Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

Bild:
<< vorherige Seite

den. Und Psalm LXXIII, 14. Ich bin geplaget täglich / und meine Straffe ist alle morgen da. Davon die gottselige Judith in jhrem Büchlein Cap. IIX, 22. redet / diese Leyden / dadurch wir gezüchtiget werden / wie GOttes Knechte / zur Besserung / und nicht zum verderben. Davon Paulus redet in der Apostel Geschichten Cap. XIV, 22. Wir müssen durch viel Trübsal ins Reich Gottes gehen. Und 2. Tim. III, 12. Alle die gottselig leben wollen in Christo JEsu / müssen Verfolgung leyden. Welches alles ja ein solches Leyden ist / welches wir nicht als Mörder oder Diebe / oder Ubelthäter / sondern welches wir als Christen leyden / und nach GOttes willen / wie Petrus I. Epist. IV, 16. 19. redet. Also sehen wir nun / daß dieser Zeit Leyden / von welchem unser Text meldet / eygentlich dasselbe Leyden sey / welches den gläubigen und frommen Kindern GOttes auffgeleget wird. Möchte jemand sprechen: Wie muß ich dann das verstehen / daß die Gläubigen / ja daß die frommen Kinder GOttes diesem zeitlichen Leyden müssen unterworffen seyn? Ich meyne / es hätte GOtt der Gottselig- und Frömmigkeit seine Gnad / seine Hülffe und alles gutes versprochen; und hie vernehme ich / daß dieser Zeit Leyden / die Gläubigen und frommen Kinder GOttes treffen sol? Antwort. Ja lieber Christ; GOtt hat seinen Gläubigen und Frommen / solches alles wie du sagest / freylich versprochen; Fürchte dich nicht / ich bin mit dir; weiche nicht / ich bin dein GOtt / ich stärcke dich / ich helffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit / Esa. XLI, 10. ER theilet jhnen auch solche seine versprochene Gnade / Hülffe / und alles gutes reich ich mit / in dem Erin diesem Leben jhnen diese Gnade zuwendet / daß sie seine väterliche Züchtigungen erdulden; in dem Er jhnen mit seiner Hülffe beystehet / und jhnen die Last hilfft tragen / welche Er jhnen auffleget / auch

