Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.dammet / den preiset der H. Geist im Evangelio vnd im Glauben / als das Leben / vnd das ewige Gut / vnd dafür haben jhn die Glaubigen angenommen. Der Satan hat auch sein Geheimnüß. Ein Geheimnüß der Boßheit / wann er sich verkleidet in eine leibliche Schlange / vnd zeiget vns den schönen Welt-Apffel / vnd verblendet vnsere Augen / daß wir nicht sehen die Klar- vnd Herrligkeit Christi. Da ists freylich ein Geheimnüß / daß er die Welt schöner machen kan / denn den herrlichen GOtt selbst / daß wir der Warheit nicht gehorchen. Zu diesem Geheimnüß gebrauchet er auch seine Diener vnd Haußhalter / daß mehr dem Satan anhangen / als dem lieben Heyland Christo. Hiegegen braucht Christus seine Diener / als Haußhalter über die Geheimnüssen Gottes / die in der Welt außruffen das hohe selige Gut / das Gott bereitet hat in seinem Sohn / das im Wort verborgen / vnd durch den Glauben ergriffen wird. Mit solchen Geheimnüssen füllet Gott Mund vnd Hände seiner Diener / thuts auch durchs Wort vnd Sacrament / welches alles dahin gehet / daß wir vns vnd Christum erkennen / wie in vns nichts sey / denn Thorheit / Schwachheit / Todt vnd Verdamnüß / Christus aber alleine sey vnsere Weißheit / Stärck / Leben / Preiß vnd Seligkeit / darein bestehet das Ampt der Prediger. 2. Administrationis modus.Es zeigethernach Paulus auch die Schuld vnd Gebühr derselben / was von jhnen in jhrem Ampte erfordert werde. Man suchet nicht mehr an den Haußhaltern / denn daß sie trew erfunden werden. Wollen sie aber trewe Diener vnd Haußhalter seyn über Gottes Geheimnüssen / so müssen sie auch für auß haben rechten Verstand der Geheimnüssen / wer selber davon nichtes weiß / kan andere davon auch nicht vnterweisen. Er muß hernach auch fleissig seyn zur Arbeit / daß er sey ein Arbeiter / nicht ein Müssiggänger. Er muß aber auch arbeiten auß auffrichtigem Gemüth / daß er in seinem Ampt auff Christum lauter allein sehe / Gottes Geheimnüssen vnd nicht seine dem Volck für- dammet / den preiset der H. Geist im Evangelio vnd im Glauben / als das Leben / vnd das ewige Gut / vnd dafür haben jhn die Glaubigen angenommen. Der Satan hat auch sein Geheimnüß. Ein Geheimnüß der Boßheit / wann er sich verkleidet in eine leibliche Schlange / vnd zeiget vns den schönen Welt-Apffel / vnd verblendet vnsere Augen / daß wir nicht sehen die Klar- vnd Herrligkeit Christi. Da ists freylich ein Geheimnüß / daß er die Welt schöner machen kan / denn den herrlichen GOtt selbst / daß wir der Warheit nicht gehorchen. Zu diesem Geheimnüß gebrauchet er auch seine Diener vnd Haußhalter / daß mehr dem Satan anhangen / als dem lieben Heyland Christo. Hiegegen braucht Christus seine Diener / als Haußhalter über die Geheimnüssen Gottes / die in der Welt außruffen das hohe selige Gut / das Gott bereitet hat in seinem Sohn / das im Wort verborgen / vnd durch den Glauben ergriffen wird. Mit solchen Geheimnüssen füllet Gott Mund vnd Hände seiner Diener / thuts auch durchs Wort vnd Sacrament / welches alles dahin gehet / daß wir vns vnd Christum erkennen / wie in vns nichts sey / denn Thorheit / Schwachheit / Todt vnd Verdamnüß / Christus aber alleine sey vnsere Weißheit / Stärck / Leben / Preiß vnd Seligkeit / darein bestehet das Ampt der Prediger. 