Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Endlich 7. so halten sich die Diener Gottes / als die nichts inne haben / vnd doch alles haben. Wann die Weltleute nichts haben / so ist Rath thewr; Wir aber / wann wir schon seyn Bettler / haben wir doch alles durch den Glauben / vnd im zeitlichen gibet GOtt auch das Außkommen. Was kan dem mangeln / der den hat / der alles hat? Einem Christen müssen alle Creaturen dienen. In Summa / seynd wir Diener Gottes / so muß vns alles gleich gelten / vnd müssen der Welt Vrtheil schnur gleich zu wider gehen / vnd zu allen Zeiten vns gleich reich / ehrlich vnd selig achten. Seynd wir arm / sollen wir vns für reich achten; Kompt dir in den Sinn: Sihe / du bist gleich wol ein sehr verachter vnwerther Mensch; so antworte: Ey so bin ich dennoch hochgeehret in meinem GOtt. Hingegen seynd wir reich / so haben wirs als hätten wir es nicht; seynd wir in Ehren / so sprechen wir: Ich vnwürdiger Hund. Als denn findet sich bey einem Christen lauter widerwärtiges Ding; Todt vnd Leben / Ehre vnd Schande / Reichthumb vnd Armuth. Also kans vns gleich gelten / wir seynd reich oder arm / man lob oder schelte vns; wie wir vns durch Glück nicht erheben / also wollen wir vns in Vnglück nicht zu todt grämen. Nur fein durch die Mittelstraß. Ein Christ muß nicht weichen / weder zur Rechten noch zur Lincken / nichts denn GOtt allein für Augen haben / vnd dessen Wincken vnd Willen folgen / also daß er in Vnglück sich nicht stürtzen lasse / in Glück sich nicht erhebe. Wir seynd solche Leute / von welchen geschrieben stehet in der andern an die Corinther am 4. Wir haben allenthalben Trübsal / aber wir1. Cor. 4, 8. 9 10. ängsten vns nicht; vns ist bange / aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung / aber wir werden nicht verlassen; wir werden vnter gedruckt / aber wir kommen nicht vmb / vnd tragen vmb allezeit das Sterben deß HERRN JEsu an vnserm Leibe / auff daß auch das Endlich 7. so halten sich die Diener Gottes / als die nichts inne haben / vnd doch alles haben. Wann die Weltleute nichts haben / so ist Rath thewr; Wir aber / wann wir schon seyn Bettler / haben wir doch alles durch den Glauben / vnd im zeitlichen gibet GOtt auch das Außkommen. Was kan dem mangeln / der den hat / der alles hat? Einem Christen müssen alle Creaturen dienen. In Summa / seynd wir Diener Gottes / so muß vns alles gleich gelten / vnd müssen der Welt Vrtheil schnur gleich zu wider gehen / vnd zu allen Zeiten vns gleich reich / ehrlich vnd selig achten. Seynd wir arm / sollen wir vns für reich achten; Kompt dir in den Sinn: Sihe / du bist gleich wol ein sehr verachter vnwerther Mensch; so antworte: Ey so bin ich dennoch hochgeehret in meinem GOtt. Hingegen seynd wir reich / so haben wirs als hätten wir es nicht; seynd wir in Ehren / so sprechen wir: Ich vnwürdiger Hund. Als denn findet sich bey einem Christen lauter widerwärtiges Ding; Todt vnd Leben / Ehre vnd Schande / Reichthumb vnd Armuth. Also kans vns gleich gelten / wir seynd reich oder arm / man lob oder schelte vns; wie wir vns durch Glück nicht erheben / also wollen wir vns in Vnglück nicht zu todt grämen. Nur fein durch die Mittelstraß. Ein Christ muß nicht weichen / weder zur Rechten noch zur Lincken / nichts denn GOtt allein für Augen haben / vnd dessen Wincken vñ Willen folgen / also daß er in Vnglück sich nicht stürtzen lasse / in Glück sich nicht erhebe. Wir seynd solche Leute / von welchen geschrieben stehet in der andern an die Corinther am 4. Wir haben allenthalben Trübsal / aber wir1. Cor. 4, 8. 9 10. ängsten vns nicht; vns ist bange / aber wir verzagen nicht. 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Endlich 7. so halten sich die Diener Gottes / als die nichts inne haben / vnd doch alles haben. Wann die Weltleute nichts haben / so ist Rath thewr; Wir aber / wann wir schon seyn Bettler / haben wir doch alles durch den Glauben / vnd im zeitlichen gibet GOtt auch das Außkommen. Was kan dem mangeln / der den hat / der alles hat? Einem Christen müssen alle Creaturen dienen.
In Summa / seynd wir Diener Gottes / so muß vns alles gleich gelten / vnd müssen der Welt Vrtheil schnur gleich zu wider gehen / vnd zu allen Zeiten vns gleich reich / ehrlich vnd selig achten. Seynd wir arm / sollen wir vns für reich achten; Kompt dir in den Sinn: Sihe / du bist gleich wol ein sehr verachter vnwerther Mensch; so antworte: Ey so bin ich dennoch hochgeehret in meinem GOtt. Hingegen seynd wir reich / so haben wirs als hätten wir es nicht; seynd wir in Ehren / so sprechen wir: Ich vnwürdiger Hund. Als denn findet sich bey einem Christen lauter widerwärtiges Ding; Todt vnd Leben / Ehre vnd Schande / Reichthumb vnd Armuth. Also kans vns gleich gelten / wir seynd reich oder arm / man lob oder schelte vns; wie wir vns durch Glück nicht erheben / also wollen wir vns in Vnglück nicht zu todt grämen. Nur fein durch die Mittelstraß. Ein Christ muß nicht weichen / weder zur Rechten noch zur Lincken / nichts denn GOtt allein für Augen haben / vnd dessen Wincken vñ Willen folgen / also daß er in Vnglück sich nicht stürtzen lasse / in Glück sich nicht erhebe. Wir seynd solche Leute / von welchen geschrieben stehet in der andern an die Corinther am 4. Wir haben allenthalben Trübsal / aber wir ängsten vns nicht; vns ist bange / aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung / aber wir werden nicht verlassen; wir werden vnter gedruckt / aber wir kommen nicht vmb / vnd tragen vmb allezeit das Sterben deß HERRN JEsu an vnserm Leibe / auff daß auch das
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/477>, abgerufen am 27.07.2024. |