den. Und Psalm LXXIII, 14. Ich bin geplaget täglich / und meine Straffe ist alle morgen da. Davon die gottselige Judith in jhrem Büchlein Cap. IIX, 22. redet / diese Leyden / dadurch wir gezüchtiget werden / wie GOttes Knechte / zur Besserung / und nicht zum verderben. Davon Paulus redet in der Apostel Geschichten Cap. XIV, 22. Wir müssen durch viel Trübsal ins Reich Gottes gehen. Und 2. Tim. III, 12. Alle die gottselig leben wollen in Christo JEsu / müssen Verfolgung leyden. Welches alles ja ein solches Leyden ist / welches wir nicht als Mörder oder Diebe / oder Ubelthäter / sondern welches wir als Christen leyden / und nach GOttes willen / wie Petrus I. Epist. IV, 16. 19. redet. Also sehen wir nun / daß dieser Zeit Leyden / von welchem unser Text meldet / eygentlich dasselbe Leyden sey / welches den gläubigen und frommen Kindern GOttes auffgeleget wird. Möchte jemand sprechen: Wie muß ich dann das verstehen / daß die Gläubigen / ja daß die frommen Kinder GOttes diesem zeitlichen Leyden müssen unterworffen seyn? Ich meyne / es hätte GOtt der Gottselig- und Frömmigkeit seine Gnad / seine Hülffe und alles gutes versprochen; und hie vernehme ich / daß dieser Zeit Leyden / die Gläubigen und frommen Kinder GOttes treffen sol? Antwort. Ja lieber Christ; GOtt hat seinen Gläubigen und Frommen / solches alles wie du sagest / freylich versprochen; Fürchte dich nicht / ich bin mit dir; weiche nicht / ich bin dein GOtt / ich stärcke dich / ich helffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit / Esa. XLI, 10. ER theilet jhnen auch solche seine versprochene Gnade / Hülffe / und alles gutes reich ich mit / in dem Erin diesem Leben jhnen diese Gnade zuwendet / daß sie seine väterliche Züchtigungen erdulden; in dem Er jhnen mit seiner Hülffe beystehet / und jhnen die Last hilfft tragen / welche Er jhnen auffleget / auch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0012"/>
den. Und Psalm LXXIII, 14. Ich bin geplaget
                     täglich / und meine Straffe ist alle morgen da. Davon die gottselige Judith in
                     jhrem Büchlein Cap. IIX, 22. redet / diese Leyden / dadurch wir gezüchtiget
                     werden / wie GOttes Knechte / zur Besserung / und nicht zum verderben. Davon
                     Paulus redet in der Apostel Geschichten Cap. XIV, 22. Wir müssen durch viel
                     Trübsal ins Reich Gottes gehen. Und 2. Tim. III, 12. Alle die gottselig leben
                     wollen in Christo JEsu / müssen Verfolgung leyden. Welches alles ja ein solches
                     Leyden ist / welches wir nicht als Mörder oder Diebe / oder Ubelthäter / sondern
                     welches wir als Christen leyden / und nach GOttes willen / wie Petrus I. Epist.
                     IV, 16. 19. redet. Also sehen wir nun / daß dieser Zeit Leyden / von welchem
                     unser Text meldet / eygentlich dasselbe Leyden sey / welches den gläubigen und
                     frommen Kindern GOttes auffgeleget wird. Möchte jemand sprechen: Wie muß ich
                     dann das verstehen / daß die Gläubigen / ja daß die frommen Kinder GOttes diesem
                     zeitlichen Leyden müssen unterworffen seyn? Ich meyne / es hätte GOtt der
                     Gottselig- und Frömmigkeit seine Gnad / seine Hülffe und alles gutes
                     versprochen; und hie vernehme ich / daß dieser Zeit Leyden / die Gläubigen und
                     frommen Kinder GOttes treffen sol? Antwort. Ja lieber Christ; GOtt hat seinen
                     Gläubigen und Frommen / solches alles wie du sagest / freylich versprochen;
                     Fürchte dich nicht / ich bin mit dir; weiche nicht / ich bin dein GOtt / ich
                     stärcke dich / ich helffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand
                     meiner Gerechtigkeit / Esa. XLI, 10. ER theilet jhnen auch solche seine
                     versprochene Gnade / Hülffe / und alles gutes reich ich mit / in dem Erin diesem
                     Leben jhnen diese Gnade zuwendet / daß sie seine väterliche Züchtigungen
                     erdulden; in dem Er jhnen mit seiner Hülffe beystehet / und jhnen die Last
                     hilfft tragen / welche Er jhnen auffleget / auch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0012] den. Und Psalm LXXIII, 14. Ich bin geplaget täglich / und meine Straffe ist alle morgen da. Davon die gottselige Judith in jhrem Büchlein Cap. IIX, 22. redet / diese Leyden / dadurch wir gezüchtiget werden / wie GOttes Knechte / zur Besserung / und nicht zum verderben. Davon Paulus redet in der Apostel Geschichten Cap. XIV, 22. Wir müssen durch viel Trübsal ins Reich Gottes gehen. Und 2. Tim. III, 12. Alle die gottselig leben wollen in Christo JEsu / müssen Verfolgung leyden. Welches alles ja ein solches Leyden ist / welches wir nicht als Mörder oder Diebe / oder Ubelthäter / sondern welches wir als Christen leyden / und nach GOttes willen / wie Petrus I. Epist. IV, 16. 19. redet. Also sehen wir nun / daß dieser Zeit Leyden / von welchem unser Text meldet / eygentlich dasselbe Leyden sey / welches den gläubigen und frommen Kindern GOttes auffgeleget wird. Möchte jemand sprechen: Wie muß ich dann das verstehen / daß die Gläubigen / ja daß die frommen Kinder GOttes diesem zeitlichen Leyden müssen unterworffen seyn? Ich meyne / es hätte GOtt der Gottselig- und Frömmigkeit seine Gnad / seine Hülffe und alles gutes versprochen; und hie vernehme ich / daß dieser Zeit Leyden / die Gläubigen und frommen Kinder GOttes treffen sol? Antwort. Ja lieber Christ; GOtt hat seinen Gläubigen und Frommen / solches alles wie du sagest / freylich versprochen; Fürchte dich nicht / ich bin mit dir; weiche nicht / ich bin dein GOtt / ich stärcke dich / ich helffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit / Esa. XLI, 10. ER theilet jhnen auch solche seine versprochene Gnade / Hülffe / und alles gutes reich ich mit / in dem Erin diesem Leben jhnen diese Gnade zuwendet / daß sie seine väterliche Züchtigungen erdulden; in dem Er jhnen mit seiner Hülffe beystehet / und jhnen die Last hilfft tragen / welche Er jhnen auffleget / auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/12
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/12>, abgerufen am 21.11.2024.