Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.heit deß Priesterthumbs Christi lernen erkennen. Gott gebe vns erleuchtete Augen / in Christo Jesu / Amen. EIn jeglicher Gottesdienst muß seinen Priester haben. WieIn textu occurtit I. Propositio. In quaconsideratur 1. Subjecti circumscriptio. kein Volck ist / das nicht etwas von GOtt weiß / so ist auch kein Volck / das nicht einen Gottesdienst hat / vnd hat man fast in aller Heydenschafft GOtt durch Opffer gedienet. Darumb hat man auch allenthalben Priester gehabt. Wie aber der Gottesdienst / so ist auch die Priesterschafft. Ist der Gottesdienst abgöttisch / so ist der Priester ein Götzendiener. Ist der Gottesdienst recht / so ist der Priester auch recht. Es kan aber kein rechter Gottesdienst seyn / er muß von GOtt geordnet seyn. Hierumb ist aller Gottesdienst der Heyden Abgötterey. Zweyerley Gottesdienst ist / der von GOtt gestifftet ist / ein alter vnd ein newer. Ein jeglicher hat seinen Priester. Der alte hat einen vom Geschlechte Aaron / der newe hat Christum / vnd keinen andern. Der wird in heutiger Lection genant / ein Hoherpriester der zukünfftigen Güter. Gegen die Güter vnd Heiligung deß levitischen Priesterthumbs zu rechnen / waren die himlischen Güter in Christo / vnd der Seclen Reinigung zukünfftige Güter. Denn damals war noch nicht offenbar der Weg zur Heiligkeit / wie in diesem 9. Capitel an die Ebreer der Geist Gottes redet.V. 8. Im alten Priesterthumb bestunt der Gottesdienst in Speiß vnd Tranck / in mancherley Tauff / Opffer / vnd äusserlicher Herrligkeit / das nach dem Gewissen niemand konte vollkommen machen. Die rechten Güter / die nach dem Gewissen heiligen / vnd vollkommen machen / solten in Christo allererst offenbaret werden; wie auch Petrus schreibet / in seiner ersten Epistel am ersten Capitel: Christus ist zwar zuvor versehen / als ein vnschuldiges1. Pet. 1, 20. vnbeflecktes Lämblein / ehe der Welt Grund gelegt ward / aber offenbaret zu den letzten Zeiten. Es waren zwar im Alten Testament die Wolthaten Christi / Vergebung heit deß Priesterthumbs Christi lernen erkennen. Gott gebe vns erleuchtete Augen / in Christo Jesu / Amen. EIn jeglicher Gottesdienst muß seinen Priester haben. WieIn textu occurtit I. Propositio. In quaconsideratur 1. Subjecti circumscriptio. kein Volck ist / das nicht etwas von GOtt weiß / so ist auch kein Volck / das nicht einen Gottesdienst hat / vnd hat man fast in aller Heydenschafft GOtt durch Opffer gedienet. Darumb hat man auch allenthalben Priester gehabt. Wie aber der Gottesdienst / so ist auch die Priesterschafft. Ist der Gottesdienst abgöttisch / so ist der Priester ein Götzendiener. Ist der Gottesdienst recht / so ist der Priester auch recht. Es kan aber kein rechter Gottesdienst seyn / er muß von GOtt geordnet seyn. Hierumb ist aller Gottesdienst der Heyden Abgötterey. Zweyerley Gottesdienst ist / der von GOtt gestifftet ist / ein alter vnd ein newer. Ein jeglicher hat seinen Priester. Der alte hat einen vom Geschlechte Aaron / der newe hat Christum / vnd keinen andern. Der wird in heutiger Lection genant / ein Hoherpriester der zukünfftigen Güter. Gegen die Güter vnd Heiligung deß levitischen Priesterthumbs zu rechnen / waren die himlischen Güter in Christo / vnd der Seclen Reinigung zukünfftige Güter. Denn damals war noch nicht offenbar der Weg zur Heiligkeit / wie in diesem 9. Capitel an die Ebreer der Geist Gottes redet.V. 8. Im alten Priesterthumb bestunt der Gottesdienst in Speiß vnd Tranck / in mancherley Tauff / Opffer / vnd äusserlicher Herrligkeit / das nach dem Gewissen niemand konte vollkommen machen. Die rechten Güter / die nach dem Gewissen heiligen / vnd vollkommen machen / solten in Christo allererst offenbaret werden; wie auch Petrus schreibet / in seiner ersten Epistel am ersten Capitel: Christus ist zwar zuvor versehen / als ein vnschuldiges1. Pet. 1, 20. vnbeflecktes Lämblein / ehe der Welt Grund gelegt ward / aber offenbaret zu den letzten Zeiten. Es waren zwar im Alten Testament die Wolthaten Christi / Vergebung <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0545" n="525"/> heit deß Priesterthumbs Christi lernen erkennen. Gott gebe vns erleuchtete Augen / in Christo Jesu / Amen.