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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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verschlossen / daß ich nicht gebären kan / Lieber / lege dich zu meiner Magd / ob ich doch vielleicht auß jhr mich bawen möge. Abraham der gehorchet der Stimme Sarai. Da nahm Sara jhre Egyptische Magd Hagar / vnd gab sie Abraham jhrem Mann zum Weibe; vnd die ward schwanger / vnd gebahr den Ismael. Etwan nach dreyzehen Jahren erscheinet GOtt dem Abraham / vnd gibt jhm newe Verheissung: Ich will wieder zu dir kommen /C. 18, 10. 11. so ich lebe / sihe / so soll Sara dein Weib einen Sohn haben. Vnd sie waren doch beyde / Abraham vnd Sara / alt vnd wol betaget / also daß es Sara nicht mehr gieng nach der Weiber weise. Dennoch erfüllet GOtt seine Verheissung / denn Sara ward schwangerC. 21, 2. 3. 5. / vnd gebahr Abraham einen Sohn in seinem Alter / vmb die Zeit / die jhm Gott geredet hatte / vnd Abraham hieß seinen Sohn / der jhm geboren ward / Isaac / vnd war alt hundert Jahr / da jhm sein Sohn Isaac geboren ward.

Dieses ist die Historia von der zweyfachen Geburt Abrahams / darauff vns Paulus weiset / vnd einen solchen Vnterscheid machet: Der von der Magd war / ist nach dem Fleisch geboren; der aber von der Freyen / ist durch die Verheissung geboren. Denn da Ismael / der erste / gezeuget ward / war Abraham noch beyGen. 16, 16. Kräfften / ein Mann bey fünff vnd achtzig Jahren / vnd Hagar war eine junge Dirne. Da aber Isaac / der ander / gezeuget ward / war Abraham alt bey neun vnd neuntzig Jahren / vnd Sara war nicht allein vnfruchtbar / sondern auch so alt / daß es jhr nicht mehr giengC. 18, 11. C. 21, 5. nach der Weiber weise. Da man denn wol weiß / was der Natur nach zu hoffen ist / wann ein Weib jhre weibliche Zeit nicht mehr hat. Also ist hie keine natürliche Krafft zur Geburt gewesen / sondern durch übernatürliche Krafft ist Isaac gezeuget / nach dem Wort der göttlichen Verheissung.

Diese Historia begreiffet in sich eine geistliche Bedeutung;2. Applicatio. wie Paulus saget: Die Wort bedeuten etwas. Es ist gewiß1. In genete, V. 24. / daß die geistlichen Historien nicht allein zur historischen Wis-

verschlossen / daß ich nicht gebären kan / Lieber / lege dich zu meiner Magd / ob ich doch vielleicht auß jhr mich bawen möge. Abraham der gehorchet der Stimme Sarai. Da nahm Sara jhre Egyptische Magd Hagar / vnd gab sie Abraham jhrem Mann zum Weibe; vnd die ward schwanger / vnd gebahr den Ismael. Etwan nach dreyzehen Jahren erscheinet GOtt dem Abraham / vnd gibt jhm newe Verheissung: Ich will wieder zu dir kommen /C. 18, 10. 11. so ich lebe / sihe / so soll Sara dein Weib einen Sohn haben. Vnd sie waren doch beyde / Abraham vnd Sara / alt vnd wol betaget / also daß es Sara nicht mehr gieng nach der Weiber weise. Dennoch erfüllet GOtt seine Verheissung / denn Sara ward schwangerC. 21, 2. 3. 5. / vnd gebahr Abraham einen Sohn in seinem Alter / vmb die Zeit / die jhm Gott geredet hatte / vnd Abraham hieß seinen Sohn / der jhm geboren ward / Isaac / vnd war alt hundert Jahr / da jhm sein Sohn Isaac geboren ward.

