Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Sintemal er vber alle Menschen fällen wird / ein Vrtheil entweder deß Lebens oder deß Todtes. Ein jeglicher Mensch muß gerichtet werden / es sey im Leben oder im Todt. Im Leben richtet Christus den Menschen gnädiglich / dann die an Christum glauben / die seynd mit Christo gestorben / vnnd werden nicht mehr gerichtet / die aber den Sünden nicht wollen absterben / müssen ein Zetergericht im Todte / vber sich ergehen lassen / darumb ist nun auchV. 6. den Todten / das ist denen die noch ausser dem Leben Christi seyn / das Evangelium verkündiget / auff daß wann sie bey Leben / im Glauben sich würden richten lassen / sie gerichtet würden nach den Menschen im Fleisch / aber im Geist GOtt leben / wann sie aber das Gnaden Gerichte nicht wollen annehmen / bleibet vber jhnen das Gerichte im Todte. Damit man aber nicht dencke es ist noch lange dahin / setzet Petrus hinzu: Es ist nahe kommen das Ende aller Dinge /V. 7. also hat auch Johannes gesagt: Lieben Kinder / es ist die letzte1. Ioh. 2, 18. Stunde / da solstu nicht gedencken / diß haben Petrus vnnd Johannes schon gesagt zu jhren Zeiten / ist aber vnter deß noch manches Jahr vergangen / so kans auch noch wol lange weren / ehe etwas darauß wird. Es köndte ja noch wol lange weren / es kan aber auch wol nicht lange weren / vnter deß muß ich ein jegliches Jahr / einen jeglichen Tag / eine jegliche Stunde ansehen / als das letzte Jahr / den letzten Tag / die letzte Stunde. Es ist kommen das Ende aller Dinge / alles sichtbares Wesen muß balde vergehen / das Leben weret nicht lange / so weret auch nicht lange die Wollust der Welt / vnnd verlässet vns gar balde / was wird es vns dann für Nutzen bringen? Wann auch endtlich Christus erscheinen wird / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten / so wird ers gantz vnd gar ein Ende machen / mit dem sichtbaren Wesen der gantzen Welt / als dann wehe denen / die jhr Leben zubracht haben / nach Heydnischem Willen in der Sintemal er vber alle Menschen fällen wird / ein Vrtheil entweder deß Lebens oder deß Todtes. Ein jeglicher Mensch muß gerichtet werden / es sey im Leben oder im Todt. Im Leben richtet Christus den Menschen gnädiglich / dann die an Christum glauben / die seynd mit Christo gestorben / vnnd werden nicht mehr gerichtet / die aber den Sünden nicht wollen absterben / müssen ein Zetergericht im Todte / vber sich ergehen lassen / darumb ist nun auchV. 6. den Todten / das ist denen die noch ausser dem Leben Christi seyn / das Evangelium verkündiget / auff daß wann sie bey Leben / im Glauben sich würden richten lassen / sie gerichtet würden nach den Menschen im Fleisch / aber im Geist GOtt leben / wann sie aber das Gnaden Gerichte nicht wollen annehmen / bleibet vber jhnen das Gerichte im Todte. Damit man aber nicht dencke es ist noch lange dahin / setzet Petrus hinzu: Es ist nahe kommen das Ende aller Dinge /V. 7. also hat auch Johannes gesagt: Lieben Kinder / es ist die letzte1. Ioh. 2, 18. Stunde / da solstu nicht gedencken / diß haben Petrus vnnd Johannes schon gesagt zu jhren Zeiten / ist aber vnter deß noch manches Jahr vergangen / so kans auch noch wol lange weren / ehe etwas darauß wird. Es köndte ja noch wol lange weren / es kan aber auch wol nicht lange weren / vnter deß muß ich ein jegliches Jahr / einen jeglichen Tag / eine jegliche Stunde ansehen / als das letzte Jahr / den letzten Tag / die letzte Stunde. Es ist kommen das Ende aller Dinge / alles sichtbares Wesen muß balde vergehen / das Leben weret nicht lange / so weret auch nicht lange die Wollust der Welt / vnnd verlässet vns gar balde / was wird es vns dann für Nutzen bringen? Wann auch endtlich Christus erscheinen wird / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten / so wird ers gantz vnd gar ein Ende machen / mit dem sichtbaren Wesen der gantzen Welt / als dann wehe denen / die jhr Leben zubracht haben / nach Heydnischem Willen in der <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0807" n="787"/> Sintemal er vber alle Menschen fällen wird / ein Vrtheil entweder deß Lebens oder deß Todtes. Ein jeglicher Mensch muß gerichtet werden / es sey im Leben oder im Todt. Im Leben richtet Christus den Menschen gnädiglich / dann die an Christum glauben / die seynd mit Christo gestorben / vnnd werden nicht mehr gerichtet / die aber den Sünden nicht wollen absterben / müssen ein Zetergericht im Todte / vber sich ergehen lassen / darumb ist nun auch<note place="right">V. 6.