</p> <p>EIn jeglicher Gottesdienst muß seinen Priester haben. Wie<note place="right">In textu occurtit I. Propositio. In quaconsideratur 1. Subjecti circumscriptio.</note> kein Volck ist / das nicht etwas von GOtt weiß / so ist auch kein Volck / das nicht einen Gottesdienst hat / vnd hat man fast in aller Heydenschafft GOtt durch Opffer gedienet. Darumb hat man auch allenthalben Priester gehabt. Wie aber der Gottesdienst / so ist auch die Priesterschafft. Ist der Gottesdienst abgöttisch / so ist der Priester ein Götzendiener. Ist der Gottesdienst recht / so ist der Priester auch recht. Es kan aber kein rechter Gottesdienst seyn / er muß von GOtt geordnet seyn. Hierumb ist aller Gottesdienst der Heyden Abgötterey. Zweyerley Gottesdienst ist / der von GOtt gestifftet ist / ein alter vnd ein newer. Ein jeglicher hat seinen Priester. Der alte hat einen vom Geschlechte Aaron / der newe hat Christum / vnd keinen andern. Der wird in heutiger Lection genant / ein Hoherpriester der zukünfftigen Güter. Gegen die Güter vnd Heiligung deß levitischen Priesterthumbs zu rechnen / waren die himlischen Güter in Christo / vnd der Seclen Reinigung zukünfftige Güter. Denn damals war noch nicht offenbar der Weg zur Heiligkeit / wie in diesem 9. Capitel an die Ebreer der Geist Gottes redet.<note place="right">V. 8.</note> Im alten Priesterthumb bestunt der Gottesdienst in Speiß vnd Tranck / in mancherley Tauff / Opffer / vnd äusserlicher Herrligkeit / das nach dem Gewissen niemand konte vollkommen machen. Die rechten Güter / die nach dem Gewissen heiligen / vnd vollkommen machen / solten in Christo allererst offenbaret werden; wie auch Petrus schreibet / in seiner ersten Epistel am ersten Capitel: Christus ist zwar zuvor versehen / als ein vnschuldiges<note place="right">1. Pet. 1, 20.</note> vnbeflecktes Lämblein / ehe der Welt Grund gelegt ward / aber offenbaret zu den letzten Zeiten. Es waren zwar im Alten Testament die Wolthaten Christi / Vergebung </p> </div> </body> </text> </TEI> [525/0545]
heit deß Priesterthumbs Christi lernen erkennen. Gott gebe vns erleuchtete Augen / in Christo Jesu / Amen.
EIn jeglicher Gottesdienst muß seinen Priester haben. Wie kein Volck ist / das nicht etwas von GOtt weiß / so ist auch kein Volck / das nicht einen Gottesdienst hat / vnd hat man fast in aller Heydenschafft GOtt durch Opffer gedienet. Darumb hat man auch allenthalben Priester gehabt. Wie aber der Gottesdienst / so ist auch die Priesterschafft. Ist der Gottesdienst abgöttisch / so ist der Priester ein Götzendiener. Ist der Gottesdienst recht / so ist der Priester auch recht. Es kan aber kein rechter Gottesdienst seyn / er muß von GOtt geordnet seyn. Hierumb ist aller Gottesdienst der Heyden Abgötterey. Zweyerley Gottesdienst ist / der von GOtt gestifftet ist / ein alter vnd ein newer. Ein jeglicher hat seinen Priester. Der alte hat einen vom Geschlechte Aaron / der newe hat Christum / vnd keinen andern. Der wird in heutiger Lection genant / ein Hoherpriester der zukünfftigen Güter. Gegen die Güter vnd Heiligung deß levitischen Priesterthumbs zu rechnen / waren die himlischen Güter in Christo / vnd der Seclen Reinigung zukünfftige Güter. Denn damals war noch nicht offenbar der Weg zur Heiligkeit / wie in diesem 9. Capitel an die Ebreer der Geist Gottes redet. Im alten Priesterthumb bestunt der Gottesdienst in Speiß vnd Tranck / in mancherley Tauff / Opffer / vnd äusserlicher Herrligkeit / das nach dem Gewissen niemand konte vollkommen machen. Die rechten Güter / die nach dem Gewissen heiligen / vnd vollkommen machen / solten in Christo allererst offenbaret werden; wie auch Petrus schreibet / in seiner ersten Epistel am ersten Capitel: Christus ist zwar zuvor versehen / als ein vnschuldiges vnbeflecktes Lämblein / ehe der Welt Grund gelegt ward / aber offenbaret zu den letzten Zeiten. Es waren zwar im Alten Testament die Wolthaten Christi / Vergebung
In textu occurtit I. Propositio. In quaconsideratur 1. Subjecti circumscriptio.
V. 8.
1. Pet. 1, 20.
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