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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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trisch; der dritte für Apollisch / als wolten sie sagen: Dieser ist grösser oder besser denn jener; Ich habe das Evangelium empfangen von diesem / du bist nur gelehret von jenem. Es kam auch dahin / daß sie auch wol falsche Apostel höher anzogen / denn die hohen Apostel Christi / darüber ist manches vngereimtes Vrtheil gefället / über die trewen Diener Christi / wie der Apostel in diesem Cap. klaget / daß er habe seyn müssen ein Narr vnd Schawspiel derV. 9. 10. Welt.

Diesem Vnheil setzet sich der Apostel entgegen / vnd will nicht / daß man vnzeitig von Lehrern vnd Predigern vrtheilen soll / einen verachten / oder zu sehr erheben. Welches denn billich in gemein auff alles vnzeitige richten der Menschen gezogen wird / daß kein Christ den andern soll verurtheilen / keinen Christen für den andern höher oder würdiger schätzen / wie auch Christus ermahnet / Luc. 6. Richtet nicht / so werdet jhr nicht gerichtet. DamitLuc. 6. V. 37. zwar nicht alles Vrtheil auffgehoben wird / sondern nur das vnzeitige richten / wann die Leute von anderer Leut Thun vnd Wesen nach Affecten vrtheilen / vnd es gemeiniglich zum bösen außdeuten.

Es ist bekant / wie gemein diß Laster ist vnter Christen / darnach man einem gewogen ist / darnach lobet oder lästet man sein Thun / vnd wie offt geschichts / wann zwey oder drey versamblet seyn / daß nicht eins oder ander von jhnen getheilet werde / vnd wenn solches geschicht / gedencket niemand daran / daß er böses thut / da es doch starck wider die Liebe ist. Also ist richten eine von den Sünden / die gemeiniglich nicht für Sünde gehalten werden.

Darumb soll vns nun auch der Apostel zeigen in demThema. Exempel Lehrer vnd Prediger / wie ein Christ den andern richten könne oder solle. GOTT verleihe dazu seine Gnade / Amen.

trisch; der dritte für Apollisch / als wolten sie sagen: Dieser ist grösser oder besser denn jener; Ich habe das Evangelium empfangen von diesem / du bist nur gelehret von jenem. Es kam auch dahin / daß sie auch wol falsche Apostel höher anzogen / denn die hohen Apostel Christi / darüber ist manches vngereimtes Vrtheil gefället / über die trewen Diener Christi / wie der Apostel in diesem Cap. klaget / daß er habe seyn müssen ein Narr vnd Schawspiel derV. 9. 10. Welt.

Diesem Vnheil setzet sich der Apostel entgegen / vnd will nicht / daß man vnzeitig von Lehrern vnd Predigern vrtheilen soll / einen verachten / oder zu sehr erheben. Welches denn billich in gemein auff alles vnzeitige richten der Menschen gezogen wird / daß kein Christ den andern soll verurtheilen / keinen Christen für den andern höher oder würdiger schätzen / wie auch Christus ermahnet / Luc. 6. Richtet nicht / so werdet jhr nicht gerichtet. DamitLuc. 6. V. 37. zwar nicht alles Vrtheil auffgehoben wird / sondern nur das vnzeitige richten / wann die Leute von anderer Leut Thun vnd Wesen nach Affecten vrtheilen / vnd es gemeiniglich zum bösen außdeuten.

Es ist bekant / wie gemein diß Laster ist vnter Christen / darnach man einem gewogen ist / darnach lobet oder lästet man sein Thun / vnd wie offt geschichts / wann zwey oder drey versamblet seyn / daß nicht eins oder ander von jhnen getheilet werde / vnd wenn solches geschicht / gedencket niemand daran / daß er böses thut / da es doch starck wider die Liebe ist. Also ist richten eine von den Sünden / die gemeiniglich nicht für Sünde gehalten werden.

Darumb soll vns nun auch der Apostel zeigen in demThema. Exempel Lehrer vnd Prediger / wie ein Christ den andern richten könne oder solle. GOTT verleihe dazu seine Gnade / Amen.

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[39/0059] trisch; der dritte für Apollisch / als wolten sie sagen: Dieser ist grösser oder besser denn jener; Ich habe das Evangelium empfangen von diesem / du bist nur gelehret von jenem. Es kam auch dahin / daß sie auch wol falsche Apostel höher anzogen / denn die hohen Apostel Christi / darüber ist manches vngereimtes Vrtheil gefället / über die trewen Diener Christi / wie der Apostel in diesem Cap. klaget / daß er habe seyn müssen ein Narr vnd Schawspiel der Welt. V. 9. 10. Diesem Vnheil setzet sich der Apostel entgegen / vnd will nicht / daß man vnzeitig von Lehrern vnd Predigern vrtheilen soll / einen verachten / oder zu sehr erheben. Welches denn billich in gemein auff alles vnzeitige richten der Menschen gezogen wird / daß kein Christ den andern soll verurtheilen / keinen Christen für den andern höher oder würdiger schätzen / wie auch Christus ermahnet / Luc. 6. Richtet nicht / so werdet jhr nicht gerichtet. Damit zwar nicht alles Vrtheil auffgehoben wird / sondern nur das vnzeitige richten / wann die Leute von anderer Leut Thun vnd Wesen nach Affecten vrtheilen / vnd es gemeiniglich zum bösen außdeuten. Luc. 6. V. 37. Es ist bekant / wie gemein diß Laster ist vnter Christen / darnach man einem gewogen ist / darnach lobet oder lästet man sein Thun / vnd wie offt geschichts / wann zwey oder drey versamblet seyn / daß nicht eins oder ander von jhnen getheilet werde / vnd wenn solches geschicht / gedencket niemand daran / daß er böses thut / da es doch starck wider die Liebe ist. Also ist richten eine von den Sünden / die gemeiniglich nicht für Sünde gehalten werden. Darumb soll vns nun auch der Apostel zeigen in dem Exempel Lehrer vnd Prediger / wie ein Christ den andern richten könne oder solle. GOTT verleihe dazu seine Gnade / Amen. Thema.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/59>, abgerufen am 27.11.2024.