</note> den Todten / das ist denen die noch ausser dem Leben Christi seyn / das Evangelium verkündiget / auff daß wann sie bey Leben / im Glauben sich würden richten lassen / sie gerichtet würden nach den Menschen im Fleisch / aber im Geist GOtt leben / wann sie aber das Gnaden Gerichte nicht wollen annehmen / bleibet vber jhnen das Gerichte im Todte.</p> <p>Damit man aber nicht dencke es ist noch lange dahin / setzet Petrus hinzu: Es ist nahe kommen das Ende aller Dinge /<note place="right">V. 7.</note> also hat auch Johannes gesagt: Lieben Kinder / es ist die letzte<note place="right">1. Ioh. 2, 18.</note> Stunde / da solstu nicht gedencken / diß haben Petrus vnnd Johannes schon gesagt zu jhren Zeiten / ist aber vnter deß noch manches Jahr vergangen / so kans auch noch wol lange weren / ehe etwas darauß wird. Es köndte ja noch wol lange weren / es kan aber auch wol nicht lange weren / vnter deß muß ich ein jegliches Jahr / einen jeglichen Tag / eine jegliche Stunde ansehen / als das letzte Jahr / den letzten Tag / die letzte Stunde.</p> <p>Es ist kommen das Ende aller Dinge / alles sichtbares Wesen muß balde vergehen / das Leben weret nicht lange / so weret auch nicht lange die Wollust der Welt / vnnd verlässet vns gar balde / was wird es vns dann für Nutzen bringen? Wann auch endtlich Christus erscheinen wird / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten / so wird ers gantz vnd gar ein Ende machen / mit dem sichtbaren Wesen der gantzen Welt / als dann wehe denen / die jhr Leben zubracht haben / nach Heydnischem Willen in der </p> </div> </body> </text> </TEI> [787/0807]
Sintemal er vber alle Menschen fällen wird / ein Vrtheil entweder deß Lebens oder deß Todtes. Ein jeglicher Mensch muß gerichtet werden / es sey im Leben oder im Todt. Im Leben richtet Christus den Menschen gnädiglich / dann die an Christum glauben / die seynd mit Christo gestorben / vnnd werden nicht mehr gerichtet / die aber den Sünden nicht wollen absterben / müssen ein Zetergericht im Todte / vber sich ergehen lassen / darumb ist nun auch den Todten / das ist denen die noch ausser dem Leben Christi seyn / das Evangelium verkündiget / auff daß wann sie bey Leben / im Glauben sich würden richten lassen / sie gerichtet würden nach den Menschen im Fleisch / aber im Geist GOtt leben / wann sie aber das Gnaden Gerichte nicht wollen annehmen / bleibet vber jhnen das Gerichte im Todte.
V. 6. Damit man aber nicht dencke es ist noch lange dahin / setzet Petrus hinzu: Es ist nahe kommen das Ende aller Dinge / also hat auch Johannes gesagt: Lieben Kinder / es ist die letzte Stunde / da solstu nicht gedencken / diß haben Petrus vnnd Johannes schon gesagt zu jhren Zeiten / ist aber vnter deß noch manches Jahr vergangen / so kans auch noch wol lange weren / ehe etwas darauß wird. Es köndte ja noch wol lange weren / es kan aber auch wol nicht lange weren / vnter deß muß ich ein jegliches Jahr / einen jeglichen Tag / eine jegliche Stunde ansehen / als das letzte Jahr / den letzten Tag / die letzte Stunde.
V. 7.
1. Ioh. 2, 18. Es ist kommen das Ende aller Dinge / alles sichtbares Wesen muß balde vergehen / das Leben weret nicht lange / so weret auch nicht lange die Wollust der Welt / vnnd verlässet vns gar balde / was wird es vns dann für Nutzen bringen? Wann auch endtlich Christus erscheinen wird / als ein Richter der Lebendigen vnd der Todten / so wird ers gantz vnd gar ein Ende machen / mit dem sichtbaren Wesen der gantzen Welt / als dann wehe denen / die jhr Leben zubracht haben / nach Heydnischem Willen in der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/807 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 787. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/807>, abgerufen am 28.07.2024. |