Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.in eusserster Demuth vnnd Gelassenheit / in Verschmähung der Welt vnnd aller fleischlichen Lüsten / so wird er bezeugen / das sey Thorheit / das schicke sich so nicht in der Welt. Dennoch / wollen wir Christi Jünger seyn / so müssen wir diese Last nur auff vns nehmen / vnnd Christo im Leben nachfolgen / kompt es ja dem Fleische sauer an / so ist es dem geistlichen Menschen desto erfrewlicher / wie der HErr saget Matthaei 11. Lernet von mir / lebet wie ich lebe in hertzlicher Sanffmuth vnd Demuth / so werdet jhr Ruhe finden für die Seele. Diß erfordert die gantze Schrifft / Petrus in seiner 1. am andern / setzet vns Christum für Augen / nicht allein als ein Exempel der Gedult / sondern spricht mit klaren Worten / Er hat vns ein Fürbilde gelassen / daß jr sollet nachfolgen1. Pet. 23 [unleserliches Material - Zeichen fehlt]. seinen Fußstapffen / Paulus spricht von sich / seyd1. Cor. 11, . meine Nachfolger / gleich wie ich bin ein Nachfolger Christi. Wie vnser lieber Heyland sein gantzes Leben gerichtet hat zu vnserem Heyl / so soll auch billich vnser gantzes Leben zu seinen Ehren gerichtet seyn. Er hat vns gedienet mit Lehr vnnd Leben biß an seinen Todt / vnd nichts vnterlassen von allem / damit er vnser Seligkeit befördern köndte. Nach seiner Aufferstehung hat er sich enthalten 40. Tage / von dem Eingange zu seiner Herrligkeit / vmb nichts anders als auß Liebe gegen vns / daß er den Weg zur Seligkeit den armen Menschen bekräfftigte / vnnd durch sein Predig-Ampt / sein Reich bey vns anstellete. Was were vns doch mit dem gantzen Leben Christi gedienet gewesen / wann er seine Apostel nach seiner Aufferstehung hierin nicht gegründet vnd bekräfftiget hätte? Durch seine Himmelfahrt hat er vnsere Seligkeit vollenführet / vnd vns eine Stätte im Himmel bereytet / hat er nun in seinem gantzen Lebenslauff biß zu seiner Himmelfahrt nichts anders dann vns vnd vnsere Seligkeit gesuchet / was solten wir dann in vnserm in eusserster Demuth vnnd Gelassenheit / in Verschmähung der Welt vnnd aller fleischlichen Lüsten / so wird er bezeugen / das sey Thorheit / das schicke sich so nicht in der Welt. Dennoch / wollen wir Christi Jünger seyn / so müssen wir diese Last nur auff vns nehmen / vnnd Christo im Leben nachfolgen / kompt es ja dem Fleische sauer an / so ist es dem geistlichen Menschen desto erfrewlicher / wie der HErr saget Matthaei 11. Lernet von mir / lebet wie ich lebe in hertzlicher Sanffmuth vnd Demuth / so werdet jhr Ruhe finden für die Seele. Diß erfordert die gantze Schrifft / Petrus in seiner 1. am andern / setzet vns Christum für Augen / nicht allein als ein Exempel der Gedult / sondern spricht mit klaren Worten / Er hat vns ein Fürbilde gelassen / daß jr sollet nachfolgen1. Pet. 23 [unleserliches Material – Zeichen fehlt]. seinen Fußstapffen / Paulus spricht von sich / seyd1. Cor. 11, . meine Nachfolger / gleich wie ich bin ein Nachfolger Christi. Wie vnser lieber Heyland sein gantzes Leben gerichtet hat zu vnserem Heyl / so soll auch billich vnser gantzes Leben zu seinen Ehren gerichtet seyn. Er hat vns gedienet mit Lehr vnnd Leben biß an seinen Todt / vnd nichts vnterlassen von allem / damit er vnser Seligkeit befördern köndte. Nach seiner Aufferstehung hat er sich enthalten 40. Tage / von dem Eingange zu seiner Herrligkeit / vmb nichts anders als auß Liebe gegen vns / daß er den Weg zur Seligkeit den armen Menschen bekräfftigte / vnnd durch sein Predig-Ampt / sein Reich bey vns anstellete. Was were vns doch mit dem gantzen Leben Christi gedienet gewesen / wann er seine Apostel nach seiner Aufferstehung hierin nicht gegründet vnd bekräfftiget hätte? Durch seine Himmelfahrt hat er vnsere Seligkeit vollenführet / vnd vns eine Stätte im Himmel bereytet / hat er nun in seinem gantzen Lebenslauff biß zu seiner Himmelfahrt nichts anders dann vns vnd vnsere Seligkeit gesuchet / was solten wir dann in vnserm <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0801" n="781"/> in