Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Menschen JEsu Christi / an welcher GOTT seine eusserste Macht vnd Stärcke bewiesen hat / da er in die Hand vnd Gewalt dieses Menschen gegeben hat / alles was kan gedacht oder genennet werden / es sey in dieser oder zukünfftigen Welt / es sey Todt oder Leben / Höll oder Himmel / Fluch oder Segen / so ist es alles in die Hände vnsers Heylands in seiner Himmelfarth gegeben. Wo wir weiter mit fleischlichen Sinnen wollen nachforschen / wie es mit der Aufffahrt Christi zugegangen / vnd wie er zur Rechten GOttes erhaben / so haben es die Engel verbotten / mit fleischlichen Augen gen Himmel zu sehen / vnd hat auch eine Wolcke den Leib deß Herrn bedecket / daß wir mit fleisches Augen nichtes davon sehen werden. Usus hortatorius, ut ad exemplun Christi studeamus vitae curriculun beata ascensione finire.Nun die Engel wollen nicht haben / daß wir mit fleischlichen Augen dem HErrn JEsu gen Himmel nachsehen / doch ist jhr Begehren nicht / daß wir nicht jmmerdar mit Glaubens Augen jhme nachsehen solten. Darumb wie wir gesehen / daß vnser HERR vnnd Heyland / seines Lebens Lauff mit der Himmelfahrt geschlossen / so sollen wir auch gedencken vnsern Lauff / mit einer Himmelfarth zu schliessen / daß wir seyn wo Christus ist. 1. Imitemur Christum.Da kan vns nicht besser gerathen werden / als daß wir Christo nachlauffen / dann er kan vns mit seinem Exempel nicht betriegen. Wann wir durch den Glauben seine Glieder geworden sind / so gibt er vns auch seinen Geist / der vns nach Christi Weiß vnnd Wolgefallen regieret / von diesem Geist müssen wir vns regieren lassen / vnd in vnserm gantzen Lauff auff Christi Weise vnd Wolgefallen sehen. Solches erfordert die Liebe / wer Christum liebet / der liebet auch sein heyliges Leben; solches erfordert Christus selbst / wann er spricht: Wer mein Jünger seyn will / der nehme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach. Das Leben Christi ist dem Fleische bitter vnd schwer / man frage nur einen Welt Christen / ob er Lust habe sein Leben nach dem Leben Christi anzustellen / Menschen JEsu Christi / an welcher GOTT seine eusserste Macht vnd Stärcke bewiesen hat / da er in die Hand vnd Gewalt dieses Menschen gegeben hat / alles was kan gedacht oder genennet werden / es sey in dieser oder zukünfftigen Welt / es sey Todt oder Leben / Höll oder Himmel / Fluch oder Segen / so ist es alles in die Hände vnsers Heylands in seiner Himmelfarth gegeben. Wo wir weiter mit fleischlichen Sinnen wollen nachforschen / wie es mit der Aufffahrt Christi zugegangen / vnd wie er zur Rechten GOttes erhaben / so haben es die Engel verbotten / mit fleischlichen Augen gen Himmel zu sehen / vnd hat auch eine Wolcke den Leib deß Herrn bedecket / daß wir mit fleisches Augen nichtes davon sehen werden. Usus hortatorius, ut ad exemplũ Christi studeamus vitae curriculũ beata ascẽsione finire.Nun die Engel wollen nicht haben / daß wir mit fleischlichen Augen dem HErrn JEsu gen Himmel nachsehen / doch ist jhr Begehren nicht / daß wir nicht jmmerdar mit Glaubens Augen jhme nachsehen solten. Darumb wie wir gesehen / daß vnser HERR vnnd Heyland / seines Lebens Lauff mit der Himmelfahrt geschlossen / so sollen wir auch gedencken vnsern Lauff / mit einer Himmelfarth zu schliessen / daß wir seyn wo Christus ist. 1. Imitemur Christum.Da kan vns nicht besser gerathen werden / als daß wir Christo nachlauffen / dann er kan vns mit seinem Exempel nicht betriegen. Wann wir durch den Glauben seine Glieder geworden sind / so gibt er vns auch seinen Geist / der vns nach Christi Weiß vnnd Wolgefallen regieret / von diesem Geist müssen wir vns regieren lassen / vnd in vnserm gantzen Lauff auff Christi Weise vnd Wolgefallen sehen. Solches erfordert die Liebe / wer Christum liebet / der liebet auch sein heyliges Leben; solches erfordert Christus selbst / wann er spricht: Wer mein Jünger seyn will / der nehme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach. Das Leben Christi ist dem Fleische bitter vnd schwer / man frage nur einen Welt Christen / ob er Lust habe sein Leben nach dem Leben Christi anzustellen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0800" n="780"/> Menschen JEsu Christi / an welcher GOTT seine eusserste Macht vnd Stärcke bewiesen hat / da er in die Hand vnd Gewalt dieses Menschen gegeben hat / alles was kan gedacht oder genennet werden / es sey in dieser oder zukünfftigen Welt / es sey Todt oder Leben / Höll oder Himmel / Fluch oder Segen / so ist es alles in die Hände vnsers Heylands in seiner Himmelfarth gegeben.