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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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will dir aber den nehmen / wo du jhn selbst nicht fahren lässest. David spricht auß der Erfahrung: Ich bin jung gewesenPsal. 37, 25. / vnd alt geworden / vnd habe nie gesehen / den Gerechten verlassen / noch seinen Samen / wann er schon nach Brodte gehet. Solte es ja mit einem Gerechten dazu kommen / daß er sein Brodt mit betteln suchen müste / wird jhn GOtt doch nicht verlassen / sondern jhm außhelffen / vnd kan seyn / daß einem Gerechten sein Bettelbrodt besser schmecke / denn einem Reichen seine niedliche Braten. Vnser Gott weiß das bitten mit inwendigem Trost süß zu machen.

Darumb so wir Christen seyn / vnd mit Warheit sagen können / GOtt ist mir nahe / sollen wir keine Sorge für vns behalten / sondern GOtt überlassen. Die keinen gnädigen Gott haben / vnd nicht hierauff pochen können / daß sie sagen: Der HERR ist mir nahe / die mögen sorgen; Vnsere Sorge soll seyn / wie LutherusLuth. Col. sagt / daß wir nichts sorgen. Vnd so wils GOtt auch haben; darumb spricht die Schrifft im 37. Psalm: Befihl dem HERRNPsal. 37, 5. deine Wege / vnd hoffe auff Ihn / Er wirds wol machen; Vnd im 55. Psalm: Wirff dein Anligen auff den HErrn /Psal. 55, 23. der wird dich versorgen / vnd wird den Gerechten nicht ewiglich in Vnruhe lassen.

Dieses ist das dritte Stück / zur Seelen Ruhe nothwendig gehörig. Denn wer alles mit eignem Rath regieren will / verlieret allen Frieden vnd Ruhe in GOtt / sencket sich dazu in Jammer / macht jhm das Vnglück bitterer / vnd schaffet nichts.

Hierauff folget der Schluß / dann wann dieses alles geschichtPromissio pacis. / nemblich daß wir vnsere Frewd in GOtt suchen / gelind vns gegen den Menschen erzeigen / vnd alle Sorge durchs Gebet auff den HERRN werffen / alsdenn / spricht Paulus / alsdennV. 7. wird der Friede Gottes / welcher allen Verstand über-

will dir aber den nehmen / wo du jhn selbst nicht fahren lässest. David spricht auß der Erfahrung: Ich bin jung gewesenPsal. 37, 25. / vnd alt geworden / vnd habe nie gesehen / den Gerechten verlassen / noch seinen Samen / wann er schon nach Brodte gehet. Solte es ja mit einem Gerechten dazu kommen / daß er sein Brodt mit betteln suchen müste / wird jhn GOtt doch nicht verlassen / sondern jhm außhelffen / vnd kan seyn / daß einem Gerechten sein Bettelbrodt besser schmecke / denn einem Reichen seine niedliche Braten. Vnser Gott weiß das bitten mit inwendigem Trost süß zu machen.

Darumb so wir Christen seyn / vnd mit Warheit sagen können / GOtt ist mir nahe / sollen wir keine Sorge für vns behalten / sondern GOtt überlassen. Die keinen gnädigen Gott haben / vnd nicht hierauff pochen können / daß sie sagen: Der HERR ist mir nahe / die mögen sorgen; Vnsere Sorge soll seyn / wie LutherusLuth. Col. sagt / daß wir nichts sorgen. Vnd so wils GOtt auch haben; darumb spricht die Schrifft im 37. Psalm: Befihl dem HERRNPsal. 37, 5. deine Wege / vnd hoffe auff Ihn / Er wirds wol machen; Vnd im 55. Psalm: Wirff dein Anligen auff den HErrn /Psal. 55, 23. der wird dich versorgen / vnd wird den Gerechten nicht ewiglich in Vnruhe lassen.

Dieses ist das dritte Stück / zur Seelen Ruhe nothwendig gehörig. Denn wer alles mit eignem Rath regieren will / verlieret allen Frieden vnd Ruhe in GOtt / sencket sich dazu in Jammer / macht jhm das Vnglück bitterer / vnd schaffet nichts.

Hierauff folget der Schluß / dann wann dieses alles geschichtPromissio pacis. / nemblich daß wir vnsere Frewd in GOtt suchen / gelind vns gegen den Menschen erzeigen / vnd alle Sorge durchs Gebet auff den HERRN werffen / alsdenn / spricht Paulus / alsdennV. 7. wird der Friede Gottes / welcher allen Verstand über-

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[65/0085] will dir aber den nehmen / wo du jhn selbst nicht fahren lässest. David spricht auß der Erfahrung: Ich bin jung gewesen / vnd alt geworden / vnd habe nie gesehen / den Gerechten verlassen / noch seinen Samen / wann er schon nach Brodte gehet. Solte es ja mit einem Gerechten dazu kommen / daß er sein Brodt mit betteln suchen müste / wird jhn GOtt doch nicht verlassen / sondern jhm außhelffen / vnd kan seyn / daß einem Gerechten sein Bettelbrodt besser schmecke / denn einem Reichen seine niedliche Braten. Vnser Gott weiß das bitten mit inwendigem Trost süß zu machen. Psal. 37, 25. Darumb so wir Christen seyn / vnd mit Warheit sagen können / GOtt ist mir nahe / sollen wir keine Sorge für vns behalten / sondern GOtt überlassen. Die keinen gnädigen Gott haben / vnd nicht hierauff pochen können / daß sie sagen: Der HERR ist mir nahe / die mögen sorgen; Vnsere Sorge soll seyn / wie Lutherus sagt / daß wir nichts sorgen. Vnd so wils GOtt auch haben; darumb spricht die Schrifft im 37. Psalm: Befihl dem HERRN deine Wege / vnd hoffe auff Ihn / Er wirds wol machen; Vnd im 55. Psalm: Wirff dein Anligen auff den HErrn / der wird dich versorgen / vnd wird den Gerechten nicht ewiglich in Vnruhe lassen. Luth. Col. Psal. 37, 5. Psal. 55, 23. Dieses ist das dritte Stück / zur Seelen Ruhe nothwendig gehörig. Denn wer alles mit eignem Rath regieren will / verlieret allen Frieden vnd Ruhe in GOtt / sencket sich dazu in Jammer / macht jhm das Vnglück bitterer / vnd schaffet nichts. Hierauff folget der Schluß / dann wann dieses alles geschicht / nemblich daß wir vnsere Frewd in GOtt suchen / gelind vns gegen den Menschen erzeigen / vnd alle Sorge durchs Gebet auff den HERRN werffen / alsdenn / spricht Paulus / alsdenn wird der Friede Gottes / welcher allen Verstand über- Promissio pacis. V. 7.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/85>, abgerufen am 23.11.2024.