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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ten / daß wir andern damit dienen. Vnd wie grösser Gaben du hast / wie ein grösser Knecht bistu; vnd so viel mehr schuldig andern zu dienen vnd auff zuwarten / als viel du Gaben für andern bekommen hast. Dann was wir haben / ist nur eine Gnade vnnd Geschenck / stehet auch nicht in vnser Macht / diese oder jene Gaben zu haben oder zu behalten. Hernach seynd wir darüber gesetzet zu Haußhaltern / als die Rechenschafft darüber sollen ablegen. So mag man nun wol zusehen / wie man seine Gaben anwende / nit zu Schaden oder Schimpff deß Nächsten / sondern zu desselben Dienst vnd Auffnehmen.

Lasset vns aber ansehen die Exempel dieser Regel / die PetrusExempla a functionibus vocationis desumpta. V. 10. selbst hinzu setzet / darinnen wir gelehret werden / wie wir mit vnsern Gaben in der Liebe dem Nächsten dienen sollen.

Das erste Exempel: So jemand redet / daß ers rede als GOttes Wort. Wer dazu gesetzet ist / daß er in öffentlicher Kirchen reden vnnd lehren soll; der hat auch seine Gabe; wie soll er derselben gebrauchen / daß er in der Liebe dem Nächsten diene? Der Apostel antwortet: Wer redet / der rede als Gottes Wort; das ist / mit solcher Demuth / Andacht / Ehrerbietung vnnd Sorgfältigkeit / als sich gebühret GOttes Wort zu reden. Eben so redet GOtt der HERR ernsthafftig beym Jeremia am 23 Cap.Ier. 23, 28. Ein Prophet der Träume hat / der predige Träume; wer aber mein Wort hat / der predige mein Wort recht. Wer nun im heyligen Lehrampt mit seinen Gaben dem Nächsten in der Liebe dienen will / der sey sorgfältig / daß er selbst in Gott gelehret werde / vnnd die Göttliche Weißheit / als ein Wort GOttes / mit aller Ehrerbietung / Eiffer vnnd Andacht / der Gemeine fürtrage / daß er rede als auß GOtt vnnd für Gott / damit die Gemeine recht in Göttlicher Weißheit erbawet werde; sonsten hat er weder der Liebe / weder seinem Ampt vnd Gaben gnügen gethan.

ten / daß wir andern damit dienen. Vnd wie grösser Gaben du hast / wie ein grösser Knecht bistu; vnd so viel mehr schuldig andern zu dienen vnd auff zuwarten / als viel du Gaben für andern bekommen hast. Dann was wir haben / ist nur eine Gnade vnnd Geschenck / stehet auch nicht in vnser Macht / diese oder jene Gaben zu haben oder zu behalten. Hernach seynd wir darüber gesetzet zu Haußhaltern / als die Rechenschafft darüber sollen ablegen. So mag man nun wol zusehen / wie man seine Gaben anwende / nit zu Schaden oder Schimpff deß Nächsten / sondern zu desselben Dienst vnd Auffnehmen.

Lasset vns aber ansehen die Exempel dieser Regel / die PetrusExempla à functionibus vocationis desumpta. V. 10. selbst hinzu setzet / darinnen wir gelehret werden / wie wir mit vnsern Gaben in der Liebe dem Nächsten dienen sollen.

Das erste Exempel: So jemand redet / daß ers rede als GOttes Wort. Wer dazu gesetzet ist / daß er in öffentlicher Kirchen reden vnnd lehren soll; der hat auch seine Gabe; wie soll er derselben gebrauchen / daß er in der Liebe dem Nächsten diene? Der Apostel antwortet: Wer redet / der rede als Gottes Wort; das ist / mit solcher Demuth / Andacht / Ehrerbietung vnnd Sorgfältigkeit / als sich gebühret GOttes Wort zu reden. Eben so redet GOtt der HERR ernsthafftig beym Jeremia am 23 Cap.Ier. 23, 28. Ein Prophet der Träume hat / der predige Träume; wer aber mein Wort hat / der predige mein Wort recht. Wer nun im heyligen Lehrampt mit seinen Gaben dem Nächsten in der Liebe dienen will / der sey sorgfältig / daß er selbst in Gott gelehret werde / vnnd die Göttliche Weißheit / als ein Wort GOttes / mit aller Ehrerbietung / Eiffer vnnd Andacht / der Gemeine fürtrage / daß er rede als auß GOtt vnnd für Gott / damit die Gemeine recht in Göttlicher Weißheit erbawet werde; sonsten hat er weder der Liebe / weder seinem Ampt vnd Gaben gnügen gethan.

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[797/0817] ten / daß wir andern damit dienen. Vnd wie grösser Gaben du hast / wie ein grösser Knecht bistu; vnd so viel mehr schuldig andern zu dienen vnd auff zuwarten / als viel du Gaben für andern bekommen hast. Dann was wir haben / ist nur eine Gnade vnnd Geschenck / stehet auch nicht in vnser Macht / diese oder jene Gaben zu haben oder zu behalten. Hernach seynd wir darüber gesetzet zu Haußhaltern / als die Rechenschafft darüber sollen ablegen. So mag man nun wol zusehen / wie man seine Gaben anwende / nit zu Schaden oder Schimpff deß Nächsten / sondern zu desselben Dienst vnd Auffnehmen. Lasset vns aber ansehen die Exempel dieser Regel / die Petrus selbst hinzu setzet / darinnen wir gelehret werden / wie wir mit vnsern Gaben in der Liebe dem Nächsten dienen sollen. Exempla à functionibus vocationis desumpta. V. 10. Das erste Exempel: So jemand redet / daß ers rede als GOttes Wort. Wer dazu gesetzet ist / daß er in öffentlicher Kirchen reden vnnd lehren soll; der hat auch seine Gabe; wie soll er derselben gebrauchen / daß er in der Liebe dem Nächsten diene? Der Apostel antwortet: Wer redet / der rede als Gottes Wort; das ist / mit solcher Demuth / Andacht / Ehrerbietung vnnd Sorgfältigkeit / als sich gebühret GOttes Wort zu reden. Eben so redet GOtt der HERR ernsthafftig beym Jeremia am 23 Cap. Ein Prophet der Träume hat / der predige Träume; wer aber mein Wort hat / der predige mein Wort recht. Wer nun im heyligen Lehrampt mit seinen Gaben dem Nächsten in der Liebe dienen will / der sey sorgfältig / daß er selbst in Gott gelehret werde / vnnd die Göttliche Weißheit / als ein Wort GOttes / mit aller Ehrerbietung / Eiffer vnnd Andacht / der Gemeine fürtrage / daß er rede als auß GOtt vnnd für Gott / damit die Gemeine recht in Göttlicher Weißheit erbawet werde; sonsten hat er weder der Liebe / weder seinem Ampt vnd Gaben gnügen gethan. Ier. 23, 28.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 797. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/817>, abgerufen am 21.11.2024.