Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.selben Stunde durch Gottes Gerichet sterben / müste mir Christus in Ewigkeit nicht mehr nütz seyn. Diese Wort seind Warheit. Den daß Leben des Fleisches / vnd das Leben des Glaubens stossen sich einander vmb. Der Rom. 6, 6.Apostel Christi zun Römern am 6. spricht: Wir wissen daß vnser alter Mensch sampt Christo gecreutziget ist. Denn wir seynd mit Christo gestorben / durch den Glauben / vnsere Sünde haben wir auff jhn geworffen / vnd seinen Todt angenommen / vnd für GOtt dargestellet als eine Genugthuung für vnsere Sünde; Daß wird auch also angenommen / als wenn wir selbst gestorben weren. Also ist der sündlicht Mensch mit Christo geereutziget. Wozu aber? Vielleicht daß wir hernach ohne Furcht in Sünden leben dürfften? Nein / sondern auff daß der sündliche Leib auffhöre / in seinen Wercken vnfruchtbar vnd vnvermögen gemachet werde / daß wir hinfort der Sünden nicht dienen. Deßgleichen zun Gal. 6, 14Galatern am 6. Durch das Creutz vnsers HErrn JEsu Christi ist mir die Welt gecreutziget / vnd ich der Welt. Ist so viel: So lange mein einiger Ruhm für Gott ist das Creutz JEsu Christi / dadurch ich lebe / so lange kehre ich der Welt den rücken zu / sie ist mir als ein todes Ding / wenn sie mich reitzet vnd locket / so höre ichs doch nicht / vnd bin als ein todter Mensch in der Welt / der sich an kein weltlich vnd sündliches Wesen kehre / aber lebendig in Gott. selben Stunde durch Gottes Gerichet sterben / müste mir Christus in Ewigkeit nicht mehr nütz seyn. Diese Wort seind Warheit. Den daß Leben des Fleisches / vnd das Leben des Glaubens stossen sich einander vmb. Der Rom. 6, 6.Apostel Christi zun Römern am 6. spricht: Wir wissen daß vnser alter Mensch sampt Christo gecreutziget ist. Denn wir seynd mit Christo gestorben / durch den Glauben / vnsere Sünde haben wir auff jhn geworffen / vnd seinen Todt angenommen / vnd für GOtt dargestellet als eine Genugthuung für vnsere Sünde; Daß wird auch also angenommen / als wenn wir selbst gestorben weren. Also ist der sündlicht Mensch mit Christo geereutziget. Wozu aber? Vielleicht daß wir hernach ohne Furcht in Sünden leben dürfften? Nein / sondern auff daß der sündliche Leib auffhöre / in seinen Wercken vnfruchtbar vnd vnvermögen gemachet werde / daß wir hinfort der Sünden nicht dienen. Deßgleichen zun Gal. 6, 14Galatern am 6. Durch das Creutz vnsers HErrn JEsu Christi ist mir die Welt gecreutziget / vnd ich der Welt. Ist so viel: So lange mein einiger Ruhm für Gott ist das Creutz JEsu Christi / dadurch ich lebe / so lange kehre ich der Welt den rücken zu / sie ist mir als ein todes Ding / wenn sie mich reitzet vnd locket / so höre ichs doch nicht / vnd bin als ein todter Mensch in der Welt / der sich an kein weltlich vnd sündliches Wesen kehre / aber lebendig in Gott. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042"/> selben Stunde durch Gottes Gerichet sterben / müste mir Christus in Ewigkeit nicht mehr nütz seyn. Diese Wort seind Warheit. Den daß Leben des Fleisches / vnd das Leben des Glaubens stossen sich einander vmb. Der <note place="left"><hi rendition="#i">Rom. 6, 6.</hi></note>Apostel Christi zun Römern am 6. spricht: Wir wissen daß vnser alter Mensch sampt Christo gecreutziget ist. Denn wir seynd mit Christo gestorben / durch den Glauben / vnsere Sünde haben wir auff jhn geworffen / vnd seinen Todt angenommen / vnd für GOtt dargestellet als eine Genugthuung für vnsere Sünde; Daß wird auch also angenommen / als wenn wir selbst gestorben weren. Also ist der sündlicht Mensch mit Christo geereutziget. Wozu aber? Vielleicht daß wir hernach ohne Furcht in Sünden leben dürfften? Nein / sondern auff daß der sündliche Leib auffhöre / in seinen Wercken vnfruchtbar vnd vnvermögen gemachet werde / daß wir hinfort der Sünden nicht dienen. Deßgleichen zun <note place="left"><hi rendition="#i">Gal. 6, 14</hi></note>Galatern am 6. Durch das Creutz vnsers HErrn JEsu Christi ist mir die Welt gecreutziget / vnd ich der Welt. Ist so viel: So lange mein einiger Ruhm für Gott ist das Creutz JEsu Christi / dadurch ich lebe / so lange kehre ich der Welt den rücken zu / sie ist mir als ein todes Ding / wenn sie mich reitzet vnd locket / so höre ichs doch nicht / vnd bin als ein todter Mensch in der Welt / der sich an kein weltlich vnd sündliches Wesen kehre / aber lebendig in Gott.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0042]
selben Stunde durch Gottes Gerichet sterben / müste mir Christus in Ewigkeit nicht mehr nütz seyn. Diese Wort seind Warheit. Den daß Leben des Fleisches / vnd das Leben des Glaubens stossen sich einander vmb. Der Apostel Christi zun Römern am 6. spricht: Wir wissen daß vnser alter Mensch sampt Christo gecreutziget ist. Denn wir seynd mit Christo gestorben / durch den Glauben / vnsere Sünde haben wir auff jhn geworffen / vnd seinen Todt angenommen / vnd für GOtt dargestellet als eine Genugthuung für vnsere Sünde; Daß wird auch also angenommen / als wenn wir selbst gestorben weren. Also ist der sündlicht Mensch mit Christo geereutziget. Wozu aber? Vielleicht daß wir hernach ohne Furcht in Sünden leben dürfften? Nein / sondern auff daß der sündliche Leib auffhöre / in seinen Wercken vnfruchtbar vnd vnvermögen gemachet werde / daß wir hinfort der Sünden nicht dienen. Deßgleichen zun Galatern am 6. Durch das Creutz vnsers HErrn JEsu Christi ist mir die Welt gecreutziget / vnd ich der Welt. Ist so viel: So lange mein einiger Ruhm für Gott ist das Creutz JEsu Christi / dadurch ich lebe / so lange kehre ich der Welt den rücken zu / sie ist mir als ein todes Ding / wenn sie mich reitzet vnd locket / so höre ichs doch nicht / vnd bin als ein todter Mensch in der Welt / der sich an kein weltlich vnd sündliches Wesen kehre / aber lebendig in Gott.
Rom. 6, 6.
Gal. 6, 14
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