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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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seyn / vnd würde jhm das Leben durch Haß vnd Zwang nur saur machen / vnd würde vom bösen vberwunden. Wer aber durch Liebe decket / der bleibet in Ruhe / vnd lässet sich vom bösen nicht vberwinden / daß er auch böse werde / sondern vberwindet das böse mit gut. Das ist das ander / darinn ein Christ seinen Glauben üben muß / so er nicht will vntüchtig werden / zu stehen für dem Richter der Lebendigen vnd der Todten.

Es setzet der Apostel hinzu zwey Stücke / darinnen sich dieChristiane charitatis officia duo. Liebe eusserlich im Wolthun zeygen soll / die müssen auch betrachtet werden. Seyd gastfrey vntereinander ohne murmeln. Vnd dienet einander / ein jeglicher mit der Gabe / die erV. 9, 10. empfangen hat / als die guten Haußhalter der mancherley Gnaden Gottes.

Das erste Stücke / vom Gastfrey seyn. Zeyget an die LiebesPrius speciale, hospitalitas. gebühr gegen allerley leibliche Notturfft / allermeist der Frembden / die zu vns kommen / vnd kein eigne Wohnung haben; wie dann in der ersten Kirchen die verfolgten Christen offtmal musten in der jrre herumb gehen; vnd auch noch heute leicht sich begeben kan / daß ein Christ am frembden Orth Wohnung vnd Auffenthalt suchen muß. Wie muß sich die Liebe gegen solche Leuthe halten? Seydt Gastfrey / spricht Petrus. Es sollen sich Christen hüten / solche Leuthe nicht zu drücken / sondern sollen vielmehr denselben helffen / nach Vermögen mittheilen / vnnd allen guten Willen erzeygen: Das gefällt GOTT wol / dann er nicht hie allein durch seinen Apostel Petrum sagt: Seydt Gastfrey; sondern auch durch Paulum zun Römern am 12. Nehmet euch der heyligenRom. 12, 13 Notturfft an / vnd herberget gerne. Also auch in der Epistel an die Hebreer am 13. Gastfrey zu seyn vergesset nicht.Heb. 13, 2. Dann durch dasselbige haben etliche / ohn jhr wissen / Engel beherberget.

seyn / vnd würde jhm das Leben durch Haß vnd Zwang nur saur machen / vnd würde vom bösen vberwunden. Wer aber durch Liebe decket / der bleibet in Ruhe / vnd lässet sich vom bösen nicht vberwinden / daß er auch böse werde / sondern vberwindet das böse mit gut. Das ist das ander / darinn ein Christ seinen Glauben üben muß / so er nicht will vntüchtig werden / zu stehen für dem Richter der Lebendigen vnd der Todten.

Es setzet der Apostel hinzu zwey Stücke / darinnen sich dieChristianę charitatis officia duo. Liebe eusserlich im Wolthun zeygen soll / die müssen auch betrachtet werden. Seyd gastfrey vntereinander ohne murmeln. Vnd dienet einander / ein jeglicher mit der Gabe / die erV. 9, 10. empfangen hat / als die guten Haußhalter der mancherley Gnaden Gottes.

Das erste Stücke / vom Gastfrey seyn. Zeyget an die LiebesPrius speciale, hospitalitas. gebühr gegen allerley leibliche Notturfft / allermeist der Frembden / die zu vns kommen / vnd kein eigne Wohnung haben; wie dañ in der ersten Kirchen die verfolgten Christen offtmal musten in der jrre herumb gehen; vnd auch noch heute leicht sich begeben kan / daß ein Christ am frembden Orth Wohnung vnd Auffenthalt suchen muß. Wie muß sich die Liebe gegen solche Leuthe halten? Seydt Gastfrey / spricht Petrus. Es sollen sich Christen hüten / solche Leuthe nicht zu drücken / sondern sollen vielmehr denselben helffen / nach Vermögen mittheilen / vnnd allen guten Willen erzeygen: Das gefällt GOTT wol / dann er nicht hie allein durch seinen Apostel Petrum sagt: Seydt Gastfrey; sondern auch durch Paulum zun Römern am 12. Nehmet euch der heyligenRom. 12, 13 Notturfft an / vnd herberget gerne. Also auch in der Epistel an die Hebreer am 13. Gastfrey zu seyn vergesset nicht.Heb. 13, 2. Dann durch dasselbige haben etliche / ohn jhr wissen / Engel beherberget.

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[795/0815] seyn / vnd würde jhm das Leben durch Haß vnd Zwang nur saur machen / vnd würde vom bösen vberwunden. Wer aber durch Liebe decket / der bleibet in Ruhe / vnd lässet sich vom bösen nicht vberwinden / daß er auch böse werde / sondern vberwindet das böse mit gut. Das ist das ander / darinn ein Christ seinen Glauben üben muß / so er nicht will vntüchtig werden / zu stehen für dem Richter der Lebendigen vnd der Todten. Es setzet der Apostel hinzu zwey Stücke / darinnen sich die Liebe eusserlich im Wolthun zeygen soll / die müssen auch betrachtet werden. Seyd gastfrey vntereinander ohne murmeln. Vnd dienet einander / ein jeglicher mit der Gabe / die er empfangen hat / als die guten Haußhalter der mancherley Gnaden Gottes. Christianę charitatis officia duo. V. 9, 10. Das erste Stücke / vom Gastfrey seyn. Zeyget an die Liebes gebühr gegen allerley leibliche Notturfft / allermeist der Frembden / die zu vns kommen / vnd kein eigne Wohnung haben; wie dañ in der ersten Kirchen die verfolgten Christen offtmal musten in der jrre herumb gehen; vnd auch noch heute leicht sich begeben kan / daß ein Christ am frembden Orth Wohnung vnd Auffenthalt suchen muß. Wie muß sich die Liebe gegen solche Leuthe halten? Seydt Gastfrey / spricht Petrus. Es sollen sich Christen hüten / solche Leuthe nicht zu drücken / sondern sollen vielmehr denselben helffen / nach Vermögen mittheilen / vnnd allen guten Willen erzeygen: Das gefällt GOTT wol / dann er nicht hie allein durch seinen Apostel Petrum sagt: Seydt Gastfrey; sondern auch durch Paulum zun Römern am 12. Nehmet euch der heyligen Notturfft an / vnd herberget gerne. Also auch in der Epistel an die Hebreer am 13. Gastfrey zu seyn vergesset nicht. Dann durch dasselbige haben etliche / ohn jhr wissen / Engel beherberget. Prius speciale, hospitalitas. Rom. 12, 13 Heb. 13, 2.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/815>, abgerufen am 21.11.2024.