Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Wenn der vnreine Geist vom Menschen außziehet / so kehret er wieder vmb mit sieben andern Geistern / die ärger seynd / denn er; alsdenn wird das letzte ärger / als das erste gewesen ist. Damit ist so viel gesaget: Mit einem getaufften Christen / der nicht vom Geist Gottes getrieben wird / stehets viel ärger als mit einem Heyden. Denn da die Heyden einher gehen / nach jhrer angebornen Blindheit / in Vnwissenheit; da werden die Christen entweder Heuchler / oder gar muthwillig vnd halßstarrig / wissen den Willen Gottes / vnd achten jhn nichts. Das kompt nirgends anders her / als daß sie nun von sieben Teuffeln getrieben werden / da sie etwan vorhin nur von einem regieret geworden. Vnd mag hie gelten / was Paulus saget: Ist vnser Evangelium verdeckt / so ists2. Cor. 4, 3. 4. in denen / die verlohren werden / verdeckt / bey welchen der Gott dieser Welt der Vnglaubigen Sinn verblendet hat / daß sie nicht sehen das helle Liecht deß Evangelij / von der Klarheit Christi / welcher ist das Ebenbilde Gottes. Denn es vnmüglich / daß auch nicht die gute Vernunfft solte vmbdencken / sihe / was thustu? wem widerstrebstu? wessen Wort ists / das du verwirffest? wann nicht der Satan die vnglaubige Sinne verblendet hätte / daß sie nicht erwegen / was sie hören vnd wissen. Vor acht Tagen hat der Geist Gottes vns auff solche weise geprediget / durch seine Mithelffer: Lieben Brüder / jhr habt von vns empfangen / wie jhr sollet wandeln in der Heiligung / daß jhr GOtt gefallet / so bitten wir euch vnd ermahnen in dem HERRN Jesu / daß jhr darin jmmer völliger werdet; denn das ist der Wille Gottes / ewre Heiligung / denn GOtt hat vns nicht beruffen zur Vnreinigkeit / sondern zur Heiligung. Werdet jhr aber abweichen zur Lustseuche / vnd anderen vnrechtfertigen Händeln / so wisset / der HERR ist Rächer über das alles. Das ist damals angehöret; wer hats aber angenommen? vnd wer ist dadurch gebessert? Wenn der vnreine Geist vom Menschen außziehet / so kehret er wieder vmb mit sieben andern Geistern / die ärger seynd / denn er; alsdenn wird das letzte ärger / als das erste gewesen ist. Damit ist so viel gesaget: Mit einem getaufften Christen / der nicht vom Geist Gottes getrieben wird / stehets viel ärger als mit einem Heyden. Denn da die Heyden einher gehen / nach jhrer angebornen Blindheit / in Vnwissenheit; da werden die Christen entweder Heuchler / oder gar muthwillig vnd halßstarrig / wissen den Willen Gottes / vnd achten jhn nichts. Das kompt nirgends anders her / als daß sie nun von sieben Teuffeln getrieben werden / da sie etwan vorhin nur von einem regieret geworden. Vnd mag hie gelten / was Paulus saget: Ist vnser Evangelium verdeckt / so ists2. Cor. 4, 3. 4. in denen / die verlohren werden / verdeckt / bey welchen der Gott dieser Welt der Vnglaubigen Sinn verblendet hat / daß sie nicht sehen das helle Liecht deß Evangelij / von der Klarheit Christi / welcher ist das Ebenbilde Gottes. Denn es vnmüglich / daß auch nicht die gute Vernunfft solte vmbdencken / sihe / was thustu? wem widerstrebstu? wessen Wort ists / das du verwirffest? wann nicht der Satan die vnglaubige Sinne verblendet hätte / daß sie nicht erwegen / was sie hören vnd wissen. Vor acht Tagen hat der Geist Gottes vns auff solche weise geprediget / durch seine Mithelffer: Lieben Brüder / jhr habt von vns empfangen / wie jhr sollet wandeln in der Heiligung / daß jhr GOtt gefallet / so bitten wir euch vnd ermahnen in dem HERRN Jesu / daß jhr darin jmmer völliger werdet; denn das ist der Wille Gottes / ewre Heiligung / denn GOtt hat vns nicht beruffen zur Vnreinigkeit / sondern zur Heiligung. Werdet jhr aber abweichen zur Lustseuche / vnd anderen vnrechtfertigen Händeln / so wisset / der HERR ist Rächer über das alles. Das ist damals angehöret; wer hats aber angenommen? vnd wer ist dadurch gebessert? <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0517" n="497"/> Wenn