Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Luc. 8, 10.Euch ist gegeben zu wissen das Geheimnuß deß Reichs GOttes / den andern aber in Gleichnüssen / den bleibts eine Dunckelrede / daß sie es nicht sehen / ob sie es schon sehen / vnnd nicht verstehen / ob sie es schon hören.

2. Applicando.

Zum andern / wann du den Schatz kennest / nimb jhn an / vnd gebrauch jhn dazu / wozu er dir gegeben wird. Nimb jhn aber an / mit zerbrochnem Hertzen. Dann auff andere weiß will er nicht angenommen seyn. Die Starcken bedürffen deß Artzten nicht / sondern die Schwachen. Bey schwachen vnd zerbrochenen Hertzen will er sich finden lassen / da findet er eine feine bequemliche Werckstatt / da kan der Evangelische Trost seine Krafft üben. Bey seiner Aufferstehung hat er angezeyget / wie er den betrübten Sündern Marc. 16, 9nahe sey; zu allererst ist er nach seiner Aufferstehung erschienen der grossen Sünderin Maria Magdalena. Da ein Engel im Grabe deß HErrn etlichen Weibern die Aufferstehung Christi verkündigte / befahl er jhnen sie solten solches seinen Brüdern sagen / absonderlich aber wird Petrus genandt / ein grosser hochbetrübter Sünder / der seinen Meister verläugnet vnnd verschworen hatte. Marc. 16. 7.Gehet vnd saget es seinen Jüngern / vnd ja Petro. Demselben hat sich der HERR auch absonderlich vor den andern Aposteln offenbaret; wie sie sagen zu den beyden Jüngern / die jhn zu Emaus gesehen: Luc. 24, 34Der HErr ist warhafftig aufferstanden / vnd Simoni erschienen. Die Opffer die Gott gefallen / sind ein geängster Geist / ein geängstes vnnd zuschlagen Hertz / Psal. 51, 19.wirstu GOtt nicht verachten. Psalm. 51. So wir aber die Sünde nicht achten / vnd sagen / was Sünde? Wir haben keine 1. Ioh an. 1, 8. 9. 7.Sünde; so verführen wir vns selbst: So wir aber vnsere Sünde bekennen / so ist Gott getrew vnd gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnnd reiniget vns von aller

Luc. 8, 10.Euch ist gegeben zu wissen das Geheimnuß deß Reichs GOttes / den andern aber in Gleichnüssen / den bleibts eine Dunckelrede / daß sie es nicht sehen / ob sie es schon sehen / vnnd nicht verstehen / ob sie es schon hören.

2. Applicando.

Zum andern / wann du den Schatz kennest / nimb jhn an / vnd gebrauch jhn dazu / wozu er dir gegeben wird. Nimb jhn aber an / mit zerbrochnem Hertzen. Dann auff andere weiß will er nicht angenommen seyn. Die Starcken bedürffen deß Artzten nicht / sondern die Schwachen. Bey schwachen vnd zerbrochenen Hertzen will er sich finden lassen / da findet er eine feine bequemliche Werckstatt / da kan der Evangelische Trost seine Krafft üben. Bey seiner Aufferstehung hat er angezeyget / wie er den betrübten Sündern Marc. 16, 9nahe sey; zu allererst ist er nach seiner Aufferstehung erschienen der grossen Sünderin Maria Magdalena. Da ein Engel im Grabe deß HErrn etlichen Weibern die Aufferstehung Christi verkündigte / befahl er jhnen sie solten solches seinen Brüdern sagen / absonderlich aber wird Petrus genandt / ein grosser hochbetrübter Sünder / der seinen Meister verläugnet vnnd verschworen hatte. Marc. 16. 7.Gehet vnd saget es seinen Jüngern / vnd ja Petro. Demselben hat sich der HERR auch absonderlich vor den andern Aposteln offenbaret; wie sie sagen zu den beyden Jüngern / die jhn zu Emaus gesehen: Luc. 24, 34Der HErr ist warhafftig aufferstanden / vnd Simoni erschienen. Die Opffer die Gott gefallen / sind ein geängster Geist / ein geängstes vnnd zuschlagen Hertz / Psal. 51, 19.wirstu GOtt nicht verachten. Psalm. 51. So wir aber die Sünde nicht achten / vnd sagen / was Sünde? Wir haben keine 1. Ioh an. 1, 8. 9. 7.Sünde; so verführen wir vns selbst: So wir aber vnsere Sünde bekennen / so ist Gott getrew vnd gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnnd reiniget vns von aller

