Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.die geistliche Meditationes, des / bey der Kirchen wolverdienten vnd jetzt in Gottruhenden Theologi, Herrn D. Gerhardi, daraus in der Kirchen seine geistliche Vbungen zu haben / welches denn nicht kan ein Böses Zeichen sein / denn wer Christum liebet / der liebet auch sein Wort. Da aber das Wort Christi wenig geachtet wird / da kan ich auch wenig Hoffnung zun Guten haben. Seine Gehorsamkeit wird jetzt genugsam betrawren der hochbetrübter Vater / der allzeit an jhm einen gehorsamen Sohn gehabt hat. Eshat sich zwar die Sünde der Jugend bey jhm auch gerühret / doch zweiffele ich nicht / er wird auch solches erkandt / vnd mit David gesagt haben: Psal. 25. 7.HERR gedencke nicht der Sünde meiner Jugend / vnd meiner Vbertretung / gedencke aber mein nach deiner Barmhertzigkeit / vmb deiner Güte willen. SEin seliges End anlangend / ist er vor wenig Wochen nacher Stralsund vnd Greiffswald in Pommern verreiset / vnd da er wieder zu Hause kommen ist er etwan achte Tage nach der Reise / Den 1. Februarij, mit einem Fieber befallen / bey welchen sich auch gifftige Pocken haben sehen lassen / die sich durch keine Macht der Medicamenten haben wollen bezwingen vnd völlig außtreiben lassen. Derwegen ich auff anmahnen seines Herren Wirths / den Tag vor seinem seeligen die geistliche Meditationes, des / bey der Kirchen wolverdienten vnd jetzt in Gottruhenden Theologi, Herrn D. Gerhardi, daraus in der Kirchen seine geistliche Vbungen zu haben / welches denn nicht kan ein Böses Zeichen sein / denn wer Christum liebet / der liebet auch sein Wort. Da aber das Wort Christi wenig geachtet wird / da kan ich auch wenig Hoffnung zũ Guten habẽ. Seine Gehorsamkeit wird jetzt genugsam betrawren der hochbetrübter Vater / der allzeit an jhm einen gehorsamen Sohn gehabt hat. Eshat sich zwar die Sünde der Jugend bey jhm auch gerühret / doch zweiffele ich nicht / er wird auch solches erkandt / vñ mit David gesagt haben: Psal. 25. 7.HERR gedencke nicht der Sünde meiner Jugend / vnd meiner Vbertretung / gedencke aber mein nach deiner Barmhertzigkeit / vmb deiner Güte willen. SEin seliges End anlangend / ist er vor wenig Wochen nacher Stralsund vnd Greiffswald in Pommern verreiset / vnd da er wieder zu Hause kommen ist er etwan achte Tage nach der Reise / Den 1. Februarij, mit einem Fieber befallen / bey welchen sich auch gifftige Pocken haben sehen lassen / die sich durch keine Macht der Medicamenten haben wollen bezwingen vnd völlig außtreiben lassen. Derwegen ich auff anmahnen seines Herren Wirths / den Tag vor seinem seeligen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0050"/> die geistliche Meditationes, des / bey der Kirchen wolverdienten vnd jetzt in Gottruhenden Theologi, Herrn D. Gerhardi, daraus in der Kirchen seine geistliche Vbungen zu haben / welches denn nicht kan ein Böses Zeichen sein / denn wer Christum liebet / der liebet auch sein Wort. Da aber das Wort Christi wenig geachtet wird / da kan ich auch wenig Hoffnung zũ Guten habẽ.</p> <p>Seine Gehorsamkeit wird jetzt genugsam betrawren der hochbetrübter Vater / der allzeit an jhm einen gehorsamen Sohn gehabt hat.</p> <p>Eshat sich zwar die Sünde der Jugend bey jhm auch gerühret / doch zweiffele ich nicht / er wird auch solches erkandt / vñ mit David gesagt haben: <note place="left"><hi rendition="#i">Psal. 25. 7.</hi></note>HERR gedencke nicht der Sünde meiner Jugend / vnd meiner Vbertretung / gedencke aber mein nach deiner Barmhertzigkeit / vmb deiner Güte willen.</p> <p>SEin seliges End anlangend / ist er vor wenig Wochen nacher Stralsund vnd Greiffswald in Pommern verreiset / vnd da er wieder zu Hause kommen ist er etwan achte Tage nach der Reise / Den 1. Februarij, mit einem Fieber befallen / bey welchen sich auch gifftige Pocken haben sehen lassen / die sich durch keine Macht der Medicamenten haben wollen bezwingen vnd völlig außtreiben lassen. Derwegen ich auff anmahnen seines Herren Wirths / den Tag vor seinem seeligen </p> </div> </body> </text> </TEI> [0050]
die geistliche Meditationes, des / bey der Kirchen wolverdienten vnd jetzt in Gottruhenden Theologi, Herrn D. Gerhardi, daraus in der Kirchen seine geistliche Vbungen zu haben / welches denn nicht kan ein Böses Zeichen sein / denn wer Christum liebet / der liebet auch sein Wort. Da aber das Wort Christi wenig geachtet wird / da kan ich auch wenig Hoffnung zũ Guten habẽ.
Seine Gehorsamkeit wird jetzt genugsam betrawren der hochbetrübter Vater / der allzeit an jhm einen gehorsamen Sohn gehabt hat.
Eshat sich zwar die Sünde der Jugend bey jhm auch gerühret / doch zweiffele ich nicht / er wird auch solches erkandt / vñ mit David gesagt haben: HERR gedencke nicht der Sünde meiner Jugend / vnd meiner Vbertretung / gedencke aber mein nach deiner Barmhertzigkeit / vmb deiner Güte willen.
Psal. 25. 7. SEin seliges End anlangend / ist er vor wenig Wochen nacher Stralsund vnd Greiffswald in Pommern verreiset / vnd da er wieder zu Hause kommen ist er etwan achte Tage nach der Reise / Den 1. Februarij, mit einem Fieber befallen / bey welchen sich auch gifftige Pocken haben sehen lassen / die sich durch keine Macht der Medicamenten haben wollen bezwingen vnd völlig außtreiben lassen. Derwegen ich auff anmahnen seines Herren Wirths / den Tag vor seinem seeligen
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