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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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man davon noch viel hält / so liebet man die Welt. Gehorcht man jhnen / so besitzt vns die Welt / vnd hat vns vberwunden. Wann man aber den weltlichen Begierden wiederstrebet / vnnd allen den Lüsten die wieder die Seele streiten / so stehet man im Kampff wieder die Welt. Kan man die Lüste der Welt verachten / sampt dem Vrtheil der Weltkinder / so hat man die Welt vberwunden. Zum Exempel / Gold vnd Geld ist ein Stück von der Welt / das locket vns / vnd die wollen reich werden / thun viel daß nicht recht ist / vnd wann sie Reichthumb erlanget / wollen sie sich vom Reichthumb nicht scheiden lassen / da sieget die Welt. Betracht ich aber / mit was recht ich Gut vnd Geld nehmen könne / vnd mag auch wol leiden / daß es wieder von mir genommen werde / wann ichs mit Gott vnd Ehren erlanget / so bleib ich ein Herr / vnnd die Welt ist mein Knecht. Also wird dir auff Erden Hoheit vnnd Ehr angebotten / magstu es annehmen / GOTT vnd deinem Nächsten zu dienen. Erhebt sich dann dein Hertz / hat dich die Welt vber wunden sprichstu aber zur Hoheit: Ich kan dich wol tragen / wanns GOTT so gefällt / aber mit dem Beding / daß du mein Hertz frey lassest / vnnd auch gerne weichest / wann es meinem Gott gefällt; da bleistu noch Herr. Sprichstu in Schmach vnnd Verachtung: Das ist wieder meine Reputation / das kan ich nicht leiden / solts mir auch das Leben kosten; so hat dich die Welt vber wunden; verachtestu aber das blinde Vrtheil der Welt / so hast du die Welt vberwunden. Ich mag wol etwas haben / von den Gütern der Welt / ich muß aber zusehen / daß mein Hertz an GOtt / vnd nicht an den Gütern hange; von Gott vnd nicht von den Gütern sich regiren lasse; auch willig vnnd gerne derselben entberen / wanns GOTT so haben will / so schaden sie mir nicht / vnnd ich bleibe ein Herr vber die Welt.

Woher kompt aber diese Krafft? Auß dem Glauben. Wo Glaub ist / da ist Sieg vber die Welt. Wo aber kein Glaub ist / da kan man nit siegen. Dann wer ist der die Welt vberwindet /

man davon noch viel hält / so liebet man die Welt. Gehorcht man jhnen / so besitzt vns die Welt / vnd hat vns vberwunden. Wann man aber den weltlichen Begierden wiederstrebet / vnnd allen den Lüsten die wieder die Seele streiten / so stehet man im Kampff wieder die Welt. Kan man die Lüste der Welt verachten / sampt dem Vrtheil der Weltkinder / so hat man die Welt vberwunden. Zum Exempel / Gold vnd Geld ist ein Stück von der Welt / das locket vns / vnd die wollen reich werden / thun viel daß nicht recht ist / vnd wann sie Reichthumb erlanget / wollen sie sich vom Reichthumb nicht scheiden lassen / da sieget die Welt. Betracht ich aber / mit was recht ich Gut vnd Geld nehmen könne / vnd mag auch wol leiden / daß es wieder von mir genommen werde / wann ichs mit Gott vnd Ehren erlanget / so bleib ich ein Herr / vnnd die Welt ist mein Knecht. Also wird dir auff Erden Hoheit vnnd Ehr angebotten / magstu es annehmen / GOTT vnd deinem Nächsten zu dienen. Erhebt sich dann dein Hertz / hat dich die Welt vber wunden sprichstu aber zur Hoheit: Ich kan dich wol tragen / wanns GOTT so gefällt / aber mit dem Beding / daß du mein Hertz frey lassest / vnnd auch gerne weichest / wann es meinem Gott gefällt; da bleistu noch Herr. Sprichstu in Schmach vnnd Verachtung: Das ist wieder meine Reputation / das kan ich nicht leiden / solts mir auch das Leben kosten; so hat dich die Welt vber wunden; verachtestu aber das blinde Vrtheil der Welt / so hast du die Welt vberwunden. Ich mag wol etwas haben / von den Gütern der Welt / ich muß aber zusehen / daß mein Hertz an GOtt / vnd nicht an den Gütern hange; von Gott vnd nicht von den Gütern sich regiren lasse; auch willig vnnd gerne derselben entberen / wanns GOTT so haben will / so schaden sie mir nicht / vnnd ich bleibe ein Herr vber die Welt.

Woher kompt aber diese Krafft? Auß dem Glauben. Wo Glaub ist / da ist Sieg vber die Welt. Wo aber kein Glaub ist / da kan man nit siegẽ. Dann wer ist der die Welt vberwindet /

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[670/0690] man davon noch viel hält / so liebet man die Welt. Gehorcht man jhnen / so besitzt vns die Welt / vnd hat vns vberwunden. Wann man aber den weltlichen Begierden wiederstrebet / vnnd allen den Lüsten die wieder die Seele streiten / so stehet man im Kampff wieder die Welt. Kan man die Lüste der Welt verachten / sampt dem Vrtheil der Weltkinder / so hat man die Welt vberwunden. Zum Exempel / Gold vnd Geld ist ein Stück von der Welt / das locket vns / vnd die wollen reich werden / thun viel daß nicht recht ist / vnd wann sie Reichthumb erlanget / wollen sie sich vom Reichthumb nicht scheiden lassen / da sieget die Welt. Betracht ich aber / mit was recht ich Gut vnd Geld nehmen könne / vnd mag auch wol leiden / daß es wieder von mir genommen werde / wann ichs mit Gott vnd Ehren erlanget / so bleib ich ein Herr / vnnd die Welt ist mein Knecht. Also wird dir auff Erden Hoheit vnnd Ehr angebotten / magstu es annehmen / GOTT vnd deinem Nächsten zu dienen. Erhebt sich dann dein Hertz / hat dich die Welt vber wunden sprichstu aber zur Hoheit: Ich kan dich wol tragen / wanns GOTT so gefällt / aber mit dem Beding / daß du mein Hertz frey lassest / vnnd auch gerne weichest / wann es meinem Gott gefällt; da bleistu noch Herr. Sprichstu in Schmach vnnd Verachtung: Das ist wieder meine Reputation / das kan ich nicht leiden / solts mir auch das Leben kosten; so hat dich die Welt vber wunden; verachtestu aber das blinde Vrtheil der Welt / so hast du die Welt vberwunden. Ich mag wol etwas haben / von den Gütern der Welt / ich muß aber zusehen / daß mein Hertz an GOtt / vnd nicht an den Gütern hange; von Gott vnd nicht von den Gütern sich regiren lasse; auch willig vnnd gerne derselben entberen / wanns GOTT so haben will / so schaden sie mir nicht / vnnd ich bleibe ein Herr vber die Welt. Woher kompt aber diese Krafft? Auß dem Glauben. Wo Glaub ist / da ist Sieg vber die Welt. Wo aber kein Glaub ist / da kan man nit siegẽ. Dann wer ist der die Welt vberwindet /

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/690>, abgerufen am 21.11.2024.