</p> <p>Wo wir weiter mit fleischlichen Sinnen wollen nachforschen / wie es mit der Aufffahrt Christi zugegangen / vnd wie er zur Rechten GOttes erhaben / so haben es die Engel verbotten / mit fleischlichen Augen gen Himmel zu sehen / vnd hat auch eine Wolcke den Leib deß Herrn bedecket / daß wir mit fleisches Augen nichtes davon sehen werden.</p> <note place="left">Usus hortatorius, ut ad exemplũ Christi studeamus vitae curriculũ beata ascẽsione finire.</note> <p>Nun die Engel wollen nicht haben / daß wir mit fleischlichen Augen dem HErrn JEsu gen Himmel nachsehen / doch ist jhr Begehren nicht / daß wir nicht jmmerdar mit Glaubens Augen jhme nachsehen solten. Darumb wie wir gesehen / daß vnser HERR vnnd Heyland / seines Lebens Lauff mit der Himmelfahrt geschlossen / so sollen wir auch gedencken vnsern Lauff / mit einer Himmelfarth zu schliessen / daß wir seyn wo Christus ist.</p> <note place="left">1. Imitemur Christum.</note> <p>Da kan vns nicht besser gerathen werden / als daß wir Christo nachlauffen / dann er kan vns mit seinem Exempel nicht betriegen. Wann wir durch den Glauben seine Glieder geworden sind / so gibt er vns auch seinen Geist / der vns nach Christi Weiß vnnd Wolgefallen regieret / von diesem Geist müssen wir vns regieren lassen / vnd in vnserm gantzen Lauff auff Christi Weise vnd Wolgefallen sehen. Solches erfordert die Liebe / wer Christum liebet / der liebet auch sein heyliges Leben; solches erfordert Christus selbst / wann er spricht: Wer mein Jünger seyn will / der nehme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach. Das Leben Christi ist dem Fleische bitter vnd schwer / man frage nur einen Welt Christen / ob er Lust habe sein Leben nach dem Leben Christi anzustellen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [780/0800]
Menschen JEsu Christi / an welcher GOTT seine eusserste Macht vnd Stärcke bewiesen hat / da er in die Hand vnd Gewalt dieses Menschen gegeben hat / alles was kan gedacht oder genennet werden / es sey in dieser oder zukünfftigen Welt / es sey Todt oder Leben / Höll oder Himmel / Fluch oder Segen / so ist es alles in die Hände vnsers Heylands in seiner Himmelfarth gegeben.
Wo wir weiter mit fleischlichen Sinnen wollen nachforschen / wie es mit der Aufffahrt Christi zugegangen / vnd wie er zur Rechten GOttes erhaben / so haben es die Engel verbotten / mit fleischlichen Augen gen Himmel zu sehen / vnd hat auch eine Wolcke den Leib deß Herrn bedecket / daß wir mit fleisches Augen nichtes davon sehen werden.
Nun die Engel wollen nicht haben / daß wir mit fleischlichen Augen dem HErrn JEsu gen Himmel nachsehen / doch ist jhr Begehren nicht / daß wir nicht jmmerdar mit Glaubens Augen jhme nachsehen solten. Darumb wie wir gesehen / daß vnser HERR vnnd Heyland / seines Lebens Lauff mit der Himmelfahrt geschlossen / so sollen wir auch gedencken vnsern Lauff / mit einer Himmelfarth zu schliessen / daß wir seyn wo Christus ist.
Da kan vns nicht besser gerathen werden / als daß wir Christo nachlauffen / dann er kan vns mit seinem Exempel nicht betriegen. Wann wir durch den Glauben seine Glieder geworden sind / so gibt er vns auch seinen Geist / der vns nach Christi Weiß vnnd Wolgefallen regieret / von diesem Geist müssen wir vns regieren lassen / vnd in vnserm gantzen Lauff auff Christi Weise vnd Wolgefallen sehen. Solches erfordert die Liebe / wer Christum liebet / der liebet auch sein heyliges Leben; solches erfordert Christus selbst / wann er spricht: Wer mein Jünger seyn will / der nehme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach. Das Leben Christi ist dem Fleische bitter vnd schwer / man frage nur einen Welt Christen / ob er Lust habe sein Leben nach dem Leben Christi anzustellen /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |