Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.der Kirchen / die Zeit der Freyheit / vnd ist das männliche Alter / da das Wort Gottes außgebrochen / nicht mehr an einem gewissen Lande vnd Volck will verbunden seyn / sondern sich zu allen Völckern der Heyden außgebreitet / vnd macht / daß dieselbe ohn anhang einer einigen Knechtschafft deß Zuchtmeisters / frey durch den Glauben an Christum Jesum Gottes Kinder werden. Dieses / sage ich / ist das letzte Alter / es sey dann / daß man noch wolte hinzu thun das hohe abgehende Alter / der Meynung / davon Christus weissaget: Wenn deß Menschen Sohn kommen wird / meynestu daß er auch noch Glauben finden werde? Doch ist solches für ein absonderlich vnterschiedenes Alter nicht zu halten / weil darin keine Veränderung in Art vnd Weise deß Gottesdiensts von GOtt gestifftet vnd angeordnet ist / sondern es soll bleiben bey dem / das durch die Apostel Christi geprediget ist / biß zur Welt Ende. Vorgedachte merckliche Veränderungen im GottesdienstIn omnibus una via salutis, Christus. seynd nicht dergestalt anzusehen / als wann mehr dann ein Weg zur Seligkeit wäre. Sondern es bleibet vom Anfang nur der einige Weg zum Leben / JEsus Christus / heut vnd gestern /Hebr. 13, 8. vnd derselbige in alle Ewigkeit. Vnd wie Petrus prediget in der Apostel geschicht am 4. Cap. so ist in keinem andernAct. 4, 12. Heil / ist auch kein ander Name den Menschen gegeben / darinnen wir sollen selig werden / als der Name JEsu Christi deß gecreutzigten. Welcher Gottesdienst zu jeder zeit nicht auff Christum ist gerichtet gewesen / derselbe ist nichtig für GOtt. Daher kams / daß Abel GOtt ein grösser Opffer gethan hat / denn Cain; wie die Epistel an die Hebreer bezeuget amHebr. 11. 4. 11. Cap. Dann Cain sahe nur das Werck an / als einen Gehorsam; Abel aber sahe Christum an / der in seinem Opffer fürgebildet ward / vnd opfferte im Glauben. Also auch das gantze Levitische Priesterthumb / ist nur ein Fürbilde auff Christum / an jhm der Kirchen / die Zeit der Freyheit / vnd ist das männliche Alter / da das Wort Gottes außgebrochen / nicht mehr an einem gewissen Lande vnd Volck will verbunden seyn / sondern sich zu allen Völckern der Heyden außgebreitet / vnd macht / daß dieselbe ohn anhang einer einigen Knechtschafft deß Zuchtmeisters / frey durch den Glauben an Christum Jesum Gottes Kinder werden. Dieses / sage ich / ist das letzte Alter / es sey dann / daß man noch wolte hinzu thun das hohe abgehende Alter / der Meynung / davon Christus weissaget: Wenn deß Menschen Sohn kom̃en wird / meynestu daß er auch noch Glauben finden werde? Doch ist solches für ein absonderlich vnterschiedenes Alter nicht zu halten / weil darin keine Veränderung in Art vnd Weise deß Gottesdiensts von GOtt gestifftet vnd angeordnet ist / sondern es soll bleiben bey dem / das durch die Apostel Christi geprediget ist / biß zur Welt Ende. Vorgedachte merckliche Veränderungen im GottesdienstIn omnibus una via salutis, Christus. seynd nicht dergestalt anzusehen / als wann mehr dann ein Weg zur Seligkeit wäre. Sondern es bleibet vom Anfang nur der einige Weg zum Leben / JEsus Christus / heut vnd gestern /Hebr. 13, 8. vnd derselbige in alle Ewigkeit. Vnd wie Petrus prediget in der Apostel geschicht am 4. Cap. so ist in keinem andernAct. 4, 12. Heil / ist auch kein ander Name den Menschen gegeben / darinnen wir sollen selig werden / als der Name JEsu Christi deß gecreutzigten. Welcher Gottesdienst zu jeder zeit nicht auff Christum ist gerichtet gewesen / derselbe ist nichtig für GOtt. Daher kams / daß Abel GOtt ein grösser Opffer gethan hat / denn Cain; wie die Epistel an die Hebreer bezeuget amHebr. 11. 4. 