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0658" n="638"/><note place="left">Luc. 8, 10.</note>Euch ist gegeben zu wissen das                      Geheimnuß deß Reichs GOttes / den andern aber in Gleichnüssen / den bleibts eine                      Dunckelrede / daß sie es nicht sehen / ob sie es schon sehen / vnnd nicht                      verstehen / ob sie es schon hören.</p>
        <note place="left">2. Applicando.</note>
        <p>Zum andern / wann du den Schatz kennest / nimb jhn an / vnd gebrauch jhn dazu /                      wozu er dir gegeben wird. Nimb jhn aber an / mit zerbrochnem Hertzen. Dann auff                      andere weiß will er nicht angenommen seyn. Die Starcken bedürffen deß Artzten                      nicht / sondern die Schwachen. Bey schwachen vnd zerbrochenen Hertzen will er                      sich finden lassen / da findet er eine feine bequemliche Werckstatt / da kan der                      Evangelische Trost seine Krafft üben. Bey seiner Aufferstehung hat er angezeyget                      / wie er den betrübten Sündern <note place="left">Marc. 16, 9</note>nahe                      sey; zu allererst ist er nach seiner Aufferstehung erschienen der grossen                      Sünderin Maria Magdalena. Da ein Engel im Grabe deß HErrn etlichen Weibern die                      Aufferstehung Christi verkündigte / befahl er jhnen sie solten solches seinen                      Brüdern sagen / absonderlich aber wird Petrus genandt / ein grosser                      hochbetrübter Sünder / der seinen Meister verläugnet vnnd verschworen hatte.                          <note place="left">Marc. 16. 7.</note>Gehet vnd saget es seinen                      Jüngern / vnd ja Petro. Demselben hat sich der HERR auch absonderlich vor den                      andern Aposteln offenbaret; wie sie sagen zu den beyden Jüngern / die jhn zu                      Emaus gesehen: <note place="left">Luc. 24, 34</note>Der HErr ist                      warhafftig aufferstanden / vnd Simoni erschienen. Die Opffer die Gott gefallen /                      sind ein geängster Geist / ein geängstes vnnd zuschlagen Hertz / <note place="left">Psal. 51, 19.</note>wirstu GOtt nicht verachten. Psalm.                      51. So wir aber die Sünde nicht achten / vnd sagen / was Sünde? Wir haben keine                          <note place="left">1. Ioh an. 1, 8. 9. 7.</note>Sünde; so verführen                      wir vns selbst: So wir aber vnsere Sünde bekennen / so ist Gott getrew vnd                      gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnnd reiniget vns von aller
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[638/0658] Euch ist gegeben zu wissen das Geheimnuß deß Reichs GOttes / den andern aber in Gleichnüssen / den bleibts eine Dunckelrede / daß sie es nicht sehen / ob sie es schon sehen / vnnd nicht verstehen / ob sie es schon hören. Luc. 8, 10. Zum andern / wann du den Schatz kennest / nimb jhn an / vnd gebrauch jhn dazu / wozu er dir gegeben wird. Nimb jhn aber an / mit zerbrochnem Hertzen. Dann auff andere weiß will er nicht angenommen seyn. Die Starcken bedürffen deß Artzten nicht / sondern die Schwachen. Bey schwachen vnd zerbrochenen Hertzen will er sich finden lassen / da findet er eine feine bequemliche Werckstatt / da kan der Evangelische Trost seine Krafft üben. Bey seiner Aufferstehung hat er angezeyget / wie er den betrübten Sündern nahe sey; zu allererst ist er nach seiner Aufferstehung erschienen der grossen Sünderin Maria Magdalena. Da ein Engel im Grabe deß HErrn etlichen Weibern die Aufferstehung Christi verkündigte / befahl er jhnen sie solten solches seinen Brüdern sagen / absonderlich aber wird Petrus genandt / ein grosser hochbetrübter Sünder / der seinen Meister verläugnet vnnd verschworen hatte. Gehet vnd saget es seinen Jüngern / vnd ja Petro. Demselben hat sich der HERR auch absonderlich vor den andern Aposteln offenbaret; wie sie sagen zu den beyden Jüngern / die jhn zu Emaus gesehen: Der HErr ist warhafftig aufferstanden / vnd Simoni erschienen. Die Opffer die Gott gefallen / sind ein geängster Geist / ein geängstes vnnd zuschlagen Hertz / wirstu GOtt nicht verachten. Psalm. 51. So wir aber die Sünde nicht achten / vnd sagen / was Sünde? Wir haben keine Sünde; so verführen wir vns selbst: So wir aber vnsere Sünde bekennen / so ist Gott getrew vnd gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnnd reiniget vns von aller Marc. 16, 9 Marc. 16. 7. Luc. 24, 34 Psal. 51, 19. 1. Ioh an. 1, 8. 9. 7.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/658
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 638. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/658>, abgerufen am 21.11.2024.