Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.Fleisch eine Lust / die jhm wolgefält / wil er die haben / so muß er sie bezahlen / er mag sie aber nicht anders bezahlen / als mit dem Tode / das ist / er muß Gott mit seiner Gunst vnd Seeligkeit fahren lassen / vnd auff sich nehmen den ewigen Fluch; da borget Gott nicht / vnd kan auch nicht borgen / sondern so balde wir sündigen / müssen wir auch den Todt über vns gehen lassen / bey Leibes Leben empfienden wir wenig oder nichts davon / nach diesem Leben werden wir erst die rechte Krafft des Todes empfinden / allda die Bezahlung erst recht wird angehen / wie von der geistlichen Huren geschrieben stehet: Gott denckt an jhren Frevel: Wolauff / bezahlet sie / gebet jhr jhren Lohn / vnd Apoc. 18, 5 6. 7.wie viel sie sich herrlich gemacht / vnd jhren Muthwillen gehabt hat / so viel schenckt jhr Quaal vnd Leyd ein. Vnd wie mehr die Schuldener allda zahlen / wie mehr sie schuldig bleiben / vnd können in Ewigkeit nicht außzahlen. Weil dann die Sündenschuldt nicht kan außgezahlet werden / ohn der Menschen ewiges Verderben / schencket vns Gott aus hertzlicher Erbarmung seinen Sohn / der muß für vns in einer Hellen-Angst sterben / also / daß sein Todt sey die Bezahlung für vnsere Sünde / an stat vnsers Todes. Vnd durch solchen Todt ist der Gerechtigkeit GOttes ein Genügen geschehen / dieweil es ist nicht eines blossen Menschen Todt / sondern Gottes Todt. 1. Joh. 1, 17.Daher stehet geschrieben: Daß Blut JEsuChristi / des Sohns GOttes / machet vns rein von aller Sünde. Diß ist der Weg / der vns zum Leben offenbahret ist. Fleisch eine Lust / die jhm wolgefält / wil er die haben / so muß er sie bezahlen / er mag sie aber nicht anders bezahlen / als mit dem Tode / das ist / er muß Gott mit seiner Gunst vnd Seeligkeit fahren lassen / vnd auff sich nehmen den ewigen Fluch; da borget Gott nicht / vnd kan auch nicht borgen / sondern so balde wir sündigen / müssen wir auch den Todt über vns gehen lassen / bey Leibes Leben empfienden wir wenig oder nichts davon / nach diesem Leben werden wir erst die rechte Krafft des Todes empfindẽ / allda die Bezahlung erst recht wird angehẽ / wie von der geistlichen Huren geschrieben stehet: Gott denckt an jhren Frevel: Wolauff / bezahlet sie / gebet jhr jhren Lohn / vnd Apoc. 18, 5 6. 7.wie viel sie sich herrlich gemacht / vnd jhren Muthwillen gehabt hat / so viel schenckt jhr Quaal vnd Leyd ein. Vnd wie mehr die Schuldener allda zahlen / wie mehr sie schuldig bleiben / vnd können in Ewigkeit nicht außzahlen. Weil dann die Sündenschuldt nicht kan außgezahlet werden / ohn der Menschen ewiges Verderben / schencket vns Gott aus hertzlicher Erbarmung seinen Sohn / der muß für vns in einer Hellen-Angst sterben / also / daß sein Todt sey die Bezahlung für vnsere Sünde / an stat vnsers Todes. Vnd durch solchen Todt ist der Gerechtigkeit GOttes ein Genügen geschehen / dieweil es ist nicht eines blossen Menschen Todt / sondern Gottes Todt. 1. Joh. 1, 17.Daher stehet geschrieben: Daß Blut JEsuChristi / des Sohns GOttes / machet vns rein von aller Sünde. 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Fleisch eine Lust / die jhm wolgefält / wil er die haben / so muß er sie bezahlen / er mag sie aber nicht anders bezahlen / als mit dem Tode / das ist / er muß Gott mit seiner Gunst vnd Seeligkeit fahren lassen / vnd auff sich nehmen den ewigen Fluch; da borget Gott nicht / vnd kan auch nicht borgen / sondern so balde wir sündigen / müssen wir auch den Todt über vns gehen lassen / bey Leibes Leben empfienden wir wenig oder nichts davon / nach diesem Leben werden wir erst die rechte Krafft des Todes empfindẽ / allda die Bezahlung erst recht wird angehẽ / wie von der geistlichen Huren geschrieben stehet: Gott denckt an jhren Frevel: Wolauff / bezahlet sie / gebet jhr jhren Lohn / vnd wie viel sie sich herrlich gemacht / vnd jhren Muthwillen gehabt hat / so viel schenckt jhr Quaal vnd Leyd ein. Vnd wie mehr die Schuldener allda zahlen / wie mehr sie schuldig bleiben / vnd können in Ewigkeit nicht außzahlen.
Apoc. 18, 5 6. 7. Weil dann die Sündenschuldt nicht kan außgezahlet werden / ohn der Menschen ewiges Verderben / schencket vns Gott aus hertzlicher Erbarmung seinen Sohn / der muß für vns in einer Hellen-Angst sterben / also / daß sein Todt sey die Bezahlung für vnsere Sünde / an stat vnsers Todes. Vnd durch solchen Todt ist der Gerechtigkeit GOttes ein Genügen geschehen / dieweil es ist nicht eines blossen Menschen Todt / sondern Gottes Todt. Daher stehet geschrieben: Daß Blut JEsuChristi / des Sohns GOttes / machet vns rein von aller Sünde. Diß ist der Weg / der vns zum Leben offenbahret ist.
1. Joh. 1, 17.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1644/24>, abgerufen am 27.07.2024. |