Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.digen vnnd die Todten / einem jeglichen wieder zu vergelten / nach dem er gutes oder böses gethan hat; sollen wir vnser Seele fertig halten / daß wir bestehen mögen. Wann der Apostel Petrus im 4. Capitel seiner ersten Epistel / vns zum Christlichen Wandel anreitzet / führet er vns auch auff die Betrachtung der Wiederkunfft Christi vnd deß zukünfftigen Gerichtes. In gemein gehet seine Vermahnung dahin / daß wir mit Christo am Fleisch leyden / welches nicht ist / Trübsal erdulden Scopus & connexio rextus./ dann das müssen auch wol die Gottlosen thun / ein anders ist / leyden / ein anders ist mit Christo leyden / das heist mit Christo vnd in Christo leyden / wann einer durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / vnd in allem sich dem Willen GOttes ergibet / so leget es der Apostel selbst auß / zu erst spriehter: Wie Christus im Fleische für vns gelitten hat / so wapnet euch mit denselben Geist / das ist / bereytet euch auch am Fleische zu leyden Die Erklärung folget bald darauff: Wer am Fleische leydet / der höret auff zu sündigen / als wolte er sagen / wann jhr wollet Christen seyn / so müsset jhr auch Christi Sinn haben / wie nun Christus am Fleische gelitten hat / so muß auch ewer Sinn seyn am Fleische leyden / welches in euch geschiehet / so jhr euch in wol vnd weh dem Willen GOttes vntergebet / vnnd durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet. Wer das thun will / der muß V. 2.nicht auff Menschen Willen sehen / sondern auff den Willen Gottes. Sprichstu aber, so werde ich ein Spott bey der Welt werden / V. 4, 5.so beantwortet es der Apostel in dieser Meynung / es seynd ja viel der Weltkinder / so wol vnter Christen als Heyden / denen es befremb det / daß ein frommer Christ / mit jhnen nicht lauffe / in das wüste vnordentliche Leben / lästern den rechten Wandel in Christo als eine Thorheit / es hüte sich aber ein frommer Christ / daß er solchem Vrtheil nit Beyfall gebe / dann solche werden Rechenfchafft geben / dem der bereyt ist zu richten die Lebendigen vnd die Todten. digen vnnd die Todten / einem jeglichen wieder zu vergelten / nach dem er gutes oder böses gethan hat; sollen wir vnser Seele fertig halten / daß wir bestehen mögen. Wann der Apostel Petrus im 4. Capitel seiner ersten Epistel / vns zum Christlichen Wandel anreitzet / führet er vns auch auff die Betrachtung der Wiederkunfft Christi vnd deß zukünfftigen Gerichtes. In gemein gehet seine Vermahnung dahin / daß wir mit Christo am Fleisch leyden / welches nicht ist / Trübsal erdulden Scopus & connexio rextus./ dann das müssen auch wol die Gottlosen thun / ein anders ist / leyden / ein anders ist mit Christo leyden / das heist mit Christo vnd in Christo leyden / wann einer durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / vnd in allem sich dem Willen GOttes ergibet / so leget es der Apostel selbst auß / zu erst spriehter: Wie Christus im Fleische für vns gelitten hat / so wapnet euch mit dẽselbẽ Geist / das ist / bereytet euch auch am Fleische zu leyden Die Erklärung folget bald darauff: Wer am Fleische leydet / der höret auff zu sündigen / als wolte er sagen / wann jhr wollet Christen seyn / so müsset jhr auch Christi Sinn haben / wie nun Christus am Fleische gelitten hat / so muß auch ewer Sinn seyn am Fleische leyden / welches in euch geschiehet / so jhr euch in wol vnd weh dem Willen GOttes vntergebet / vnnd durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet. Wer das thun will / der muß V. 2.nicht auff Menschen Willen sehen / sondern auff den Willen Gottes. Sprichstu aber, so werde ich ein Spott bey der Welt werden / V. 4, 5.so beantwortet es der Apostel in dieser Meynung / es seynd ja viel der Weltkinder / so wol vnter Christen als Heyden / denen es befremb det / daß ein frommer Christ / mit jhnen nicht lauffe / in das wüste vnordentliche Leben / lästern den rechten Wandel in Christo als eine Thorheit / es hüte sich aber ein frommer Christ / daß er solchem Vrtheil nit Beyfall gebe / dann solche werden Rechenfchafft geben / dem der bereyt ist zu richten die Lebendigen vnd die Todten. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0806" n="786"/> digen vnnd die Todten / einem jeglichen wieder zu vergelten / nach dem er gutes oder böses gethan hat; sollen wir vnser Seele fertig halten / daß wir bestehen mögen.</p> <note place="left">1. Pet. 4, 1.</note> <p>Wann der Apostel Petrus im 4. 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digen vnnd die Todten / einem jeglichen wieder zu vergelten / nach dem er gutes oder böses gethan hat; sollen wir vnser Seele fertig halten / daß wir bestehen mögen.
Wann der Apostel Petrus im 4. Capitel seiner ersten Epistel / vns zum Christlichen Wandel anreitzet / führet er vns auch auff die Betrachtung der Wiederkunfft Christi vnd deß zukünfftigen Gerichtes. In gemein gehet seine Vermahnung dahin / daß wir mit Christo am Fleisch leyden / welches nicht ist / Trübsal erdulden / dann das müssen auch wol die Gottlosen thun / ein anders ist / leyden / ein anders ist mit Christo leyden / das heist mit Christo vnd in Christo leyden / wann einer durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / vnd in allem sich dem Willen GOttes ergibet / so leget es der Apostel selbst auß / zu erst spriehter: Wie Christus im Fleische für vns gelitten hat / so wapnet euch mit dẽselbẽ Geist / das ist / bereytet euch auch am Fleische zu leyden Die Erklärung folget bald darauff: Wer am Fleische leydet / der höret auff zu sündigen / als wolte er sagen / wann jhr wollet Christen seyn / so müsset jhr auch Christi Sinn haben / wie nun Christus am Fleische gelitten hat / so muß auch ewer Sinn seyn am Fleische leyden / welches in euch geschiehet / so jhr euch in wol vnd weh dem Willen GOttes vntergebet / vnnd durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet. Wer das thun will / der muß nicht auff Menschen Willen sehen / sondern auff den Willen Gottes. Sprichstu aber, so werde ich ein Spott bey der Welt werden / so beantwortet es der Apostel in dieser Meynung / es seynd ja viel der Weltkinder / so wol vnter Christen als Heyden / denen es befremb det / daß ein frommer Christ / mit jhnen nicht lauffe / in das wüste vnordentliche Leben / lästern den rechten Wandel in Christo als eine Thorheit / es hüte sich aber ein frommer Christ / daß er solchem Vrtheil nit Beyfall gebe / dann solche werden Rechenfchafft geben / dem der bereyt ist zu richten die Lebendigen vnd die Todten.
Scopus & connexio rextus.
V. 2.
V. 4, 5.
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