Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.chen. Ist eine grössere Schande / als da Belsazar / der König zuDan. 5, 1. Babel / nach dem er sich mit seinen Gewaltigen voll gesoffen / die gülden vnd silbern Gefäßher bringen ließ / die auß dem Tempel zu Jerusalem weggenommen waren; vnd solche heilige Gefäß zu seiner Schwelgerey gebrauchte. Kürtzlich in einer Summa / gehöret hieher alle Schlemmerey / dabey man Gottes vergisset vnd verachtet; wie es denn ein gar vnbesonnen ding ist / wann einer GOtt vnd sein Wort auß den Augen setzet / vnd noch dazu bey Wein vnd guter Gesellschafft einen frölichen Abend suchet. Vber dieses alles gehet das Wehe / welches hie durch denII. Quae ebrietatis poena. Propheten außgeruffen wird: Wehe denen / die deß Morgens frühe auff sind / deß sauffens sich zu befleissigen /V. 11. 12. vnd sitzen biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitzet / vnd haben Harpffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände. Vnd abermal: Wehe denen / soV. 22. Helden sind Wein zu sauffen / vnd Krieger in Völlerey. So ich alleine rede / darffs niemand groß achten; wo aber der HERR redet / vermögt jhr nicht zu widersprechen. Nun ist der HERR / der ruffet: Wehe euch / Vollsäuffern / Wehe euch / Trunckenbolten. Ihr lasset euch düncken / wann jhr euch voll gefüllet / als habt jhr ein fein Ding gethan / niemand macht sich ein Gewissen drüber / aber der HERR ruffet: Wehe euch. Was ists nun für ein Wehe / das über die Vollsäuffer beschlossen? Ein doppeltes Wehe / ein Wehe am Leibe / ein Wehe an der Seelen. Denn erstlich spricht Esaias im Namen seines Gottes: Mein Volck wird müssen wandern vnversehens / vndV. 13. chen. Ist eine grössere Schande / als da Belsazar / der König zuDan. 5, 1. Babel / nach dem er sich mit seinen Gewaltigen voll gesoffen / die gülden vnd silbern Gefäßher bringen ließ / die auß dem Tempel zu Jerusalem weggenommen waren; vnd solche heilige Gefäß zu seiner Schwelgerey gebrauchte. Kürtzlich in einer Summa / gehöret hieher alle Schlemmerey / dabey man Gottes vergisset vnd verachtet; wie es denn ein gar vnbesonnen ding ist / wann einer GOtt vnd sein Wort auß den Augen setzet / vnd noch dazu bey Wein vnd guter Gesellschafft einen frölichen Abend suchet. Vber dieses alles gehet das Wehe / welches hie durch denII. Quae ebrietatis poena. Propheten außgeruffen wird: Wehe denen / die deß Morgens frühe auff sind / deß sauffens sich zu befleissigen /V. 11. 12. vnd sitzen biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitzet / vnd haben Harpffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände. Vnd abermal: Wehe denen / soV. 22. Helden sind Wein zu sauffen / vnd Krieger in Völlerey. So ich alleine rede / darffs niemand groß achten; wo aber der HERR redet / vermögt jhr nicht zu widersprechen. Nun ist der HERR / der ruffet: Wehe euch / Vollsäuffern / Wehe euch / Trunckenbolten. Ihr lasset euch düncken / wann jhr euch voll gefüllet / als habt jhr ein fein Ding gethan / niemand macht sich ein Gewissen drüber / aber der HERR ruffet: Wehe euch. Was ists nun für ein Wehe / das über die Vollsäuffer beschlossen? Ein doppeltes Wehe / ein Wehe am Leibe / ein Wehe an der Seelen. 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chen. Ist eine grössere Schande / als da Belsazar / der König zu Babel / nach dem er sich mit seinen Gewaltigen voll gesoffen / die gülden vnd silbern Gefäßher bringen ließ / die auß dem Tempel zu Jerusalem weggenommen waren; vnd solche heilige Gefäß zu seiner Schwelgerey gebrauchte.
Dan. 5, 1. Kürtzlich in einer Summa / gehöret hieher alle Schlemmerey / dabey man Gottes vergisset vnd verachtet; wie es denn ein gar vnbesonnen ding ist / wann einer GOtt vnd sein Wort auß den Augen setzet / vnd noch dazu bey Wein vnd guter Gesellschafft einen frölichen Abend suchet.
Vber dieses alles gehet das Wehe / welches hie durch den Propheten außgeruffen wird: Wehe denen / die deß Morgens frühe auff sind / deß sauffens sich zu befleissigen / vnd sitzen biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitzet / vnd haben Harpffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände. Vnd abermal: Wehe denen / so Helden sind Wein zu sauffen / vnd Krieger in Völlerey. So ich alleine rede / darffs niemand groß achten; wo aber der HERR redet / vermögt jhr nicht zu widersprechen. Nun ist der HERR / der ruffet: Wehe euch / Vollsäuffern / Wehe euch / Trunckenbolten. Ihr lasset euch düncken / wann jhr euch voll gefüllet / als habt jhr ein fein Ding gethan / niemand macht sich ein Gewissen drüber / aber der HERR ruffet: Wehe euch.
II. Quae ebrietatis poena.
V. 11. 12.
V. 22. Was ists nun für ein Wehe / das über die Vollsäuffer beschlossen? Ein doppeltes Wehe / ein Wehe am Leibe / ein Wehe an der Seelen.
Denn erstlich spricht Esaias im Namen seines Gottes: Mein Volck wird müssen wandern vnversehens / vnd
V. 13.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/449>, abgerufen am 28.07.2024. |