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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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Am jüngsten Tage aber werden wir in die volle Besitzung eintreten. Sie sol an uns offenbahret werden; weil unser Glaube uns nur vor uns selbst dessen versichert / daß wir dieser Herrligkeit in künfftig Erben sind / und andere Mit-Christen solches von uns noch nicht eygentlich wissen können; am Jüngsten Tage aber es denen allen offenbahr werden wird / wann sie vor Augen sehen werden / was gestalt unser Heyland und Erlöser uns wircklich in die volle Besitzung wird einsetzen / da Er zu uns wird sagen: Kompther jhr Gesegneten meines Vaters / ererbet das Reich / das euch bereitet ist von anbegin der Welt / Matth. XXV, 34. Endlich sol diese Herrligkeit also an uns offenbahret werden / daß auch die Verdammten es sehen werden / wieuns unser Heyland in solche Besitzung des Reichs der Herrligkeit einsetzet. Daß also zu der Zeit nicht nur der Geist GOttes unserm Geiste Zeugnis geben wird / daß wir GOttes Kinder sind / sondern / es wird solches aller Welt klar und offenbar vor Augen stehen.

Weil wir dann aus diesem allen sehen und erlernen / daß die jrrdische Herrligkeit dieser Welt unbeständig / mit vieler Gefahr und Unglück umbgeben / und dem Mißbrauche fast stets unterworffen ist / so haben wir uns dessen leicht zu erinnern / daß wir derselben so hefftig nachzustreben gar nicht ursach haben / wie der Welt jhre Ergebene zu thun pflegen / welche alle künfftige Glückseligkeit in die schantze schlagen / nur daß sie diese jhnen so hoch schädliche Herrligkeit erlangen / und jhr freches Fleisch dadurch etwan ein klein Augenblick erlustigen. O jhr Kinder Gottes / hütet hütet euch vor dieser höllischen Satans-falle / und lasset euch diesen verbottenen zwar scheinbaren aber sehr schädlichen Apffel nicht gelüsten / damit jhr nicht durch dessen unzimbliche Niessung aus GOttes Gnade und aus dem Erb-Recht der himmlischen Seligkeit in das höllische Leyden verstossen werdet. Ja

Am jüngsten Tage aber werden wir in die volle Besitzung eintreten. Sie sol an uns offenbahret werden; weil unser Glaube uns nur vor uns selbst dessen versichert / daß wir dieser Herrligkeit in künfftig Erben sind / und andere Mit-Christen solches von uns noch nicht eygentlich wissen können; am Jüngsten Tage aber es denen allen offenbahr werden wird / wann sie vor Augen sehen werden / was gestalt unser Heyland und Erlöser uns wircklich in die volle Besitzung wird einsetzen / da Er zu uns wird sagen: Kompther jhr Gesegneten meines Vaters / ererbet das Reich / das euch bereitet ist von anbegin der Welt / Matth. XXV, 34. Endlich sol diese Herrligkeit also an uns offenbahret werden / daß auch die Verdam̃ten es sehen werden / wieuns unser Heyland in solche Besitzung des Reichs der Herrligkeit einsetzet. Daß also zu der Zeit nicht nur der Geist GOttes unserm Geiste Zeugnis geben wird / daß wir GOttes Kinder sind / sondern / es wird solches aller Welt klar und offenbar vor Augen stehen.

Weil wir dann aus diesem allen sehen und erlernen / daß die jrrdische Herrligkeit dieser Welt unbeständig / mit vieler Gefahr und Unglück umbgeben / und dem Mißbrauche fast stets unterworffen ist / so haben wir uns dessen leicht zu erinnern / daß wir derselben so hefftig nachzustreben gar nicht ursach haben / wie der Welt jhre Ergebene zu thun pflegen / welche alle künfftige Glückseligkeit in die schantze schlagen / nur daß sie diese jhnen so hoch schädliche Herrligkeit erlangen / und jhr freches Fleisch dadurch etwan ein klein Augenblick erlustigen. O jhr Kinder Gottes / hütet hütet euch vor dieser höllischen Satans-falle / und lasset euch diesen verbottenen zwar scheinbaren aber sehr schädlichen Apffel nicht gelüsten / damit jhr nicht durch dessen unzimbliche Niessung aus GOttes Gnade und aus dem Erb-Recht der him̃lischen Seligkeit in das höllische Leyden verstossen werdet. Ja

