Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.sündliche Lust / vnd fleischliche Sicherheit; sondern auch zur Rechten / durch falsches einbilden vom guten Wandel / also daß du nicht auß rechtem grunde dich in dem guten übest / oder andere dazu treibest. Ob nun der Text wol etwas schwer zu verstehen / wollen wir doch in Einfalt so viel nachsinnen / als wir können / vnd darinnen Thema.beschawen / das Vorbilde der zweyfachen Geburt Abrahams / also daß wir dadurch angereitzet werden / zu bleiben in der Freyheit / dazu vns Christus Jesus befreyet hat. GOtt gebe seine Gnade / Amen. DEr Apostel Paulus hat hie zu thun mit all denselben / die vorhin Christum rein erkant vnd angenommen hatten / nun aber auch wolten vnter dem Gesetze seyn / das ist / die einen Ruhm vnd Gerechtigkeit für Gottes Gericht in dem Gesetz V. 21.suchen wollten: diese redet er also an: Saget mir / die jhr vnter dem Gesetz seyn wolt / habt jhr das Gesetz nicht gehöret? Als wolt er sagen: Ihr pochet auff Mosen. Wolan / lasset sehen / ob euch Moses wird recht geben: Ich will euch etwas auß Mose V. 22. 23.vorhalten. Was soll das seyn? Es stehet geschrieben / daß Abraham zween Söhne hatte / einen von der Magd / den andern von der Freyen / aber der von der Magd war / ist nach dem Fleisch geboren / der aber von der Freyen / ist durch die Verheissung geboren. Die Historia soll vns bekant seyn / auß dem 16. 18. und 21. Gen. 15, 5. 7. 18.Cap. deß ersten Buchs Mosis. Abraham hatte Verheissung vom HERRN bekommen / jhm vnd seinem Samen solte das Land Canaan zu theil werden / vnd sein Same solte seyn wie die Sterne am Himmel / die nicht können gezchlet werden; doch gieng Abraham hin ohne Kinder / vnd Sarai sein Weib gebahr jhm nichts. Gen. 16, 1. 2. 3. 4. 15.Drumb spricht sie zu jhrem Mann: Sihe / der HERR hat mich sündliche Lust / vnd fleischliche Sicherheit; sondern auch zur Rechten / durch falsches einbilden vom guten Wandel / also daß du nicht auß rechtem grunde dich in dem guten übest / oder andere dazu treibest. Ob nun der Text wol etwas schwer zu verstehen / wollen wir doch in Einfalt so viel nachsinnen / als wir können / vnd darinnen Thema.beschawen / das Vorbilde der zweyfachen Geburt Abrahams / also daß wir dadurch angereitzet werden / zu bleiben in der Freyheit / dazu vns Christus Jesus befreyet hat. GOtt gebe seine Gnade / Amen. DEr Apostel Paulus hat hie zu thun mit all denselben / die vorhin Christum rein erkant vnd angenommen hatten / nun aber auch wolten vnter dem Gesetze seyn / das ist / die einen Ruhm vnd Gerechtigkeit für Gottes Gericht in dem Gesetz V. 21.suchen wollten: diese redet er also an: Saget mir / die jhr vnter dem Gesetz seyn wolt / habt jhr das Gesetz nicht gehöret? Als wolt er sagen: Ihr pochet auff Mosen. Wolan / lasset sehen / ob euch Moses wird recht geben: Ich will euch etwas auß Mose V. 22. 23.vorhalten. Was soll das seyn? Es stehet geschrieben / daß Abraham zween Söhne hatte / einen von der Magd / den andern von der Freyen / aber der von der Magd war / ist nach dem Fleisch geboren / der aber von der Freyen / ist durch die Verheissung geboren. Die Historia soll vns bekant seyn / auß dem 16. 18. und 21. Gen. 15, 5. 7. 18.Cap. deß ersten Buchs Mosis. Abraham hatte Verheissung vom HERRN bekommen / jhm vnd seinem Samen solte das Land Canaan zu theil werden / vnd sein Same solte seyn wie die Sterne am Himmel / die nicht können gezchlet werden; doch gieng Abraham hin ohne Kinder / vnd Sarai sein Weib gebahr jhm nichts. Gen. 16, 1. 2. 3. 4. 