Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.wir glauben; wollen wir aber diesem Zeugnuß GOttes nicht glauben / so verderben wir auch billig. Dann das sey ferne / daß eine einige Sünde grösser were / dann die Krafft deß Blutes / vnnd der V. 12.Versöhnung JEsu Christi deß Sohns GOttes. Wer den Sohn hat / der hat das Leben / wer den Sohn Gottes nicht hat / der hat auch das Leben nicht. Wann du also dein Hertz im Glauben verwahret hast / wird sich die Welt zu dir nahen mit lachendem Munde / vnnd wird dir zeygen Fleisches Lust / Augenlust / vnd hoffärtiges Leben. Da mustu dich wol fürsehen / daß du nicht eingenommen werdest / welches nicht anders geschehen kan / als wenn du sie verachtest. Ficht dich nun an Fleisches Lust vnd Vureinigkeit / so sihe nicht an was 1. Pet. 2, 11.deinem Fleisch wol thut / sondern halt darfür / daß ein Feind da ist der wieder deine Seele streit / vnd sprich mit dem keuschen Joseph: Das sey fern von mir / daß ich ein so groß Vbel thue / vnd wieder den Herrn meinen Gott sündige. Ficht dich an Augenlust / Reichthumm / Gewinnst / vnd ein Gut in dieser Welt / gedenck an den Reichthumb Phil. 3. 8.den du hast in Christo JEsu / vnnd dargegen achte alles für Koth / was dir sonst Gewinst seyn köndte in dieser Welt. Treibt dich dann der Geitz deinen Nächsten zu verfortheilen vnnd zubetriegen / so sprich: Solt ich vmb dieses Kothes willen die Liebe meines Gottes verschertzen? Bin ich ein Erb deß Himmels durch Christum / begehr ich nicht vmb aller Welt Gut willen / einen vmb ein Pfenning zubetriegen. Warumb solte ich durch Geitz mein Hertz also sehr einnehmen lassen / daß ich vmb eines Pfennings willen mich solte ins höllisch Gefängnuß ziehen / vnnd zum Knecht deß Sathans machen lassen? Sprichstu; einen vmb einen Pfenning betriegen / ist ja so grosse Sünde nicht; so antworte ich: Wenn du dich schewest vmb einen vnd mehr Thaler GOttes Gnad zuverschertzen / vnd dein Gewissen zubeflecken / warumb hastu Lust dasselbe zu thun vmb einen Pfenning. Vnrecht bleibt vnrecht / Betrug bleibt Be- wir glauben; wollen wir aber diesem Zeugnuß GOttes nicht glauben / so verderben wir auch billig. Dann das sey ferne / daß eine einige Sünde grösser were / dann die Krafft deß Blutes / vnnd der V. 12.Versöhnung JEsu Christi deß Sohns GOttes. Wer den Sohn hat / der hat das Leben / wer den Sohn Gottes nicht hat / der hat auch das Leben nicht. Wann du also dein Hertz im Glauben verwahret hast / wird sich die Welt zu dir nahen mit lachendem Munde / vnnd wird dir zeygen Fleisches Lust / Augenlust / vnd hoffärtiges Leben. Da mustu dich wol fürsehen / daß du nicht eingenommen werdest / welches nicht anders geschehen kan / als wenn du sie verachtest. Ficht dich nun an Fleisches Lust vnd Vureinigkeit / so sihe nicht an was 1. Pet. 2, 11.deinem Fleisch wol thut / sondern halt darfür / daß ein Feind da ist der wieder deine Seele streit / vnd sprich mit dem keuschen Joseph: Das sey fern von mir / daß ich ein so groß Vbel thue / vñ wieder den Herrn meinen Gott sündige. Ficht dich an Augenlust / Reichthum̃ / Gewinnst / vnd ein Gut in dieser Welt / gedenck an den Reichthumb Phil. 3. 