Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.seine Herrlichen werden Hungerleider seyn / vnd sein Pöbel wird für Durst verschmachten vnd verdorren. Gleiche Straffe hat auch Amos den Gottes-vergessenen Weinsäuffern verkündiget vnd angedeutet / wie vnter den Gefangenen Amos 6, 7.vnd Verjagten die Gewaltigen sollen vorn angehen / Alsdenn / spricht er / soll das schlemmen der Pranger auffhören. Es ist ein jegliches Land vnter den Christen gleichsam eine Haußhaltung Gottes / darinnen GOtt seine Wohnung vnd Werck hat. Wanns denn die Knechte zu viel vnd grob machen / heisst sie der HERR wandern: auff / jhr Gesellen / zum Hause hinauß. Das müssen die vnnütze Knechte hören vnversehens / da sie zum sichersten seyn; vnd damit Hauß vnd Hoff mit dem Rücken ansehen. Da folget denn / daß nicht allein der gemeine Pöbel für Hunger vnd Durst verschmachtet; sondern auch die Gewaltigen / die vorhin haben mächtige Pancketen angestellet / müssen Hungerleider werden. Ich meyne / wir haben dieses in gantz Teutschland wol erfahren: da die Hohen gebücket / vnd die Niedrigen bey viel tausenden verschmacht darnieder gefallen. Doch ist das nicht genug / es muß auch die Hölle jhre Seele weit auffsperren / vnd den Rachen auffthun ohn alle masse / daß hinunter fahren beyde die Herrlichen vnd Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen. Hie wird Todt vnd Teuffel / sampt allem Vnglück eingeführet / als ein großmächtiger Drach / der seinen fewrigen Rachen weit auffgesperret hat / vnd mit eusserster Begierde seiner Seelen / erwartet der Ankunfft der versoffenen Schlemmer / beydes der kleinen vnd der grossen / der Armen vnd der Reichen / sie seynd jhm alle gleich angenehme. In der Hölle wird keine Ordnung seyn. Da laß sie sich denn auch ein wenig frewen / wenns jhnen gut däucht. Daß du aber gewiß seyest / es gehe dieses Wehe nicht allein seine Herrlichen werden Hungerleider seyn / vnd sein Pöbel wird für Durst verschmachten vnd verdorren. Gleiche Straffe hat auch Amos den Gottes-vergessenen Weinsäuffern verkündiget vnd angedeutet / wie vnter den Gefangenen Amos 6, 7.vnd Verjagten die Gewaltigen sollen vorn angehen / Alsdenn / spricht er / soll das schlemmen der Pranger auffhören. Es ist ein jegliches Land vnter den Christen gleichsam eine Haußhaltung Gottes / darinnen GOtt seine Wohnung vnd Werck hat. Wanns denn die Knechte zu viel vnd grob machen / heisst sie der HERR wandern: auff / jhr Gesellen / zum Hause hinauß. Das müssen die vnnütze Knechte hören vnversehens / da sie zum sichersten seyn; vnd damit Hauß vnd Hoff mit dem Rücken ansehen. Da folget denn / daß nicht allein der gemeine Pöbel für Hunger vnd Durst verschmachtet; sondern auch die Gewaltigen / die vorhin haben mächtige Pancketen angestellet / müssen Hungerleider werden. Ich meyne / wir haben dieses in gantz Teutschland wol erfahren: da die Hohen gebücket / vnd die Niedrigen bey viel tausenden verschmacht darnieder gefallen. Doch ist das nicht genug / es muß auch die Hölle jhre Seele weit auffsperren / vnd den Rachen auffthun ohn alle masse / daß hinunter fahren beyde die Herrlichen vnd Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen. Hie wird Todt vnd Teuffel / sampt allem Vnglück eingeführet / als ein großmächtiger Drach / der seinen fewrigen Rachen weit auffgesperret hat / vnd mit eusserster Begierde seiner Seelen / erwartet der Ankunfft der versoffenen Schlemmer / beydes der kleinen vnd der grossen / der Armen vnd der Reichen / sie seynd jhm alle gleich angenehme. In der Hölle wird keine Ordnung seyn. 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Da folget denn / daß nicht allein der gemeine Pöbel für Hunger vnd Durst verschmachtet; sondern auch die Gewaltigen / die vorhin haben mächtige Pancketen angestellet / müssen Hungerleider werden. Ich meyne / wir haben dieses in gantz Teutschland wol erfahren: da die Hohen gebücket / vnd die Niedrigen bey viel tausenden verschmacht darnieder gefallen.</p> <note place="left">V. 14.</note> <p>Doch ist das nicht genug / es muß auch die Hölle jhre Seele weit auffsperren / vnd den Rachen auffthun ohn alle masse / daß hinunter fahren beyde die Herrlichen vnd Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen.</p> <p>Hie wird Todt vnd Teuffel / sampt allem Vnglück eingeführet / als ein großmächtiger Drach / der seinen fewrigen Rachen weit auffgesperret hat / vnd mit eusserster Begierde seiner Seelen / erwartet der Ankunfft der versoffenen Schlemmer / beydes der kleinen vnd der grossen / der Armen vnd der Reichen / sie seynd jhm alle gleich angenehme. In der Hölle wird keine Ordnung seyn. 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seine Herrlichen werden Hungerleider seyn / vnd sein Pöbel wird für Durst verschmachten vnd verdorren. Gleiche Straffe hat auch Amos den Gottes-vergessenen Weinsäuffern verkündiget vnd angedeutet / wie vnter den Gefangenen vnd Verjagten die Gewaltigen sollen vorn angehen / Alsdenn / spricht er / soll das schlemmen der Pranger auffhören. Es ist ein jegliches Land vnter den Christen gleichsam eine Haußhaltung Gottes / darinnen GOtt seine Wohnung vnd Werck hat. Wanns denn die Knechte zu viel vnd grob machen / heisst sie der HERR wandern: auff / jhr Gesellen / zum Hause hinauß. Das müssen die vnnütze Knechte hören vnversehens / da sie zum sichersten seyn; vnd damit Hauß vnd Hoff mit dem Rücken ansehen. Da folget denn / daß nicht allein der gemeine Pöbel für Hunger vnd Durst verschmachtet; sondern auch die Gewaltigen / die vorhin haben mächtige Pancketen angestellet / müssen Hungerleider werden. Ich meyne / wir haben dieses in gantz Teutschland wol erfahren: da die Hohen gebücket / vnd die Niedrigen bey viel tausenden verschmacht darnieder gefallen.
Amos 6, 7. Doch ist das nicht genug / es muß auch die Hölle jhre Seele weit auffsperren / vnd den Rachen auffthun ohn alle masse / daß hinunter fahren beyde die Herrlichen vnd Pöbel / beyde jhre Reichen vnd Frölichen.
Hie wird Todt vnd Teuffel / sampt allem Vnglück eingeführet / als ein großmächtiger Drach / der seinen fewrigen Rachen weit auffgesperret hat / vnd mit eusserster Begierde seiner Seelen / erwartet der Ankunfft der versoffenen Schlemmer / beydes der kleinen vnd der grossen / der Armen vnd der Reichen / sie seynd jhm alle gleich angenehme. In der Hölle wird keine Ordnung seyn. Da laß sie sich denn auch ein wenig frewen / wenns jhnen gut däucht.
Daß du aber gewiß seyest / es gehe dieses Wehe nicht allein
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