2. Administrationis modus.Es zeigethernach Paulus auch die Schuld vnd Gebühr derselben / was von jhnen in jhrem Ampte erfordert werde. Man suchet nicht mehr an den Haußhaltern / denn daß sie trew erfunden werden. Wollen sie aber trewe Diener vnd Haußhalter seyn über Gottes Geheimnüssen / so müssen sie auch für auß haben rechten Verstand der Geheimnüssen / wer selber davon nichtes weiß / kan andere davon auch nicht vnterweisen. Er muß hernach auch fleissig seyn zur Arbeit / daß er sey ein Arbeiter / nicht ein Müssiggänger. Er muß aber auch arbeiten auß auffrichtigem Gemüth / daß er in seinem Ampt auff Christum lauter allein sehe / Gottes Geheimnüssen vnd nicht seine dem Volck für- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0062" n="42"/> dammet / den preiset der H. Geist im Evangelio vnd im Glauben / als das Leben / vnd das ewige Gut / vnd dafür haben jhn die Glaubigen angenommen.</p> <p>Der Satan hat auch sein Geheimnüß. 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Mit solchen Geheimnüssen füllet Gott Mund vnd Hände seiner Diener / thuts auch durchs Wort vnd Sacrament / welches alles dahin gehet / daß wir vns vnd Christum erkennen / wie in vns nichts sey / denn Thorheit / Schwachheit / Todt vnd Verdamnüß / Christus aber alleine sey vnsere Weißheit / Stärck / Leben / Preiß vnd Seligkeit / darein bestehet das Ampt der Prediger.</p> <note place="left">2. Administrationis modus.</note> <p>Es zeigethernach Paulus auch die Schuld vnd Gebühr derselben / was von jhnen in jhrem Ampte erfordert werde. Man suchet nicht mehr an den Haußhaltern / denn daß sie trew erfunden werden. Wollen sie aber trewe Diener vnd Haußhalter seyn über Gottes Geheimnüssen / so müssen sie auch für auß haben rechten Verstand der Geheimnüssen / wer selber davon nichtes weiß / kan andere davon auch nicht vnterweisen. Er muß hernach auch fleissig seyn zur Arbeit / daß er sey ein Arbeiter / nicht ein Müssiggänger. Er muß aber auch arbeiten auß auffrichtigem Gemüth / daß er in seinem Ampt auff Christum lauter allein sehe / Gottes Geheimnüssen vnd nicht seine dem Volck für- </p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0062]
dammet / den preiset der H. Geist im Evangelio vnd im Glauben / als das Leben / vnd das ewige Gut / vnd dafür haben jhn die Glaubigen angenommen.
Der Satan hat auch sein Geheimnüß. Ein Geheimnüß der Boßheit / wann er sich verkleidet in eine leibliche Schlange / vnd zeiget vns den schönen Welt-Apffel / vnd verblendet vnsere Augen / daß wir nicht sehen die Klar- vnd Herrligkeit Christi. Da ists freylich ein Geheimnüß / daß er die Welt schöner machen kan / denn den herrlichen GOtt selbst / daß wir der Warheit nicht gehorchen. Zu diesem Geheimnüß gebrauchet er auch seine Diener vnd Haußhalter / daß mehr dem Satan anhangen / als dem lieben Heyland Christo. Hiegegen braucht Christus seine Diener / als Haußhalter über die Geheimnüssen Gottes / die in der Welt außruffen das hohe selige Gut / das Gott bereitet hat in seinem Sohn / das im Wort verborgen / vnd durch den Glauben ergriffen wird. Mit solchen Geheimnüssen füllet Gott Mund vnd Hände seiner Diener / thuts auch durchs Wort vnd Sacrament / welches alles dahin gehet / daß wir vns vnd Christum erkennen / wie in vns nichts sey / denn Thorheit / Schwachheit / Todt vnd Verdamnüß / Christus aber alleine sey vnsere Weißheit / Stärck / Leben / Preiß vnd Seligkeit / darein bestehet das Ampt der Prediger.
Es zeigethernach Paulus auch die Schuld vnd Gebühr derselben / was von jhnen in jhrem Ampte erfordert werde. Man suchet nicht mehr an den Haußhaltern / denn daß sie trew erfunden werden. Wollen sie aber trewe Diener vnd Haußhalter seyn über Gottes Geheimnüssen / so müssen sie auch für auß haben rechten Verstand der Geheimnüssen / wer selber davon nichtes weiß / kan andere davon auch nicht vnterweisen. Er muß hernach auch fleissig seyn zur Arbeit / daß er sey ein Arbeiter / nicht ein Müssiggänger. Er muß aber auch arbeiten auß auffrichtigem Gemüth / daß er in seinem Ampt auff Christum lauter allein sehe / Gottes Geheimnüssen vnd nicht seine dem Volck für-
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