Dieses ist die Historia von der zweyfachen Geburt Abrahams / darauff vns Paulus weiset / vnd einen solchen Vnterscheid machet: Der von der Magd war / ist nach dem Fleisch geboren; der aber von der Freyen / ist durch die Verheissung geboren. Denn da Ismael / der erste / gezeuget ward / war Abraham noch beyGen. 16, 16. Kräfften / ein Mann bey fünff vnd achtzig Jahren / vnd Hagar war eine junge Dirne. Da aber Isaac / der ander / gezeuget ward / war Abraham alt bey neun vnd neuntzig Jahren / vnd Sara war nicht allein vnfruchtbar / sondern auch so alt / daß es jhr nicht mehr giengC. 18, 11. C. 21, 5. nach der Weiber weise. Da man denn wol weiß / was der Natur nach zu hoffen ist / wann ein Weib jhre weibliche Zeit nicht mehr hat. Also ist hie keine natürliche Krafft zur Geburt gewesen / sondern durch übernatürliche Krafft ist Isaac gezeuget / nach dem Wort der göttlichen Verheissung.

Diese Historia begreiffet in sich eine geistliche Bedeutung;2. Applicatio. wie Paulus saget: Die Wort bedeuten etwas. Es ist gewiß1. In genete, V. 24. / daß die geistlichen Historien nicht allein zur historischen Wis-

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[507/0527] verschlossen / daß ich nicht gebären kan / Lieber / lege dich zu meiner Magd / ob ich doch vielleicht auß jhr mich bawen möge. Abraham der gehorchet der Stimme Sarai. Da nahm Sara jhre Egyptische Magd Hagar / vnd gab sie Abraham jhrem Mann zum Weibe; vnd die ward schwanger / vnd gebahr den Ismael. Etwan nach dreyzehen Jahren erscheinet GOtt dem Abraham / vnd gibt jhm newe Verheissung: Ich will wieder zu dir kommen / so ich lebe / sihe / so soll Sara dein Weib einen Sohn haben. Vnd sie waren doch beyde / Abraham vnd Sara / alt vnd wol betaget / also daß es Sara nicht mehr gieng nach der Weiber weise. Dennoch erfüllet GOtt seine Verheissung / denn Sara ward schwanger / vnd gebahr Abraham einen Sohn in seinem Alter / vmb die Zeit / die jhm Gott geredet hatte / vnd Abraham hieß seinen Sohn / der jhm geboren ward / Isaac / vnd war alt hundert Jahr / da jhm sein Sohn Isaac geboren ward. C. 18, 10. 11. C. 21, 2. 3. 5. Dieses ist die Historia von der zweyfachen Geburt Abrahams / darauff vns Paulus weiset / vnd einen solchen Vnterscheid machet: Der von der Magd war / ist nach dem Fleisch geboren; der aber von der Freyen / ist durch die Verheissung geboren. Denn da Ismael / der erste / gezeuget ward / war Abraham noch bey Kräfften / ein Mann bey fünff vnd achtzig Jahren / vnd Hagar war eine junge Dirne. Da aber Isaac / der ander / gezeuget ward / war Abraham alt bey neun vnd neuntzig Jahren / vnd Sara war nicht allein vnfruchtbar / sondern auch so alt / daß es jhr nicht mehr gieng nach der Weiber weise. Da man denn wol weiß / was der Natur nach zu hoffen ist / wann ein Weib jhre weibliche Zeit nicht mehr hat. Also ist hie keine natürliche Krafft zur Geburt gewesen / sondern durch übernatürliche Krafft ist Isaac gezeuget / nach dem Wort der göttlichen Verheissung. Gen. 16, 16. C. 18, 11. C. 21, 5. Diese Historia begreiffet in sich eine geistliche Bedeutung; wie Paulus saget: Die Wort bedeuten etwas. Es ist gewiß / daß die geistlichen Historien nicht allein zur historischen Wis- 2. Applicatio. 1. In genete, V. 24.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/527>, abgerufen am 22.11.2024.