11. Cap. Dann Cain sahe nur das Werck an / als einen Gehorsam; Abel aber sahe Christum an / der in seinem Opffer fürgebildet ward / vnd opfferte im Glauben. Also auch das gantze Levitische Priesterthumb / ist nur ein Fürbilde auff Christum / an jhm <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0543" n="523"/> der Kirchen / die Zeit der Freyheit / vnd ist das männliche Alter / da das Wort Gottes außgebrochen / nicht mehr an einem gewissen Lande vnd Volck will verbunden seyn / sondern sich zu allen Völckern der Heyden außgebreitet / vnd macht / daß dieselbe ohn anhang einer einigen Knechtschafft deß Zuchtmeisters / frey durch den Glauben an Christum Jesum Gottes Kinder werden. Dieses / sage ich / ist das letzte Alter / es sey dann / daß man noch wolte hinzu thun das hohe abgehende Alter / der Meynung / davon Christus weissaget: Wenn deß Menschen Sohn kom̃en wird / meynestu daß er auch noch Glauben finden werde? Doch ist solches für ein absonderlich vnterschiedenes Alter nicht zu halten / weil darin keine Veränderung in Art vnd Weise deß Gottesdiensts von GOtt gestifftet vnd angeordnet ist / sondern es soll bleiben bey dem / das durch die Apostel Christi geprediget ist / biß zur Welt Ende.</p> <p>Vorgedachte merckliche Veränderungen im Gottesdienst<note place="right">In omnibus una via salutis, Christus.</note> seynd nicht dergestalt anzusehen / als wann mehr dann ein Weg zur Seligkeit wäre. Sondern es bleibet vom Anfang nur der einige Weg zum Leben / JEsus Christus / heut vnd gestern /<note place="right">Hebr. 13, 8.</note> vnd derselbige in alle Ewigkeit. Vnd wie Petrus prediget in der Apostel geschicht am 4. Cap. so ist in keinem andern<note place="right">Act. 4, 12.</note> Heil / ist auch kein ander Name den Menschen gegeben / darinnen wir sollen selig werden / als der Name JEsu Christi deß gecreutzigten. Welcher Gottesdienst zu jeder zeit nicht auff Christum ist gerichtet gewesen / derselbe ist nichtig für GOtt. Daher kams / daß Abel GOtt ein grösser Opffer gethan hat / denn Cain; wie die Epistel an die Hebreer bezeuget am<note place="right">Hebr. 11. 4.</note> 11. Cap. Dann Cain sahe nur das Werck an / als einen Gehorsam; Abel aber sahe Christum an / der in seinem Opffer fürgebildet ward / vnd opfferte im Glauben. Also auch das gantze Levitische Priesterthumb / ist nur ein Fürbilde auff Christum / an jhm </p> </div> </body> </text> </TEI> [523/0543]
der Kirchen / die Zeit der Freyheit / vnd ist das männliche Alter / da das Wort Gottes außgebrochen / nicht mehr an einem gewissen Lande vnd Volck will verbunden seyn / sondern sich zu allen Völckern der Heyden außgebreitet / vnd macht / daß dieselbe ohn anhang einer einigen Knechtschafft deß Zuchtmeisters / frey durch den Glauben an Christum Jesum Gottes Kinder werden. Dieses / sage ich / ist das letzte Alter / es sey dann / daß man noch wolte hinzu thun das hohe abgehende Alter / der Meynung / davon Christus weissaget: Wenn deß Menschen Sohn kom̃en wird / meynestu daß er auch noch Glauben finden werde? Doch ist solches für ein absonderlich vnterschiedenes Alter nicht zu halten / weil darin keine Veränderung in Art vnd Weise deß Gottesdiensts von GOtt gestifftet vnd angeordnet ist / sondern es soll bleiben bey dem / das durch die Apostel Christi geprediget ist / biß zur Welt Ende.
Vorgedachte merckliche Veränderungen im Gottesdienst seynd nicht dergestalt anzusehen / als wann mehr dann ein Weg zur Seligkeit wäre. Sondern es bleibet vom Anfang nur der einige Weg zum Leben / JEsus Christus / heut vnd gestern / vnd derselbige in alle Ewigkeit. Vnd wie Petrus prediget in der Apostel geschicht am 4. Cap. so ist in keinem andern Heil / ist auch kein ander Name den Menschen gegeben / darinnen wir sollen selig werden / als der Name JEsu Christi deß gecreutzigten. Welcher Gottesdienst zu jeder zeit nicht auff Christum ist gerichtet gewesen / derselbe ist nichtig für GOtt. Daher kams / daß Abel GOtt ein grösser Opffer gethan hat / denn Cain; wie die Epistel an die Hebreer bezeuget am 11. Cap. Dann Cain sahe nur das Werck an / als einen Gehorsam; Abel aber sahe Christum an / der in seinem Opffer fürgebildet ward / vnd opfferte im Glauben. Also auch das gantze Levitische Priesterthumb / ist nur ein Fürbilde auff Christum / an jhm
In omnibus una via salutis, Christus.
Hebr. 13, 8.
Act. 4, 12.
Hebr. 11. 4.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/543 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/543>, abgerufen am 27.07.2024. |