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Am jüngsten Tage aber werden wir in die volle
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                     nur vor uns selbst dessen versichert / daß wir dieser Herrligkeit in künfftig
                     Erben sind / und andere Mit-Christen solches von uns noch nicht eygentlich
                     wissen können; am Jüngsten Tage aber es denen allen offenbahr werden wird / wann
                     sie vor Augen sehen werden / was gestalt unser Heyland und Erlöser uns wircklich
                     in die volle Besitzung wird einsetzen / da Er zu uns wird sagen: Kompther jhr
                     Gesegneten meines Vaters / ererbet das Reich / das euch bereitet ist von anbegin
                     der Welt / Matth. XXV, 34. Endlich sol diese Herrligkeit also an uns offenbahret
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                     wie der Welt jhre Ergebene zu thun pflegen / welche alle künfftige
                     Glückseligkeit in die schantze schlagen / nur daß sie diese jhnen so hoch
                     schädliche Herrligkeit erlangen / und jhr freches Fleisch dadurch etwan ein
                     klein Augenblick erlustigen. O jhr Kinder Gottes / hütet hütet euch vor dieser
                     höllischen Satans-falle / und lasset euch diesen verbottenen zwar scheinbaren
                     aber sehr schädlichen Apffel nicht gelüsten / damit jhr nicht durch dessen
                     unzimbliche Niessung aus GOttes Gnade und aus dem Erb-Recht der him&#x0303;lischen Seligkeit in das höllische Leyden verstossen werdet. Ja
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[0028] Am jüngsten Tage aber werden wir in die volle Besitzung eintreten. Sie sol an uns offenbahret werden; weil unser Glaube uns nur vor uns selbst dessen versichert / daß wir dieser Herrligkeit in künfftig Erben sind / und andere Mit-Christen solches von uns noch nicht eygentlich wissen können; am Jüngsten Tage aber es denen allen offenbahr werden wird / wann sie vor Augen sehen werden / was gestalt unser Heyland und Erlöser uns wircklich in die volle Besitzung wird einsetzen / da Er zu uns wird sagen: Kompther jhr Gesegneten meines Vaters / ererbet das Reich / das euch bereitet ist von anbegin der Welt / Matth. XXV, 34. Endlich sol diese Herrligkeit also an uns offenbahret werden / daß auch die Verdam̃ten es sehen werden / wieuns unser Heyland in solche Besitzung des Reichs der Herrligkeit einsetzet. Daß also zu der Zeit nicht nur der Geist GOttes unserm Geiste Zeugnis geben wird / daß wir GOttes Kinder sind / sondern / es wird solches aller Welt klar und offenbar vor Augen stehen. Weil wir dann aus diesem allen sehen und erlernen / daß die jrrdische Herrligkeit dieser Welt unbeständig / mit vieler Gefahr und Unglück umbgeben / und dem Mißbrauche fast stets unterworffen ist / so haben wir uns dessen leicht zu erinnern / daß wir derselben so hefftig nachzustreben gar nicht ursach haben / wie der Welt jhre Ergebene zu thun pflegen / welche alle künfftige Glückseligkeit in die schantze schlagen / nur daß sie diese jhnen so hoch schädliche Herrligkeit erlangen / und jhr freches Fleisch dadurch etwan ein klein Augenblick erlustigen. O jhr Kinder Gottes / hütet hütet euch vor dieser höllischen Satans-falle / und lasset euch diesen verbottenen zwar scheinbaren aber sehr schädlichen Apffel nicht gelüsten / damit jhr nicht durch dessen unzimbliche Niessung aus GOttes Gnade und aus dem Erb-Recht der him̃lischen Seligkeit in das höllische Leyden verstossen werdet. Ja

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/28>, abgerufen am 24.11.2024.