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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Bewegungen vntüchtig wird / sie verblenden jhn / daß er nicht sehe das herrliche Liecht der Klar heit Christi / vnnd deß Christlichen rechtschaffenen Wesens, sie brauchen jhn zu Hohn vund Spott / daß er jhnen zur Lust etwas muß fürspielen. Dann was der Mensch thut / nach dem der gute Geist GOttes von jhm genommen / das thut er nach Wolgefallen der höllischen Feinde / die jhn zu jhrer Lust brauchen / als muste er stäts für jhnen spielen.

Woher kompt doch das? Samson hieng sein Hertz an einerV. 17. Philistischen Huren / die überredet jn durch Antrieb der Philister / sein gantzes Hertz jhr zu offenbaren / woher er seine grosse Stärcke hätte / vnd wie sie solches erfahren / scheret sie jhm das Haar ab / vnd beraubet jhn also seiner Stärcke. Da es nicht die Meynung hat / als were der Geist GOttes an die Haar verbunden / sondern weil er ein verlobter GOttes war von Mutter Leibe an / muste nach GOttes Ordnung kein Schermesser auff sein Haupt kommen. Da Samson von solcher Ordnung abtratt / verlohr er seine Krafft. So gehets auch mit einem Christen. Wie die Philister der listigen Huren Delila brauchen / so brauchet der Sathan der Welt vnnd deß Fleisches / die müssen mit jhrem lieblichen locken vnd reitzen an die glaubige Seele setzen. Gewinnen sie das Hertz / ists mit der Krafft deß Geistes geschehen.

Die Alten haben hiebey auch diese Gedancken gehabt / daß durch das Haar Samsons / die geistliche Gedancken vnd Betrachtungen angedeutet werden. Dann wie das Haar auß dem Haupt gehet / so kommen die Gedancken auß dem Hertzen vnd Sinn deß Menschen. So lang ein Christ in geistlichen Betrachtungen sich übet / vnnd einen himlischen Sinn hat / bleibt er starck an dem geistlichen inwendigen Menschen; wann er aber sein Hertz vnnd Sinn kehret zu der Welt / vnnd deß Fleisches Lust / als dann verlieret sich der geistliche Muth / wird weltlich gesinnet / vnd die Krafft deß H. Geistes weicht von jhm.

Wann dann der Mensch durch Verlust deß heyligen Geistes / zu einem elenden Menschen geräth / wann er mit Stricken deß

Bewegungen vntüchtig wird / sie verblenden jhn / daß er nicht sehe das herrliche Liecht der Klar heit Christi / vnnd deß Christlichen rechtschaffenen Wesens, sie brauchen jhn zu Hohn vund Spott / daß er jhnen zur Lust etwas muß fürspielen. Dann was der Mensch thut / nach dem der gute Geist GOttes von jhm genommen / das thut er nach Wolgefallen der höllischen Feinde / die jhn zu jhrer Lust brauchen / als muste er stäts für jhnen spielen.

Woher kompt doch das? Samson hieng sein Hertz an einerV. 17. Philistischen Huren / die überredet jn durch Antrieb der Philister / sein gantzes Hertz jhr zu offenbaren / woher er seine grosse Stärcke hätte / vnd wie sie solches erfahren / scheret sie jhm das Haar ab / vnd beraubet jhn also seiner Stärcke. Da es nicht die Meynung hat / als were der Geist GOttes an die Haar verbunden / sondern weil er ein verlobter GOttes war von Mutter Leibe an / muste nach GOttes Ordnung kein Schermesser auff sein Haupt kommen. Da Samson von solcher Ordnung abtratt / verlohr er seine Krafft. So gehets auch mit einem Christen. Wie die Philister der listigen Huren Delila brauchen / so brauchet der Sathan der Welt vnnd deß Fleisches / die müssen mit jhrem lieblichen locken vnd reitzen an die glaubige Seele setzen. Gewinnen sie das Hertz / ists mit der Krafft deß Geistes geschehen.

Die Alten haben hiebey auch diese Gedancken gehabt / daß durch das Haar Samsons / die geistliche Gedancken vnd Betrachtungen angedeutet werden. Dann wie das Haar auß dem Haupt gehet / so kommen die Gedancken auß dem Hertzen vnd Sinn deß Menschen. So lang ein Christ in geistlichen Betrachtungen sich übet / vnnd einen himlischen Sinn hat / bleibt er starck an dem geistlichen inwendigen Menschen; wann er aber sein Hertz vnnd Sinn kehret zu der Welt / vnnd deß Fleisches Lust / als dann verlieret sich der geistliche Muth / wird weltlich gesinnet / vnd die Krafft deß H. Geistes weicht von jhm.

Wann dann der Mensch durch Verlust deß heyligen Geistes / zu einem elenden Menschen geräth / wann er mit Stricken deß

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[851/0871] Bewegungen vntüchtig wird / sie verblenden jhn / daß er nicht sehe das herrliche Liecht der Klar heit Christi / vnnd deß Christlichen rechtschaffenen Wesens, sie brauchen jhn zu Hohn vund Spott / daß er jhnen zur Lust etwas muß fürspielen. Dann was der Mensch thut / nach dem der gute Geist GOttes von jhm genommen / das thut er nach Wolgefallen der höllischen Feinde / die jhn zu jhrer Lust brauchen / als muste er stäts für jhnen spielen. Woher kompt doch das? Samson hieng sein Hertz an einer Philistischen Huren / die überredet jn durch Antrieb der Philister / sein gantzes Hertz jhr zu offenbaren / woher er seine grosse Stärcke hätte / vnd wie sie solches erfahren / scheret sie jhm das Haar ab / vnd beraubet jhn also seiner Stärcke. Da es nicht die Meynung hat / als were der Geist GOttes an die Haar verbunden / sondern weil er ein verlobter GOttes war von Mutter Leibe an / muste nach GOttes Ordnung kein Schermesser auff sein Haupt kommen. Da Samson von solcher Ordnung abtratt / verlohr er seine Krafft. So gehets auch mit einem Christen. Wie die Philister der listigen Huren Delila brauchen / so brauchet der Sathan der Welt vnnd deß Fleisches / die müssen mit jhrem lieblichen locken vnd reitzen an die glaubige Seele setzen. Gewinnen sie das Hertz / ists mit der Krafft deß Geistes geschehen. V. 17. Die Alten haben hiebey auch diese Gedancken gehabt / daß durch das Haar Samsons / die geistliche Gedancken vnd Betrachtungen angedeutet werden. Dann wie das Haar auß dem Haupt gehet / so kommen die Gedancken auß dem Hertzen vnd Sinn deß Menschen. So lang ein Christ in geistlichen Betrachtungen sich übet / vnnd einen himlischen Sinn hat / bleibt er starck an dem geistlichen inwendigen Menschen; wann er aber sein Hertz vnnd Sinn kehret zu der Welt / vnnd deß Fleisches Lust / als dann verlieret sich der geistliche Muth / wird weltlich gesinnet / vnd die Krafft deß H. Geistes weicht von jhm. Wann dann der Mensch durch Verlust deß heyligen Geistes / zu einem elenden Menschen geräth / wann er mit Stricken deß

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 851. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/871>, abgerufen am 21.11.2024.