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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ererben; auch wird das verweßliche nicht erben das vnverweßliche. Fleisch vnnd Blut bedeutet hie den natürlichen Menschen bloß / wie er von Natur geboren. Bey demselben findet man dreyerley / daß mit dem himlischen Wesen nicht kan bestehen. Erstlich die sündliche Vnreinigkeit / daß wir mit David müssen Psal. 51. 8.bekennen; Auß sündtlichem Saamen bin ich gezeuget / meine Mutter hat mich in Sünden empfangen; Rom. 7, 19. 21.vnd mit Paulo klagen: Ich armer Sünder! wann ich will gutes thun / hanget mir das böse an; das gute daß ich thun will / thue ich nicht / vnd das böse daß ich nicht will / das thue ich. Fürs ander / findet sich bey Fleisch vnnd Blut mancherley natürliche Notturfft vnd Dürfftigkeit / als Hunger vnd Durst / Hitz vnd Frost / Mattigkeit vnd Müdigkeit; zu welcher Abwendung der Mensch bedarff Speiß vnd Tranck / Fewer vnd Wasser / Schlaff. Dar zu fürs dritte / kommet mancherley Wiederwärtigkeit vnd Gefahr / denen der menschliche Leib in diesem natürlichen Leben vnterworffen ist. Dieser keins kan mit dem himlischen Wesen bestehen. Nicht die Sünde / wie auch der Ioh. 3. 5. 6.HErr Christus andeutet Johan. 3. Es sey dann daß jemand wiedergeboren werde / auß Wasser vnd Geist / so kan er nicht in das Reich GOttes kommen / dann das vom Fleisch geboren wird / das ist Fleisch. Darauß fliesset eine solche Meynung. Was vom Fleisch geboren wird nach fleischlicher Art / das ist / was auß sündlichem Samen mit fleischlicher Zuneygung gezeuget wird / das kan ins Reich Gottes nicht kommen / es sey dann daß es verändert würde. Diß hat gantz kein Streit; dann jederman wol weiß / daß die Sünde vns vnd vnsern GOTT voneinander scheide. GOtt ist so gütig / daß er sich von den menschlichen Seelen nicht lasse trennen / ohne durch etwas / daß

ererben; auch wird das verweßliche nicht erben das vnverweßliche. Fleisch vnnd Blut bedeutet hie den natürlichen Menschen bloß / wie er von Natur geboren. Bey demselben findet man dreyerley / daß mit dem himlischen Wesen nicht kan bestehen. Erstlich die sündliche Vnreinigkeit / daß wir mit David müssen Psal. 51. 8.bekennen; Auß sündtlichem Saamen bin ich gezeuget / meine Mutter hat mich in Sünden empfangen; Rom. 7, 19. 21.vnd mit Paulo klagen: Ich armer Sünder! wann ich will gutes thun / hanget mir das böse an; das gute daß ich thun will / thue ich nicht / vnd das böse daß ich nicht will / das thue ich. Fürs ander / findet sich bey Fleisch vnnd Blut mancherley natürliche Notturfft vnd Dürfftigkeit / als Hunger vnd Durst / Hitz vnd Frost / Mattigkeit vnd Müdigkeit; zu welcher Abwendung der Mensch bedarff Speiß vnd Tranck / Fewer vnd Wasser / Schlaff. Dar zu fürs dritte / kommet mancherley Wiederwärtigkeit vnd Gefahr / denen der menschliche Leib in diesem natürlichen Leben vnterworffen ist. Dieser keins kan mit dem himlischen Wesen bestehen. Nicht die Sünde / wie auch der Ioh. 3. 5. 6.HErr Christus andeutet Johan. 3. Es sey dann daß jemand wiedergeboren werde / auß Wasser vnd Geist / so kan er nicht in das Reich GOttes kommen / dann das vom Fleisch geboren wird / das ist Fleisch. Darauß fliesset eine solche Meynung. Was vom Fleisch geboren wird nach fleischlicher Art / das ist / was auß sündlichem Samen mit fleischlicher Zuneygung gezeuget wird / das kan ins Reich Gottes nicht kommen / es sey dann daß es verändert würde. Diß hat gantz kein Streit; dann jederman wol weiß / daß die Sünde vns vnd vnsern GOTT voneinander scheide. GOtt ist so gütig / daß er sich von den menschlichen Seelen nicht lasse trennen / ohne durch etwas / daß

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[752/0772] ererben; auch wird das verweßliche nicht erben das vnverweßliche. Fleisch vnnd Blut bedeutet hie den natürlichen Menschen bloß / wie er von Natur geboren. Bey demselben findet man dreyerley / daß mit dem himlischen Wesen nicht kan bestehen. Erstlich die sündliche Vnreinigkeit / daß wir mit David müssen bekennen; Auß sündtlichem Saamen bin ich gezeuget / meine Mutter hat mich in Sünden empfangen; vnd mit Paulo klagen: Ich armer Sünder! wann ich will gutes thun / hanget mir das böse an; das gute daß ich thun will / thue ich nicht / vnd das böse daß ich nicht will / das thue ich. Fürs ander / findet sich bey Fleisch vnnd Blut mancherley natürliche Notturfft vnd Dürfftigkeit / als Hunger vnd Durst / Hitz vnd Frost / Mattigkeit vnd Müdigkeit; zu welcher Abwendung der Mensch bedarff Speiß vnd Tranck / Fewer vnd Wasser / Schlaff. Dar zu fürs dritte / kommet mancherley Wiederwärtigkeit vnd Gefahr / denen der menschliche Leib in diesem natürlichen Leben vnterworffen ist. Dieser keins kan mit dem himlischen Wesen bestehen. Nicht die Sünde / wie auch der HErr Christus andeutet Johan. 3. Es sey dann daß jemand wiedergeboren werde / auß Wasser vnd Geist / so kan er nicht in das Reich GOttes kommen / dann das vom Fleisch geboren wird / das ist Fleisch. Darauß fliesset eine solche Meynung. Was vom Fleisch geboren wird nach fleischlicher Art / das ist / was auß sündlichem Samen mit fleischlicher Zuneygung gezeuget wird / das kan ins Reich Gottes nicht kommen / es sey dann daß es verändert würde. Diß hat gantz kein Streit; dann jederman wol weiß / daß die Sünde vns vnd vnsern GOTT voneinander scheide. GOtt ist so gütig / daß er sich von den menschlichen Seelen nicht lasse trennen / ohne durch etwas / daß Psal. 51. 8. Rom. 7, 19. 21. Ioh. 3. 5. 6.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/772>, abgerufen am 21.11.2024.