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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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gen GOtt. GOtt heisset ein lebendiger Gott / nicht allein daß er in jhm selbst das Leben hat / sondern auch daß er lebendig macht / alles was lebendig wird. So lang wir dem Fleisch dienen / dienen wir einem todten Götzen / vnd vnsere Wercke seynd todte Wercke; wenn wir aber durch Christi Blut gereiniget / anfangen GOtt zu dienen / dienen wir einem lebendigen GOtt / vnd vnsere Wercke seynd auch lebendig. Das vermag das Blut Christi.

Nun ist zu beobachten / von wannen diese Krafft zum Opffer Christi komme / oder was es sey / das Christi Blut so thewrbar mache / daß es so grosse Dinge thue. Der Text spricht: Christus hat sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist GOtt geopffert. Da stehet zweyerley / das Christi Blut vnd Opffer kostbar machet. Das erste ist Vnschuld vnd Heiligkeit / denn Christus hat sich GOTT geopffert ohn allen Wandel. Das Versöhnopffer für GOtt muste vollkommen heilig seyn. Eine Figur war / daß man kein vnreines Thierlein / auch kein bresthafftes GOTT hat opffern müssen. Wenn bey Christo die geringste Verschuldigung wäre gefunden worden / hätte er sich selbst nicht versöhnen mögen / ich geschweige / daß er hätte können eine Versöhnung werden für andere Menschen. Doch war nicht genug zum Versöhnungsopffer die Vnschuld / denn wenn ein Engel sich für vns gegeben zu eim Opffer / das hätte mögen ein Opffer ohn Wandel seyn / aber Menschen außsöhnen hätte es nicht gekönt. Darumb muste hie noch etwas höhers seyn / vnd wie hie stehet / der ewige Geist. Christus hat sich durch den ewigen Geist geopffert. Was das sey / achte ich / sey erkläret / wenn Paulus 2. Cor. 5. spricht: GOtt war in2. Cor. 5, 19. Christo / vnd versöhnete die Welt mit jhm selber. Christus war gesalbet mit dem H. Geist ohn alle maaß; in Ihm wohnete die gantze Fülle der Gottheit leibhafftig. Wenn nun Christus sein Blut für GOtt ins Allerheiligste gebracht / hat ers

gen GOtt. GOtt heisset ein lebendiger Gott / nicht allein daß er in jhm selbst das Leben hat / sondern auch daß er lebendig macht / alles was lebendig wird. So lang wir dem Fleisch dienen / dienen wir einem todten Götzen / vnd vnsere Wercke seynd todte Wercke; wenn wir aber durch Christi Blut gereiniget / anfangen GOtt zu dienen / dienen wir einem lebendigen GOtt / vnd vnsere Wercke seynd auch lebendig. Das vermag das Blut Christi.

Nun ist zu beobachten / von wannen diese Krafft zum Opffer Christi komme / oder was es sey / das Christi Blut so thewrbar mache / daß es so grosse Dinge thue. Der Text spricht: Christus hat sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist GOtt geopffert. Da stehet zweyerley / das Christi Blut vnd Opffer kostbar machet. Das erste ist Vnschuld vnd Heiligkeit / denn Christus hat sich GOTT geopffert ohn allen Wandel. Das Versöhnopffer für GOtt muste vollkommen heilig seyn. Eine Figur war / daß man kein vnreines Thierlein / auch kein bresthafftes GOTT hat opffern müssen. Wenn bey Christo die geringste Verschuldigung wäre gefunden worden / hätte er sich selbst nicht versöhnen mögen / ich geschweige / daß er hätte können eine Versöhnung werden für andere Menschen. Doch war nicht genug zum Versöhnungsopffer die Vnschuld / denn wenn ein Engel sich für vns gegeben zu eim Opffer / das hätte mögen ein Opffer ohn Wandel seyn / aber Menschen außsöhnen hätte es nicht gekönt. Darumb muste hie noch etwas höhers seyn / vnd wie hie stehet / der ewige Geist. Christus hat sich durch den ewigen Geist geopffert. Was das sey / achte ich / sey erkläret / wenn Paulus 2. Cor. 5. spricht: GOtt war in2. Cor. 5, 19. Christo / vnd versöhnete die Welt mit jhm selber. Christus war gesalbet mit dem H. Geist ohn alle maaß; in Ihm wohnete die gantze Fülle der Gottheit leibhafftig. Wenn nun Christus sein Blut für GOtt ins Allerheiligste gebracht / hat ers

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[533/0553] gen GOtt. GOtt heisset ein lebendiger Gott / nicht allein daß er in jhm selbst das Leben hat / sondern auch daß er lebendig macht / alles was lebendig wird. So lang wir dem Fleisch dienen / dienen wir einem todten Götzen / vnd vnsere Wercke seynd todte Wercke; wenn wir aber durch Christi Blut gereiniget / anfangen GOtt zu dienen / dienen wir einem lebendigen GOtt / vnd vnsere Wercke seynd auch lebendig. Das vermag das Blut Christi. Nun ist zu beobachten / von wannen diese Krafft zum Opffer Christi komme / oder was es sey / das Christi Blut so thewrbar mache / daß es so grosse Dinge thue. Der Text spricht: Christus hat sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist GOtt geopffert. Da stehet zweyerley / das Christi Blut vnd Opffer kostbar machet. Das erste ist Vnschuld vnd Heiligkeit / denn Christus hat sich GOTT geopffert ohn allen Wandel. Das Versöhnopffer für GOtt muste vollkommen heilig seyn. Eine Figur war / daß man kein vnreines Thierlein / auch kein bresthafftes GOTT hat opffern müssen. Wenn bey Christo die geringste Verschuldigung wäre gefunden worden / hätte er sich selbst nicht versöhnen mögen / ich geschweige / daß er hätte können eine Versöhnung werden für andere Menschen. Doch war nicht genug zum Versöhnungsopffer die Vnschuld / denn wenn ein Engel sich für vns gegeben zu eim Opffer / das hätte mögen ein Opffer ohn Wandel seyn / aber Menschen außsöhnen hätte es nicht gekönt. Darumb muste hie noch etwas höhers seyn / vnd wie hie stehet / der ewige Geist. Christus hat sich durch den ewigen Geist geopffert. Was das sey / achte ich / sey erkläret / wenn Paulus 2. Cor. 5. spricht: GOtt war in Christo / vnd versöhnete die Welt mit jhm selber. Christus war gesalbet mit dem H. Geist ohn alle maaß; in Ihm wohnete die gantze Fülle der Gottheit leibhafftig. Wenn nun Christus sein Blut für GOtt ins Allerheiligste gebracht / hat ers 2. Cor. 5, 19.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/553>, abgerufen am 22.11.2024.