eusserster Demuth vnnd Gelassenheit / in Verschmähung der Welt vnnd aller fleischlichen Lüsten / so wird er bezeugen / das sey Thorheit / das schicke sich so nicht in der Welt. Dennoch / wollen wir Christi Jünger seyn / so müssen wir diese Last nur auff vns nehmen / vnnd Christo im Leben nachfolgen / kompt es ja dem Fleische sauer an / so ist es dem geistlichen Menschen desto erfrewlicher / wie der HErr saget Matthaei 11. Lernet von mir / lebet wie ich lebe in hertzlicher Sanffmuth vnd Demuth / so werdet jhr Ruhe finden für die Seele. Diß erfordert die gantze Schrifft / Petrus in seiner 1. am andern / setzet vns Christum für Augen / nicht allein als ein Exempel der Gedult / sondern spricht mit klaren Worten / Er hat vns ein Fürbilde gelassen / daß jr sollet nachfolgen<note place="right">1. Pet. 23 <gap reason="illegible" unit="chars"/>.</note> seinen Fußstapffen / Paulus spricht von sich / seyd<note place="right">1. Cor. 11, .</note> meine Nachfolger / gleich wie ich bin ein Nachfolger Christi.</p> <p>Wie vnser lieber Heyland sein gantzes Leben gerichtet hat zu vnserem Heyl / so soll auch billich vnser gantzes Leben zu seinen Ehren gerichtet seyn. Er hat vns gedienet mit Lehr vnnd Leben biß an seinen Todt / vnd nichts vnterlassen von allem / damit er vnser Seligkeit befördern köndte. Nach seiner Aufferstehung hat er sich enthalten 40. Tage / von dem Eingange zu seiner Herrligkeit / vmb nichts anders als auß Liebe gegen vns / daß er den Weg zur Seligkeit den armen Menschen bekräfftigte / vnnd durch sein Predig-Ampt / sein Reich bey vns anstellete. Was were vns doch mit dem gantzen Leben Christi gedienet gewesen / wann er seine Apostel nach seiner Aufferstehung hierin nicht gegründet vnd bekräfftiget hätte? Durch seine Himmelfahrt hat er vnsere Seligkeit vollenführet / vnd vns eine Stätte im Himmel bereytet / hat er nun in seinem gantzen Lebenslauff biß zu seiner Himmelfahrt nichts anders dann vns vnd vnsere Seligkeit gesuchet / was solten wir dann in vnserm </p> </div> </body> </text> </TEI> [781/0801]
in eusserster Demuth vnnd Gelassenheit / in Verschmähung der Welt vnnd aller fleischlichen Lüsten / so wird er bezeugen / das sey Thorheit / das schicke sich so nicht in der Welt. Dennoch / wollen wir Christi Jünger seyn / so müssen wir diese Last nur auff vns nehmen / vnnd Christo im Leben nachfolgen / kompt es ja dem Fleische sauer an / so ist es dem geistlichen Menschen desto erfrewlicher / wie der HErr saget Matthaei 11. Lernet von mir / lebet wie ich lebe in hertzlicher Sanffmuth vnd Demuth / so werdet jhr Ruhe finden für die Seele. Diß erfordert die gantze Schrifft / Petrus in seiner 1. am andern / setzet vns Christum für Augen / nicht allein als ein Exempel der Gedult / sondern spricht mit klaren Worten / Er hat vns ein Fürbilde gelassen / daß jr sollet nachfolgen seinen Fußstapffen / Paulus spricht von sich / seyd meine Nachfolger / gleich wie ich bin ein Nachfolger Christi.
1. Pet. 23 _ .
1. Cor. 11, . Wie vnser lieber Heyland sein gantzes Leben gerichtet hat zu vnserem Heyl / so soll auch billich vnser gantzes Leben zu seinen Ehren gerichtet seyn. Er hat vns gedienet mit Lehr vnnd Leben biß an seinen Todt / vnd nichts vnterlassen von allem / damit er vnser Seligkeit befördern köndte. Nach seiner Aufferstehung hat er sich enthalten 40. Tage / von dem Eingange zu seiner Herrligkeit / vmb nichts anders als auß Liebe gegen vns / daß er den Weg zur Seligkeit den armen Menschen bekräfftigte / vnnd durch sein Predig-Ampt / sein Reich bey vns anstellete. Was were vns doch mit dem gantzen Leben Christi gedienet gewesen / wann er seine Apostel nach seiner Aufferstehung hierin nicht gegründet vnd bekräfftiget hätte? Durch seine Himmelfahrt hat er vnsere Seligkeit vollenführet / vnd vns eine Stätte im Himmel bereytet / hat er nun in seinem gantzen Lebenslauff biß zu seiner Himmelfahrt nichts anders dann vns vnd vnsere Seligkeit gesuchet / was solten wir dann in vnserm
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