Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.Ende jn besucht / vnd jm fürgehalten habezes wären Kranckheiten Boten der Sterbligkeit / dadurch wir / wir sterben oder genesen / zur Busse eingeladen würden; Er hätte Leib vnd Seel / so müste er auch dencken / nicht allein auff die Cur des Leibes; sondern auch der Seelen. Habe auch gefragt / ob es jhn nicht gut deuchte mit dem Hochwürdigen Sacrament des Leibes vnd Blutes JEsu CHristi sich der Gnaden des Himmlischen Vaters zuversichern / vnd wie er hierin bewilligte / habe ich nochmahln gefragt / ob er auch ein Hertzliches Verlangen vnd Begierde darnach trüge / hat er solches abermahl mit einem Ja bekräfftiget / vnd beschlossen auff den künfftigen Morgen das Hochwürdige Sacrament zu empfangen / darauff habe ich jhm zur Christlichen Bereitung Anleitung gegeben / vnd der Gnade Gottes befohlen. Des Morgens frühe / den 7. Februarij, ist er ein wenig zur Ruhe gekommen / wie er aber wieder erwacht / mitgrosser Ohnmacht überfallen. Da man jhm alsbald etwas fürgelesen vnd fürgebetet / vnd insonderheit das Geistreiche Gebetlein: Ich armer Mensch gar nichtes bin / GOtts Sohn allein ist mein Gewinn / etc.Welches er mit Andacht angehöret / vnnd ohn zweiffels dabey nicht allein seiner Nichtigkeit; sondern auch seiner Seligkeit in Christo JEsu sich erinnert hat / mit seufftzen / daß JEsus Christus / sein Trost vnnd Leben / möchte jmmer in seinem Hertzen schweben. Vnd weil die Ohnmacht schleunig vnd hefftig zugenommen / bin ich auff erfodern zu jhm kommen / hab jhn aber in höchstem Vnvermögen für mir gefunden / vnd wiewol die tödliche Ohnmacht nicht zugelassen viel mit jhm zureden / hab ich jhn doch zugeruffen / vnd erinnert des geereutzigsten JEsu / vnd daß er seine Seele demselben befehle / der sie mit seinem thewren Blut erlöset hat. Darauff hat er / nach dem er vorher gantz still gele - Ende jn besucht / vnd jm fürgehalten habezes wären Kranckheiten Boten der Sterbligkeit / dadurch wir / wir sterben oder genesen / zur Busse eingeladen würden; Er hätte Leib vnd Seel / so müste er auch dencken / nicht allein auff die Cur des Leibes; sondern auch der Seelen. Habe auch gefragt / ob es jhn nicht gut deuchte mit dem Hochwürdigen Sacrament des Leibes vnd Blutes JEsu CHristi sich der Gnaden des Him̃lischen Vaters zuversichern / vnd wie er hierin bewilligte / habe ich nochmahln gefragt / ob er auch ein Hertzliches Verlangen vnd Begierde darnach trüge / hat er solches abermahl mit einem Ja bekräfftiget / vnd beschlossen auff den künfftigen Morgen das Hochwürdige Sacrament zu empfangen / darauff habe ich jhm zur Christlichen Bereitung Anleitung gegeben / vnd der Gnade Gottes befohlen. Des Morgens frühe / den 7. Februarij, ist er ein wenig zur Ruhe gekommen / wie er aber wieder erwacht / mitgrosser Ohnmacht überfallen. Da man jhm alsbald etwas fürgelesen vnd fürgebetet / vnd insonderheit das Geistreiche Gebetlein: Ich armer Mensch gar nichtes bin / GOtts Sohn allein ist mein Gewinn / etc.Welches er mit Andacht angehöret / vnnd ohn zweiffels dabey nicht allein seiner Nichtigkeit; sondern auch seiner Seligkeit in Christo JEsu sich erinnert hat / mit seufftzen / daß JEsus Christus / sein Trost vnnd Leben / möchte jmmer in seinem Hertzen schweben. Vnd weil die Ohnmacht schleunig vnd hefftig zugenommen / bin ich auff erfodern zu jhm kommen / hab jhn aber in höchstem Vnvermögen für mir gefunden / vnd wiewol die tödliche Ohnmacht nicht zugelassen viel mit jhm zureden / hab ich jhn doch zugeruffen / vñ erinnert des geereutzigsten JEsu / vnd daß er seine Seele demselben befehle / der sie mit seinem thewren Blut erlöset hat. 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Februarij, ist er ein wenig zur Ruhe gekommen / wie er aber wieder erwacht / mitgrosser Ohnmacht überfallen. Da man jhm alsbald etwas fürgelesen vnd fürgebetet / vnd insonderheit das Geistreiche Gebetlein:</p> <l>Ich armer Mensch gar nichtes bin / GOtts Sohn allein ist mein Gewinn / etc.</l> <p>Welches er mit Andacht angehöret / vnnd ohn zweiffels dabey nicht allein seiner Nichtigkeit; sondern auch seiner Seligkeit in Christo JEsu sich erinnert hat / mit seufftzen / daß JEsus Christus / sein Trost vnnd Leben / möchte jmmer in seinem Hertzen schweben.</p> <p>Vnd weil die Ohnmacht schleunig vnd hefftig zugenommen / bin ich auff erfodern zu jhm kommen / hab jhn aber in höchstem Vnvermögen für mir gefunden / vnd wiewol die tödliche Ohnmacht nicht zugelassen viel mit jhm zureden / hab ich jhn doch zugeruffen / vñ erinnert des geereutzigsten JEsu / vnd daß er seine Seele demselben befehle / der sie mit seinem thewren Blut erlöset hat. Darauff hat er / nach dem er vorher gantz still gele - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0051]
Ende jn besucht / vnd jm fürgehalten habezes wären Kranckheiten Boten der Sterbligkeit / dadurch wir / wir sterben oder genesen / zur Busse eingeladen würden; Er hätte Leib vnd Seel / so müste er auch dencken / nicht allein auff die Cur des Leibes; sondern auch der Seelen. Habe auch gefragt / ob es jhn nicht gut deuchte mit dem Hochwürdigen Sacrament des Leibes vnd Blutes JEsu CHristi sich der Gnaden des Him̃lischen Vaters zuversichern / vnd wie er hierin bewilligte / habe ich nochmahln gefragt / ob er auch ein Hertzliches Verlangen vnd Begierde darnach trüge / hat er solches abermahl mit einem Ja bekräfftiget / vnd beschlossen auff den künfftigen Morgen das Hochwürdige Sacrament zu empfangen / darauff habe ich jhm zur Christlichen Bereitung Anleitung gegeben / vnd der Gnade Gottes befohlen.
Des Morgens frühe / den 7. Februarij, ist er ein wenig zur Ruhe gekommen / wie er aber wieder erwacht / mitgrosser Ohnmacht überfallen. Da man jhm alsbald etwas fürgelesen vnd fürgebetet / vnd insonderheit das Geistreiche Gebetlein:
Ich armer Mensch gar nichtes bin / GOtts Sohn allein ist mein Gewinn / etc. Welches er mit Andacht angehöret / vnnd ohn zweiffels dabey nicht allein seiner Nichtigkeit; sondern auch seiner Seligkeit in Christo JEsu sich erinnert hat / mit seufftzen / daß JEsus Christus / sein Trost vnnd Leben / möchte jmmer in seinem Hertzen schweben.
Vnd weil die Ohnmacht schleunig vnd hefftig zugenommen / bin ich auff erfodern zu jhm kommen / hab jhn aber in höchstem Vnvermögen für mir gefunden / vnd wiewol die tödliche Ohnmacht nicht zugelassen viel mit jhm zureden / hab ich jhn doch zugeruffen / vñ erinnert des geereutzigsten JEsu / vnd daß er seine Seele demselben befehle / der sie mit seinem thewren Blut erlöset hat. Darauff hat er / nach dem er vorher gantz still gele -
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