8.den du hast in Christo JEsu / vnnd dargegen achte alles für Koth / was dir sonst Gewinst seyn köndte in dieser Welt. Treibt dich dann der Geitz deinen Nächsten zu verfortheilen vnnd zubetriegen / so sprich: Solt ich vmb dieses Kothes willen die Liebe meines Gottes verschertzen? Bin ich ein Erb deß Himmels durch Christum / begehr ich nicht vmb aller Welt Gut willen / einen vmb ein Pfenning zubetriegen. Warumb solte ich durch Geitz mein Hertz also sehr einnehmen lassen / daß ich vmb eines Pfennings willen mich solte ins höllisch Gefängnuß ziehen / vnnd zum Knecht deß Sathans machen lassen? Sprichstu; einen vmb einen Pfenning betriegen / ist ja so grosse Sünde nicht; so antworte ich: Wenn du dich schewest vmb einen vnd mehr Thaler GOttes Gnad zuverschertzen / vnd dein Gewissen zubeflecken / warumb hastu Lust dasselbe zu thun vmb einen Pfenning. Vnrecht bleibt vnrecht / Betrug bleibt Be- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0700" n="680"/> wir glauben; wollen wir aber diesem Zeugnuß GOttes nicht glauben / so verderben wir auch billig. Dann das sey ferne / daß eine einige Sünde grösser were / dann die Krafft deß Blutes / vnnd der <note place="left">V. 12.</note>Versöhnung JEsu Christi deß Sohns GOttes. Wer den Sohn hat / der hat das Leben / wer den Sohn Gottes nicht hat / der hat auch das Leben nicht.</p> <p>Wann du also dein Hertz im Glauben verwahret hast / wird sich die Welt zu dir nahen mit lachendem Munde / vnnd wird dir zeygen Fleisches Lust / Augenlust / vnd hoffärtiges Leben. Da mustu dich wol fürsehen / daß du nicht eingenommen werdest / welches nicht anders geschehen kan / als wenn du sie verachtest. Ficht dich nun an Fleisches Lust vnd Vureinigkeit / so sihe nicht an was <note place="left">1. Pet. 2, 11.</note>deinem Fleisch wol thut / sondern halt darfür / daß ein Feind da ist der wieder deine Seele streit / vnd sprich mit dem keuschen Joseph: Das sey fern von mir / daß ich ein so groß Vbel thue / vñ wieder den Herrn meinen Gott sündige. 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Vnrecht bleibt vnrecht / Betrug bleibt Be- </p> </div> </body> </text> </TEI> [680/0700]
wir glauben; wollen wir aber diesem Zeugnuß GOttes nicht glauben / so verderben wir auch billig. Dann das sey ferne / daß eine einige Sünde grösser were / dann die Krafft deß Blutes / vnnd der Versöhnung JEsu Christi deß Sohns GOttes. Wer den Sohn hat / der hat das Leben / wer den Sohn Gottes nicht hat / der hat auch das Leben nicht.
V. 12. Wann du also dein Hertz im Glauben verwahret hast / wird sich die Welt zu dir nahen mit lachendem Munde / vnnd wird dir zeygen Fleisches Lust / Augenlust / vnd hoffärtiges Leben. Da mustu dich wol fürsehen / daß du nicht eingenommen werdest / welches nicht anders geschehen kan / als wenn du sie verachtest. Ficht dich nun an Fleisches Lust vnd Vureinigkeit / so sihe nicht an was deinem Fleisch wol thut / sondern halt darfür / daß ein Feind da ist der wieder deine Seele streit / vnd sprich mit dem keuschen Joseph: Das sey fern von mir / daß ich ein so groß Vbel thue / vñ wieder den Herrn meinen Gott sündige. Ficht dich an Augenlust / Reichthum̃ / Gewinnst / vnd ein Gut in dieser Welt / gedenck an den Reichthumb den du hast in Christo JEsu / vnnd dargegen achte alles für Koth / was dir sonst Gewinst seyn köndte in dieser Welt. Treibt dich dann der Geitz deinen Nächsten zu verfortheilen vnnd zubetriegen / so sprich: Solt ich vmb dieses Kothes willen die Liebe meines Gottes verschertzen? Bin ich ein Erb deß Himmels durch Christum / begehr ich nicht vmb aller Welt Gut willen / einen vmb ein Pfenning zubetriegen. Warumb solte ich durch Geitz mein Hertz also sehr einnehmen lassen / daß ich vmb eines Pfennings willen mich solte ins höllisch Gefängnuß ziehen / vnnd zum Knecht deß Sathans machen lassen? Sprichstu; einen vmb einen Pfenning betriegen / ist ja so grosse Sünde nicht; so antworte ich: Wenn du dich schewest vmb einen vnd mehr Thaler GOttes Gnad zuverschertzen / vnd dein Gewissen zubeflecken / warumb hastu Lust dasselbe zu thun vmb einen Pfenning. Vnrecht bleibt vnrecht / Betrug bleibt Be-
1. Pet. 2, 11.
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