15.Drumb spricht sie zu jhrem Mann: Sihe / der HERR hat mich <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0526" n="506"/> sündliche Lust / vnd fleischliche Sicherheit; sondern auch zur Rechten / durch falsches einbilden vom guten Wandel / also daß du nicht auß rechtem grunde dich in dem guten übest / oder andere dazu treibest. Ob nun der Text wol etwas schwer zu verstehen / wollen wir doch in Einfalt so viel nachsinnen / als wir können / vnd darinnen <note place="left">Thema.</note>beschawen / das Vorbilde der zweyfachen Geburt Abrahams / also daß wir dadurch angereitzet werden / zu bleiben in der Freyheit / dazu vns Christus Jesus befreyet hat. GOtt gebe seine Gnade / Amen.</p> <note place="left">In textu proponitur 1. Typus.</note> <p>DEr Apostel Paulus hat hie zu thun mit all denselben / die vorhin Christum rein erkant vnd angenommen hatten / nun aber auch wolten vnter dem Gesetze seyn / das ist / die einen Ruhm vnd Gerechtigkeit für Gottes Gericht in dem Gesetz <note place="left">V. 21.</note>suchen wollten: diese redet er also an: Saget mir / die jhr vnter dem Gesetz seyn wolt / habt jhr das Gesetz nicht gehöret? Als wolt er sagen: Ihr pochet auff Mosen. Wolan / lasset sehen / ob euch Moses wird recht geben: Ich will euch etwas auß Mose <note place="left">V. 22. 23.</note>vorhalten. Was soll das seyn? Es stehet geschrieben / daß Abraham zween Söhne hatte / einen von der Magd / den andern von der Freyen / aber der von der Magd war / ist nach dem Fleisch geboren / der aber von der Freyen / ist durch die Verheissung geboren.</p> <p>Die Historia soll vns bekant seyn / auß dem 16. 18. und 21. <note place="left">Gen. 15, 5. 7. 18.</note>Cap. deß ersten Buchs Mosis. Abraham hatte Verheissung vom HERRN bekommen / jhm vnd seinem Samen solte das Land Canaan zu theil werden / vnd sein Same solte seyn wie die Sterne am Himmel / die nicht können gezchlet werden; doch gieng Abraham hin ohne Kinder / vnd Sarai sein Weib gebahr jhm nichts. <note place="left">Gen. 16, 1. 2. 3. 4. 15.</note>Drumb spricht sie zu jhrem Mann: Sihe / der HERR hat mich </p> </div> </body> </text> </TEI> [506/0526]
sündliche Lust / vnd fleischliche Sicherheit; sondern auch zur Rechten / durch falsches einbilden vom guten Wandel / also daß du nicht auß rechtem grunde dich in dem guten übest / oder andere dazu treibest. Ob nun der Text wol etwas schwer zu verstehen / wollen wir doch in Einfalt so viel nachsinnen / als wir können / vnd darinnen beschawen / das Vorbilde der zweyfachen Geburt Abrahams / also daß wir dadurch angereitzet werden / zu bleiben in der Freyheit / dazu vns Christus Jesus befreyet hat. GOtt gebe seine Gnade / Amen.
Thema. DEr Apostel Paulus hat hie zu thun mit all denselben / die vorhin Christum rein erkant vnd angenommen hatten / nun aber auch wolten vnter dem Gesetze seyn / das ist / die einen Ruhm vnd Gerechtigkeit für Gottes Gericht in dem Gesetz suchen wollten: diese redet er also an: Saget mir / die jhr vnter dem Gesetz seyn wolt / habt jhr das Gesetz nicht gehöret? Als wolt er sagen: Ihr pochet auff Mosen. Wolan / lasset sehen / ob euch Moses wird recht geben: Ich will euch etwas auß Mose vorhalten. Was soll das seyn? Es stehet geschrieben / daß Abraham zween Söhne hatte / einen von der Magd / den andern von der Freyen / aber der von der Magd war / ist nach dem Fleisch geboren / der aber von der Freyen / ist durch die Verheissung geboren.
V. 21.
V. 22. 23. Die Historia soll vns bekant seyn / auß dem 16. 18. und 21. Cap. deß ersten Buchs Mosis. Abraham hatte Verheissung vom HERRN bekommen / jhm vnd seinem Samen solte das Land Canaan zu theil werden / vnd sein Same solte seyn wie die Sterne am Himmel / die nicht können gezchlet werden; doch gieng Abraham hin ohne Kinder / vnd Sarai sein Weib gebahr jhm nichts. Drumb spricht sie zu jhrem Mann: Sihe / der HERR hat mich
Gen. 15, 5. 7. 18.
Gen. 16, 1. 2. 3. 4. 15.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/526>, abgerufen am 27.07.2024. |