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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Geliebte in Christo JEsu.
Exord. a scopo Iacobi.

WAnn das Wort Gottes gepredigt wird / findet sich zweyerley / daß die Menschen vom Gehorsamb gegen dem Worte Gottes abhält oder abreisset / erstlich Zorn vnd Vngedult / wann wir bey dem rechten Christenthumb viel Vngemach leiden sollen / Gut vnd Ehr / Leib vnd Leben verlassen / vnd jmmerdar am Creutze schleppen. Hernach verhindert auch die Krafft deß Wortes die Lust der Welt / vnnd die sündliche Vnsauberkeit. Dann wann wir das Evangelium gehöret / werden wir sicher vnd achtens nicht mehr / lauffen nach der Wollust vnd dem Geitz / vnd suchen gute Tage. Die nun auff solche Verhinderung nicht acht haben / gerathen in ein vnchristliches Christenthumb / haben den Schein vnd Nahmen eines Christen / aber in der That seynt sie es nicht. Solches vnchristlichs Christenthumb nimbt jhm Jacobus in seiner Epistel für vmbzustossen / vnnd ein rechtschaffnes V. 21. 22.fruchtbares anzurichten / nemblich daß wir das reine vnverfälschte Wort also annehmen / daß wir ablegen alle Vnsauberkeit vnd alle Boßheit / vnd also Thäter deß Worts / vnd nicht alleine Hörer seyn.

Den Grund solcher Vermahnung holet er auß der Wiedergeburt / sintemal vns Gott gezeuget durch das Wort der Warheit / daß wir seyn sollen Erstlinge seiner Creaturen. Vnd in dem Fall gehet er eben den Weg / den auch andere Apostel / Petrus / Johannes / Paulus in acht nehmen. Dann wann dieselbe darauff dringen / daß wir newe Creaturen seyn / ein heiliger Saame / vnd in der Liebe bleiben / legen sie den Grund in der Wiedergeburt. Also machts auch hie Jacobus.

Weil er aber weiß / daß ein heiliges Christliches Leben in den Versuchungen / die beym Christenthumb nicht außbleiben / zum offtersten im Heck bestecken bleibt / fangt er seinen Brieff von den Versuchungen an / vnd lehret von denselbigen zweyerley / daß sie

Geliebte in Christo JEsu.
Exord. à scopo Iacobi.

WAnn das Wort Gottes gepredigt wird / findet sich zweyerley / daß die Menschen vom Gehorsamb gegen dem Worte Gottes abhält oder abreisset / erstlich Zorn vnd Vngedult / wann wir bey dem rechten Christenthumb viel Vngemach leiden sollen / Gut vnd Ehr / Leib vnd Leben verlassen / vnd jmmerdar am Creutze schleppen. Hernach verhindert auch die Krafft deß Wortes die Lust der Welt / vnnd die sündliche Vnsauberkeit. Dann wann wir das Evangelium gehöret / werden wir sicher vnd achtens nicht mehr / lauffen nach der Wollust vnd dem Geitz / vnd suchen gute Tage. Die nun auff solche Verhinderung nicht acht haben / gerathen in ein vnchristliches Christenthumb / haben den Schein vnd Nahmen eines Christen / aber in der That seynt sie es nicht. Solches vnchristlichs Christenthumb nimbt jhm Jacobus in seiner Epistel für vmbzustossen / vnnd ein rechtschaffnes V. 21. 22.fruchtbares anzurichten / nemblich daß wir das reine vnverfälschte Wort also annehmen / daß wir ablegen alle Vnsauberkeit vnd alle Boßheit / vnd also Thäter deß Worts / vnd nicht alleine Hörer seyn.

Den Grund solcher Vermahnung holet er auß der Wiedergeburt / sintemal vns Gott gezeuget durch das Wort der Warheit / daß wir seyn sollen Erstlinge seiner Creaturen. Vnd in dem Fall gehet er eben den Weg / den auch andere Apostel / Petrus / Johannes / Paulus in acht nehmen. Dann wann dieselbe darauff dringen / daß wir newe Creaturen seyn / ein heiliger Saame / vnd in der Liebe bleiben / legen sie den Grund in der Wiedergeburt. Also machts auch hie Jacobus.

Weil er aber weiß / daß ein heiliges Christliches Leben in den Versuchungen / die beym Christenthumb nicht außbleiben / zum offtersten im Heck bestecken bleibt / fangt er seinen Brieff von den Versuchungen an / vnd lehret von denselbigen zweyerley / daß sie

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[728/0748] Geliebte in Christo JEsu. WAnn das Wort Gottes gepredigt wird / findet sich zweyerley / daß die Menschen vom Gehorsamb gegen dem Worte Gottes abhält oder abreisset / erstlich Zorn vnd Vngedult / wann wir bey dem rechten Christenthumb viel Vngemach leiden sollen / Gut vnd Ehr / Leib vnd Leben verlassen / vnd jmmerdar am Creutze schleppen. Hernach verhindert auch die Krafft deß Wortes die Lust der Welt / vnnd die sündliche Vnsauberkeit. Dann wann wir das Evangelium gehöret / werden wir sicher vnd achtens nicht mehr / lauffen nach der Wollust vnd dem Geitz / vnd suchen gute Tage. Die nun auff solche Verhinderung nicht acht haben / gerathen in ein vnchristliches Christenthumb / haben den Schein vnd Nahmen eines Christen / aber in der That seynt sie es nicht. Solches vnchristlichs Christenthumb nimbt jhm Jacobus in seiner Epistel für vmbzustossen / vnnd ein rechtschaffnes fruchtbares anzurichten / nemblich daß wir das reine vnverfälschte Wort also annehmen / daß wir ablegen alle Vnsauberkeit vnd alle Boßheit / vnd also Thäter deß Worts / vnd nicht alleine Hörer seyn. V. 21. 22. Den Grund solcher Vermahnung holet er auß der Wiedergeburt / sintemal vns Gott gezeuget durch das Wort der Warheit / daß wir seyn sollen Erstlinge seiner Creaturen. Vnd in dem Fall gehet er eben den Weg / den auch andere Apostel / Petrus / Johannes / Paulus in acht nehmen. Dann wann dieselbe darauff dringen / daß wir newe Creaturen seyn / ein heiliger Saame / vnd in der Liebe bleiben / legen sie den Grund in der Wiedergeburt. Also machts auch hie Jacobus. Weil er aber weiß / daß ein heiliges Christliches Leben in den Versuchungen / die beym Christenthumb nicht außbleiben / zum offtersten im Heck bestecken bleibt / fangt er seinen Brieff von den Versuchungen an / vnd lehret von denselbigen zweyerley / daß sie

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/748>, abgerufen am 22.11.2024.