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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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nennet / was Mose GOttes Herrligkeit hieß. Wir lesen zwar / daß die Menschen GOttes Herrligkeit gesehen haben / als da Levit. IX, 24. gemeldet wird; Die Herrligkeit des HErrn erschien allem Volck. Ist aber also zu verstehen / daß GOtt seine herrliche Gegenwart durch ein gewisses Mittel oder Zeichen habe mercken lassen; wie diese Herrligkeit Gottes Exod. XVI, 10. in einer Wolcken erschien. Also spricht zwar Johannes c. I. Das Wort ward Fleisch / und wir sahen seine Herrligkeit / eine Herrligkeit als des eingebornen Sohns vom Vater. Aber sie haben solche Herrligkeit gesehen in angenommener Menschheit / an den göttlichen Wercken und Verklärung der menschlichen Natur. Und also ist die andere Herrligkeit Gottes / die aus seiner Allmacht / Güte an den Frommen / und Straffe an den Gottlosen erscheinet / also beschaffen / daß sie von uns Menschen wol kan gesehen und erkennet werden / davon auch Moses Exod. XVI, 7. redet / wann er zu dem Volck Israel spricht: Morgen werdet jhr des HErrn Herrligkeit sehen. Sey kürtzlich gesagt von der Herrligkeit GOttes. Die andere Herrligkeit / welche den Menschen beywohnet ist auch unterschiedlich; da ist eine leibliche und jrrdische; hernach eine geistliche und himmlische Herrligkeit. Die jrrdische Herrligkeit ist / da ein Mensch die Herrligkeit der Welt hat / und deren geneust / als da ist / Ehre / Gewalt / Reichthumb / hoher Stand und deßgleichen; Welche zwar unser GOtt auch wol zuzeiten seinen gläubigen und frommen Kindern zufallen lässet / wie an Abraham / Mose / David / und andern zu sehen; Aber den Gottlosen wird sie auch offt zu theile / wie wir zuvor aus des Propheten Jeremias Klage vernommen; Und redet hievon auch König David Psalm. XLIX, 17. Laß dichs nicht jrren / ob einer reich wird / ob die Herrligkeit seines Hauses groß wird / denn er wird nichts in seinem Sterben mit nehmen / und die Herrlig-

nennet / was Mose GOttes Herrligkeit hieß. Wir lesen zwar / daß die Menschen GOttes Herrligkeit gesehen haben / als da Levit. IX, 24. gemeldet wird; Die Herrligkeit des HErrn erschien allem Volck. Ist aber also zu verstehen / daß GOtt seine herrliche Gegenwart durch ein gewisses Mittel oder Zeichen habe mercken lassen; wie diese Herrligkeit Gottes Exod. XVI, 10. in einer Wolcken erschien. Also spricht zwar Johannes c. I. Das Wort ward Fleisch / und wir sahen seine Herrligkeit / eine Herrligkeit als des eingebornen Sohns vom Vater. Aber sie haben solche Herrligkeit gesehen in angenommener Menschheit / an den göttlichen Wercken und Verklärung der menschlichen Natur. Und also ist die andere Herrligkeit Gottes / die aus seiner Allmacht / Güte an den From̃en / und Straffe an den Gottlosen erscheinet / also beschaffen / daß sie von uns Menschen wol kan gesehen und erkennet werden / davon auch Moses Exod. XVI, 7. redet / wañ er zu dem Volck Israel spricht: Morgen werdet jhr des HErrn Herrligkeit sehen. Sey kürtzlich gesagt von der Herrligkeit GOttes. Die andere Herrligkeit / welche den Menschen beywohnet ist auch unterschiedlich; da ist eine leibliche und jrrdische; hernach eine geistliche und himmlische Herrligkeit. Die jrrdische Herrligkeit ist / da ein Mensch die Herrligkeit der Welt hat / und deren geneust / als da ist / Ehre / Gewalt / Reichthumb / hoher Stand und deßgleichen; Welche zwar unser GOtt auch wol zuzeiten seinen gläubigen und frommen Kindern zufallen lässet / wie an Abraham / Mose / David / und andern zu sehen; Aber den Gottlosen wird sie auch offt zu theile / wie wir zuvor aus des Propheten Jeremias Klage vernommen; Und redet hievon auch König David Psalm. XLIX, 17. Laß dichs nicht jrren / ob einer reich wird / ob die Herrligkeit seines Hauses groß wird / denn er wird nichts in seinem Sterben mit nehmen / und die Herrlig-

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[0024] nennet / was Mose GOttes Herrligkeit hieß. Wir lesen zwar / daß die Menschen GOttes Herrligkeit gesehen haben / als da Levit. IX, 24. gemeldet wird; Die Herrligkeit des HErrn erschien allem Volck. Ist aber also zu verstehen / daß GOtt seine herrliche Gegenwart durch ein gewisses Mittel oder Zeichen habe mercken lassen; wie diese Herrligkeit Gottes Exod. XVI, 10. in einer Wolcken erschien. Also spricht zwar Johannes c. I. Das Wort ward Fleisch / und wir sahen seine Herrligkeit / eine Herrligkeit als des eingebornen Sohns vom Vater. Aber sie haben solche Herrligkeit gesehen in angenommener Menschheit / an den göttlichen Wercken und Verklärung der menschlichen Natur. Und also ist die andere Herrligkeit Gottes / die aus seiner Allmacht / Güte an den From̃en / und Straffe an den Gottlosen erscheinet / also beschaffen / daß sie von uns Menschen wol kan gesehen und erkennet werden / davon auch Moses Exod. XVI, 7. redet / wañ er zu dem Volck Israel spricht: Morgen werdet jhr des HErrn Herrligkeit sehen. Sey kürtzlich gesagt von der Herrligkeit GOttes. Die andere Herrligkeit / welche den Menschen beywohnet ist auch unterschiedlich; da ist eine leibliche und jrrdische; hernach eine geistliche und himmlische Herrligkeit. Die jrrdische Herrligkeit ist / da ein Mensch die Herrligkeit der Welt hat / und deren geneust / als da ist / Ehre / Gewalt / Reichthumb / hoher Stand und deßgleichen; Welche zwar unser GOtt auch wol zuzeiten seinen gläubigen und frommen Kindern zufallen lässet / wie an Abraham / Mose / David / und andern zu sehen; Aber den Gottlosen wird sie auch offt zu theile / wie wir zuvor aus des Propheten Jeremias Klage vernommen; Und redet hievon auch König David Psalm. XLIX, 17. Laß dichs nicht jrren / ob einer reich wird / ob die Herrligkeit seines Hauses groß wird / denn er wird nichts in seinem Sterben mit nehmen / und die Herrlig-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/24>, abgerufen am 21.11.2024.