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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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cken gebieten / daß sie nicht darauff regnen. Das wird erfüllet durch leibliche vnd geistliche Zerstörung; wenn nicht allein das Land öde gemacht / sondern auch die Seele wüst gelassen wird.

Accommodatio ad ebrietatem.

Vnter diesen Himmelschreyenden vnd Landverwüstenden Sünden / ist auch gezehlet die Füllerey / die sich insonderheit in dieser Faßnacht sehen lässet / daß man ja wisse vnd sehen müsse / wie vnsere Vätter Heyden gewesen. Doch dürffen wir vns nicht beklagen über die Faßnachtzeit allein / man treibt wol Faßnacht daß gantze Jahr durch vnd durch. Das müssen Gottesfürchtige Hertzen für jhren Augen sehen / können aber nicht mehr / als daß sie drüber schreyen vnd seufftzen. Das muß denn kommen für die Ohren deß HERRN Zebaoths. Was gilts / ob er dazu schweigen werde. Denn er hat durch seinen Knecht Esaiam das Wehe außgeruffen / über die Trunckenbolter.

Thema.

Wolan / so wollen auch wir zu diesem mahl wider die Füllerey schreyen / vnd jhnen jhr Wehe anzeigen / wollen es ja die Leute nicht hören / so wirds doch kommen für die Ohren deß HErrn Zebaoths. GOtt gebe vns seine Gnade / Amen.

I. Quis ebrietatis reus.

EHe wir das Wehe außruffen über die Bacchus-Kinder / müssen wir zu vor zusehen / welche an dem Laster der Füllerey schuldig seyn / auff daß man wisse / wem es angehe. Vom Propheten werden sie also beschrieben: Die deß Morgens frühe auff sind / deß sauffens sich zu befleissigen / vnd sitzen biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitze; vnd haben Harpffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände.

Dahin gehöret / erstlich / schlechter dinge alle Füllerey vnd übermaß; wann das Hertz mit Essen vnd Trincken beschweret

cken gebieten / daß sie nicht darauff regnen. Das wird erfüllet durch leibliche vnd geistliche Zerstörung; wenn nicht allein das Land öde gemacht / sondern auch die Seele wüst gelassen wird.

Accommodatio ad ebrietatem.

Vnter diesen Himmelschreyenden vnd Landverwüstenden Sünden / ist auch gezehlet die Füllerey / die sich insonderheit in dieser Faßnacht sehen lässet / daß man ja wisse vnd sehen müsse / wie vnsere Vätter Heyden gewesen. Doch dürffen wir vns nicht beklagen über die Faßnachtzeit allein / man treibt wol Faßnacht daß gantze Jahr durch vnd durch. Das müssen Gottesfürchtige Hertzen für jhren Augen sehen / können aber nicht mehr / als daß sie drüber schreyen vnd seufftzen. Das muß denn kommen für die Ohren deß HERRN Zebaoths. Was gilts / ob er dazu schweigen werde. Denn er hat durch seinen Knecht Esaiam das Wehe außgeruffen / über die Trunckenbolter.

Thema.

Wolan / so wollen auch wir zu diesem mahl wider die Füllerey schreyen / vnd jhnen jhr Wehe anzeigen / wollen es ja die Leute nicht hören / so wirds doch kommen für die Ohren deß HErrn Zebaoths. GOtt gebe vns seine Gnade / Amen.

I. Quis ebrietatis reus.

EHe wir das Wehe außruffen über die Bacchus-Kinder / müssen wir zu vor zusehen / welche an dem Laster der Füllerey schuldig seyn / auff daß man wisse / wem es angehe. Vom Propheten werden sie also beschrieben: Die deß Morgens frühe auff sind / deß sauffens sich zu befleissigen / vnd sitzen biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitze; vnd haben Harpffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände.

Dahin gehöret / erstlich / schlechter dinge alle Füllerey vnd übermaß; wann das Hertz mit Essen vnd Trincken beschweret

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[424/0444] cken gebieten / daß sie nicht darauff regnen. Das wird erfüllet durch leibliche vnd geistliche Zerstörung; wenn nicht allein das Land öde gemacht / sondern auch die Seele wüst gelassen wird. Vnter diesen Himmelschreyenden vnd Landverwüstenden Sünden / ist auch gezehlet die Füllerey / die sich insonderheit in dieser Faßnacht sehen lässet / daß man ja wisse vnd sehen müsse / wie vnsere Vätter Heyden gewesen. Doch dürffen wir vns nicht beklagen über die Faßnachtzeit allein / man treibt wol Faßnacht daß gantze Jahr durch vnd durch. Das müssen Gottesfürchtige Hertzen für jhren Augen sehen / können aber nicht mehr / als daß sie drüber schreyen vnd seufftzen. Das muß denn kommen für die Ohren deß HERRN Zebaoths. Was gilts / ob er dazu schweigen werde. Denn er hat durch seinen Knecht Esaiam das Wehe außgeruffen / über die Trunckenbolter. Wolan / so wollen auch wir zu diesem mahl wider die Füllerey schreyen / vnd jhnen jhr Wehe anzeigen / wollen es ja die Leute nicht hören / so wirds doch kommen für die Ohren deß HErrn Zebaoths. GOtt gebe vns seine Gnade / Amen. EHe wir das Wehe außruffen über die Bacchus-Kinder / müssen wir zu vor zusehen / welche an dem Laster der Füllerey schuldig seyn / auff daß man wisse / wem es angehe. Vom Propheten werden sie also beschrieben: Die deß Morgens frühe auff sind / deß sauffens sich zu befleissigen / vnd sitzen biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitze; vnd haben Harpffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände. Dahin gehöret / erstlich / schlechter dinge alle Füllerey vnd übermaß; wann das Hertz mit Essen vnd Trincken beschweret

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/444>, abgerufen am 22.11.2024.