnd solches alles vmb der Christenheit willen / daß dieselbe aufferbawet werde.

Wie aber der Schlangen Samen alles gutes in vns verdorben hat / so verderbt er auch durch die schändliche Hoffart diese geistliche Gaben. Wie viel seyn / die der Gaben recht gebrauchen / die sich herunter halten zun niedrigen / vnd jhren Nechsten damit dienen? Wer was sonders hat / suchet darin seinen Ruhm vnd Ehre / daß er für andern gesehen werde. Mancher soll wol wünschen / daß er alles alleine wäre / vnd andere nichtes / vnd gemeiniglich / wenn einer eine sonderliche hohe Gabe hat / mag er nicht leiden / daß jhm ein ander gleich sey / viel weniger daß jhm einer darin zuvor komme. Es soll wol einer predigen von Liebe vnd Demuth / auffs allerköstlichste / der aber nicht gerne sihet / daß es jhm ein ander nachthue / damit er den Ruhm alleine habe / damit ist dann die gute Gabe verdorben / vnd ist der Mensch nichtes / wann er auch noch so hohe Gaben hätte.

Darumb ist vonnöthen / sich wol fürzusehen / daß die herrliche Gaben Gottes durch den Schlangen Saamen nicht geschändet werden. Wie solches muß zugehen / zeiget Paulus in vorhabender Lection / denn da er im vorhergehenden 12. Capitel viel von den Gaben Gottes geredet / schliesset er dasselbe mit diesen Worten: Strebet nach den besten Gaben / vnd ich will euch noch1. Cor. 12, 31. einen köstlichen Weg zeigen. Fragstu / was das für ein Weg sey / so weiset er vns im folgenden 13. Capitel auff die Liebe. Derowegen wird vns hie fürgetragen die Liebe / als ein köstlicherThoma. Weg zu den besten Gaben / als die Zierde vnd Vollkommenheit aller Gaben.

Wann vns denn allen von Natur angeboren ist / gerne etwas zu seyn / sollen wir billich die Vernunfft brauchen / darauff zu schen / nicht was für der blinden Welt sondern was für GOTT vns berühmt vnd herrlich machet / wie vns solches Paulus lehren soll. GOtt aber gebe dazu seine Gnade / Amen.

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[403/0423] geistlichen Gaben / vnd solches alles vmb der Christenheit willen / daß dieselbe aufferbawet werde. Wie aber der Schlangen Samen alles gutes in vns verdorben hat / so verderbt er auch durch die schändliche Hoffart diese geistliche Gaben. Wie viel seyn / die der Gaben recht gebrauchen / die sich herunter halten zun niedrigen / vnd jhren Nechsten damit dienen? Wer was sonders hat / suchet darin seinen Ruhm vnd Ehre / daß er für andern gesehen werde. Mancher soll wol wünschen / daß er alles alleine wäre / vnd andere nichtes / vnd gemeiniglich / wenn einer eine sonderliche hohe Gabe hat / mag er nicht leiden / daß jhm ein ander gleich sey / viel weniger daß jhm einer darin zuvor komme. Es soll wol einer predigen von Liebe vnd Demuth / auffs allerköstlichste / der aber nicht gerne sihet / daß es jhm ein ander nachthue / damit er den Ruhm alleine habe / damit ist dann die gute Gabe verdorben / vnd ist der Mensch nichtes / wann er auch noch so hohe Gaben hätte. Darumb ist vonnöthen / sich wol fürzusehen / daß die herrliche Gaben Gottes durch den Schlangen Saamen nicht geschändet werden. Wie solches muß zugehen / zeiget Paulus in vorhabender Lection / denn da er im vorhergehenden 12. Capitel viel von den Gaben Gottes geredet / schliesset er dasselbe mit diesen Worten: Strebet nach den besten Gaben / vnd ich will euch noch einen köstlichen Weg zeigen. Fragstu / was das für ein Weg sey / so weiset er vns im folgenden 13. Capitel auff die Liebe. Derowegen wird vns hie fürgetragen die Liebe / als ein köstlicher Weg zu den besten Gaben / als die Zierde vnd Vollkommenheit aller Gaben. 1. Cor. 12, 31. Thoma. Wann vns denn allen von Natur angeboren ist / gerne etwas zu seyn / sollen wir billich die Vernunfft brauchen / darauff zu schen / nicht was für der blinden Welt sondern was für GOTT vns berühmt vnd herrlich machet / wie vns solches Paulus lehren soll. GOtt aber gebe dazu seine Gnade / Amen.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/423>, abgerufen am 21.11.2024.