der vnreine Geist vom Menschen außziehet / so kehret er wieder vmb mit sieben andern Geistern / die ärger seynd / denn er; alsdenn wird das letzte ärger / als das erste gewesen ist. Damit ist so viel gesaget: Mit einem getaufften Christen / der nicht vom Geist Gottes getrieben wird / stehets viel ärger als mit einem Heyden. Denn da die Heyden einher gehen / nach jhrer angebornen Blindheit / in Vnwissenheit; da werden die Christen entweder Heuchler / oder gar muthwillig vnd halßstarrig / wissen den Willen Gottes / vnd achten jhn nichts. Das kompt nirgends anders her / als daß sie nun von sieben Teuffeln getrieben werden / da sie etwan vorhin nur von einem regieret geworden. Vnd mag hie gelten / was Paulus saget: Ist vnser Evangelium verdeckt / so ists<note place="right">2. Cor. 4, 3. 4.</note> in denen / die verlohren werden / verdeckt / bey welchen der Gott dieser Welt der Vnglaubigen Sinn verblendet hat / daß sie nicht sehen das helle Liecht deß Evangelij / von der Klarheit Christi / welcher ist das Ebenbilde Gottes. Denn es vnmüglich / daß auch nicht die gute Vernunfft solte vmbdencken / sihe / was thustu? wem widerstrebstu? wessen Wort ists / das du verwirffest? wann nicht der Satan die vnglaubige Sinne verblendet hätte / daß sie nicht erwegen / was sie hören vnd wissen.</p> <p>Vor acht Tagen hat der Geist Gottes vns auff solche weise geprediget / durch seine Mithelffer: Lieben Brüder / jhr habt von vns empfangen / wie jhr sollet wandeln in der Heiligung / daß jhr GOtt gefallet / so bitten wir euch vnd ermahnen in dem HERRN Jesu / daß jhr darin jmmer völliger werdet; denn das ist der Wille Gottes / ewre Heiligung / denn GOtt hat vns nicht beruffen zur Vnreinigkeit / sondern zur Heiligung. Werdet jhr aber abweichen zur Lustseuche / vnd anderen vnrechtfertigen Händeln / so wisset / der HERR ist Rächer über das alles. Das ist damals angehöret; wer hats aber angenommen? vnd wer ist dadurch gebessert? </p> </div> </body> </text> </TEI> [497/0517]
Wenn der vnreine Geist vom Menschen außziehet / so kehret er wieder vmb mit sieben andern Geistern / die ärger seynd / denn er; alsdenn wird das letzte ärger / als das erste gewesen ist. Damit ist so viel gesaget: Mit einem getaufften Christen / der nicht vom Geist Gottes getrieben wird / stehets viel ärger als mit einem Heyden. Denn da die Heyden einher gehen / nach jhrer angebornen Blindheit / in Vnwissenheit; da werden die Christen entweder Heuchler / oder gar muthwillig vnd halßstarrig / wissen den Willen Gottes / vnd achten jhn nichts. Das kompt nirgends anders her / als daß sie nun von sieben Teuffeln getrieben werden / da sie etwan vorhin nur von einem regieret geworden. Vnd mag hie gelten / was Paulus saget: Ist vnser Evangelium verdeckt / so ists in denen / die verlohren werden / verdeckt / bey welchen der Gott dieser Welt der Vnglaubigen Sinn verblendet hat / daß sie nicht sehen das helle Liecht deß Evangelij / von der Klarheit Christi / welcher ist das Ebenbilde Gottes. Denn es vnmüglich / daß auch nicht die gute Vernunfft solte vmbdencken / sihe / was thustu? wem widerstrebstu? wessen Wort ists / das du verwirffest? wann nicht der Satan die vnglaubige Sinne verblendet hätte / daß sie nicht erwegen / was sie hören vnd wissen.
2. Cor. 4, 3. 4. Vor acht Tagen hat der Geist Gottes vns auff solche weise geprediget / durch seine Mithelffer: Lieben Brüder / jhr habt von vns empfangen / wie jhr sollet wandeln in der Heiligung / daß jhr GOtt gefallet / so bitten wir euch vnd ermahnen in dem HERRN Jesu / daß jhr darin jmmer völliger werdet; denn das ist der Wille Gottes / ewre Heiligung / denn GOtt hat vns nicht beruffen zur Vnreinigkeit / sondern zur Heiligung. Werdet jhr aber abweichen zur Lustseuche / vnd anderen vnrechtfertigen Händeln / so wisset / der HERR ist Rächer über das alles. Das ist damals angehöret; wer hats aber angenommen? vnd wer ist dadurch gebessert?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |