Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.selbst hat es keine Krafft / vnd könte nicht vollkommen machen nach Hebr. 9, 9.dem Gewissen / den der da Gottesdienst thut. Es gab nur äusserliche Reinigkeit / also daß ein Gefäß / das sonsten gemein ist wie ein ander Gefäß / durch Besprengung heilig geachtet ward / vnd tüchtig zum Gottesdienst / ingleichem so ein Mensch jrgend an einem Ding sich verunreiniget hatte / daß er nach der Besprengung wieder durffte vnter die Leute in der Versamlung gehen / als ein reiner. Aber auff die Reinigung deß Gewissens konte es für sich selbst nicht kommen. Doch ists ein Fürbilde gewesen deß Priesterthumbs / darinnen Vollkommenheit ist. Machts derwegen Christus / wie etwan ein Bräutigam würde thun / wann er in langer Zeit noch nicht zu seiner lieben Braut kommen könte / vnd derselben vnterdessen sein Bildnüß zur Gedächtnüß zuschickte / zum theil / daß die Braut sich darin möchte ergetzen / zum theil / daß durch beschawung deß Bildes / bey jhr ein Verlangen nach dem Bräutigam selbst möchte erwecket werden. Auff was weise aber das Priesterthumb Christi in dem Levitischen Priesterthumb abgebildet / ist das Meisterstück in der Epistel an die Ebreer / wie dann auch die heutige Lection dahin gehet / daß man sehe / wie eine viel höhere Krafft vnd Vollkommenheit stecke in dem newen Priesterthumb / als in dem alten. Wie wir dann vor acht Tagen von deß Glaubens Freyheit in der Gerechtfertigung für GOtt / seynd vnterwiesen / wie daselbst die glaubige Seele auff nichts / als auff die Gnadenverheissung sehen solle / die vns gegeben ist in Christo Jesu vnserm HERRN; also folget im heutigen Text fein darauff der Grund deß Glaubens / da vns die Krafft deß Opffers JEsu Christi / mit köstlichen süssen Worten außgeleget wird / welches der Glaube ergreifft / vnd GOtt fürhält / vnd dadurch zu aller zeit Gerechtigkeit vnd Sehligkeit bey GOtt erlanget. Derwegen muß vnsere Andacht auff dißmal dahin Thema.gerichtet werden / daß wir auß dem Fürbilde deß Aaronisthen Priesterthumbs / die Krafft vnd Vollkommen- selbst hat es keine Krafft / vnd könte nicht vollkommen machen nach Hebr. 9, 9.dem Gewissen / den der da Gottesdienst thut. Es gab nur äusserliche Reinigkeit / also daß ein Gefäß / das sonsten gemein ist wie ein ander Gefäß / durch Besprengung heilig geachtet ward / vnd tüchtig zum Gottesdienst / ingleichem so ein Mensch jrgend an einem Ding sich verunreiniget hatte / daß er nach der Besprengung wieder durffte vnter die Leute in der Versamlung gehen / als ein reiner. Aber auff die Reinigung deß Gewissens konte es für sich selbst nicht kommen. Doch ists ein Fürbilde gewesen deß Priesterthumbs / darinnen Vollkommenheit ist. Machts derwegen Christus / wie etwan ein Bräutigam würde thun / wann er in langer Zeit noch nicht zu seiner lieben Braut kommen könte / vnd derselben vnterdessen sein Bildnüß zur Gedächtnüß zuschickte / zum theil / daß die Braut sich darin möchte ergetzen / zum theil / daß durch beschawung deß Bildes / bey jhr ein Verlangen nach dem Bräutigam selbst möchte erwecket werden. Auff was weise aber das Priesterthumb Christi in dem Levitischen Priesterthumb abgebildet / ist das Meisterstück in der Epistel an die Ebreer / wie dann auch die heutige Lection dahin gehet / daß man sehe / wie eine viel höhere Krafft vnd Vollkommenheit stecke in dem newen Priesterthumb / als in dem alten. Wie wir dann vor acht Tagen von deß Glaubens Freyheit in der Gerechtfertigung für GOtt / seynd vnterwiesen / wie daselbst die glaubige Seele auff nichts / als auff die Gnadenverheissung sehen solle / die vns gegeben ist in Christo Jesu vnserm HERRN; also folget im heutigen Text fein darauff der Grund deß Glaubens / da vns die Krafft deß Opffers JEsu Christi / mit köstlichen süssen Worten außgeleget wird / welches der Glaube ergreifft / vnd GOtt fürhält / vnd dadurch zu aller zeit Gerechtigkeit vnd Sehligkeit bey GOtt erlanget. Derwegen muß vnsere Andacht auff dißmal dahin Thema.gerichtet werden / daß wir auß dem Fürbilde deß Aaronisthen Priesterthumbs / die Krafft vnd Vollkommen- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0544" n="524"/> selbst hat es keine Krafft / vnd könte nicht vollkommen machen nach <note place="left">Hebr. 9, 9.</note>dem Gewissen / den der da Gottesdienst thut. Es gab nur äusserliche Reinigkeit / also daß ein Gefäß / das sonsten gemein ist wie ein ander Gefäß / durch Besprengung heilig geachtet ward / vnd tüchtig zum Gottesdienst / ingleichem so ein Mensch jrgend an einem Ding sich verunreiniget hatte / daß er nach der Besprengung wieder durffte vnter die Leute in der Versamlung gehen / als ein reiner. Aber auff die Reinigung deß Gewissens konte es für sich selbst nicht kommen. Doch ists ein Fürbilde gewesen deß Priesterthumbs / darinnen Vollkommenheit ist. Machts derwegen Christus / wie etwan ein Bräutigam würde thun / wann er in langer Zeit noch nicht zu seiner lieben Braut kommen könte / vnd derselben vnterdessen sein Bildnüß zur Gedächtnüß zuschickte / zum theil / daß die Braut sich darin möchte ergetzen / zum theil / daß durch beschawung deß Bildes / bey jhr ein Verlangen nach dem Bräutigam selbst möchte erwecket werden.</p> <p>Auff was weise aber das Priesterthumb Christi in dem Levitischen Priesterthumb abgebildet / ist das Meisterstück in der Epistel an die Ebreer / wie dann auch die heutige Lection dahin gehet / daß man sehe / wie eine viel höhere Krafft vnd Vollkommenheit stecke in dem newen Priesterthumb / als in dem alten. Wie wir dann vor acht Tagen von deß Glaubens Freyheit in der Gerechtfertigung für GOtt / seynd vnterwiesen / wie daselbst die glaubige Seele auff nichts / als auff die Gnadenverheissung sehen solle / die vns gegeben ist in Christo Jesu vnserm HERRN; also folget im heutigen Text fein darauff der Grund deß Glaubens / da vns die Krafft deß Opffers JEsu Christi / mit köstlichen süssen Worten außgeleget wird / welches der Glaube ergreifft / vnd GOtt fürhält / vnd dadurch zu aller zeit Gerechtigkeit vnd Sehligkeit bey GOtt erlanget. Derwegen muß vnsere Andacht auff dißmal dahin <note place="left">Thema.</note>gerichtet werden / daß wir auß dem Fürbilde deß Aaronisthen Priesterthumbs / die Krafft vnd Vollkommen- </p> </div> </body> </text> </TEI> [524/0544]
selbst hat es keine Krafft / vnd könte nicht vollkommen machen nach dem Gewissen / den der da Gottesdienst thut. Es gab nur äusserliche Reinigkeit / also daß ein Gefäß / das sonsten gemein ist wie ein ander Gefäß / durch Besprengung heilig geachtet ward / vnd tüchtig zum Gottesdienst / ingleichem so ein Mensch jrgend an einem Ding sich verunreiniget hatte / daß er nach der Besprengung wieder durffte vnter die Leute in der Versamlung gehen / als ein reiner. Aber auff die Reinigung deß Gewissens konte es für sich selbst nicht kommen. Doch ists ein Fürbilde gewesen deß Priesterthumbs / darinnen Vollkommenheit ist. Machts derwegen Christus / wie etwan ein Bräutigam würde thun / wann er in langer Zeit noch nicht zu seiner lieben Braut kommen könte / vnd derselben vnterdessen sein Bildnüß zur Gedächtnüß zuschickte / zum theil / daß die Braut sich darin möchte ergetzen / zum theil / daß durch beschawung deß Bildes / bey jhr ein Verlangen nach dem Bräutigam selbst möchte erwecket werden.
Hebr. 9, 9. Auff was weise aber das Priesterthumb Christi in dem Levitischen Priesterthumb abgebildet / ist das Meisterstück in der Epistel an die Ebreer / wie dann auch die heutige Lection dahin gehet / daß man sehe / wie eine viel höhere Krafft vnd Vollkommenheit stecke in dem newen Priesterthumb / als in dem alten. Wie wir dann vor acht Tagen von deß Glaubens Freyheit in der Gerechtfertigung für GOtt / seynd vnterwiesen / wie daselbst die glaubige Seele auff nichts / als auff die Gnadenverheissung sehen solle / die vns gegeben ist in Christo Jesu vnserm HERRN; also folget im heutigen Text fein darauff der Grund deß Glaubens / da vns die Krafft deß Opffers JEsu Christi / mit köstlichen süssen Worten außgeleget wird / welches der Glaube ergreifft / vnd GOtt fürhält / vnd dadurch zu aller zeit Gerechtigkeit vnd Sehligkeit bey GOtt erlanget. Derwegen muß vnsere Andacht auff dißmal dahin gerichtet werden / daß wir auß dem Fürbilde deß Aaronisthen Priesterthumbs / die Krafft vnd Vollkommen-
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