Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

über den 34. Psalm


beyde Stücke setzet die heilige Schrifft offt zu-
sammen/ und müssen auch immer in einem Chri-
sten beysammen seyn. Dir ist nicht vergönnet/
dir den Himmel und alles gutes einzubilden/
wenn du alle Gottesfurcht auß den Augen geset-
zet hast. Das heist nicht auff Gott trauen. Al-
les gutes von Gott erwarten und nach GOttes
Willen nicht fragen/ ist kein Christlicher Glau-
be/ sondern Vermessenheit. Denn wer hat dich
also heissen hoffen und gläuben? Glaub und
Hoffnung gründet sich auff Gottes Wort. Got-
tes Wort aber verbindet die Güte Gottes/ mit
der Furcht Gottes. Die den Herrn fürchten/
haben keinen Mangel. Wer Gott fürchtet/ kan
auch auff GOtt trauen/ und darff sich für keinem
Teuffel fürchten.

Was finden nun solche Leute in der Güte
GOttes? Wohl dem/ der auff ihn trauet. Fürch-
tet den HErrn ihr seine Heiligen/ denn die ihn
fürchten/ haben keinen Mangel. Viel ists/ sie
haben keinen Mangel/ doch/ daß du nicht dran
zweiffelst/ sagts der heilige Geist noch einmahl/
ja sie haben keinen Mangel. Die Reichen
müssen darben und hungern. Aber die den
HErrn suchen/ haben keinen Mangel an ir-
gend einem Gut
/ v. 11. Die den HErrn
fürchten/ und auff seine Güte trauen/ die suchen

den

über den 34. Pſalm


beyde Stücke ſetzet die heilige Schrifft offt zu-
ſammen/ und müſſen auch immer in einem Chri-
ſten beyſammen ſeyn. Dir iſt nicht vergönnet/
dir den Himmel und alles gutes einzubilden/
wenn du alle Gottesfurcht auß den Augen geſet-
zet haſt. Das heiſt nicht auff Gott trauen. Al-
les gutes von Gott erwarten und nach GOttes
Willen nicht fragen/ iſt kein Chriſtlicher Glau-
be/ ſondern Vermeſſenheit. Denn wer hat dich
alſo heiſſen hoffen und gläuben? Glaub und
Hoffnung gründet ſich auff Gottes Wort. Got-
tes Wort aber verbindet die Güte Gottes/ mit
der Furcht Gottes. Die den Herrn fürchten/
haben keinen Mangel. Wer Gott fürchtet/ kan
auch auff GOtt trauen/ und darff ſich für keinem
Teuffel fürchten.

Was finden nun ſolche Leute in der Güte
GOttes? Wohl dem/ der auff ihn trauet. Fürch-
tet den HErrn ihr ſeine Heiligen/ denn die ihn
fürchten/ haben keinen Mangel. Viel iſts/ ſie
haben keinen Mangel/ doch/ daß du nicht dran
zweiffelſt/ ſagts der heilige Geiſt noch einmahl/
ja ſie haben keinen Mangel. Die Reichen
müſſen darben und hungern. Aber die den
HErrn ſuchen/ haben keinen Mangel an ir-
gend einem Gut
/ v. 11. Die den HErrn
fürchten/ und auff ſeine Güte trauen/ die ſuchen

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0157" n="134"/><fw place="top" type="header">über den 34. P&#x017F;alm</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
beyde Stücke &#x017F;etzet die heilige Schrifft offt zu-<lb/>
&#x017F;ammen/ und mü&#x017F;&#x017F;en auch immer in einem Chri-<lb/>
&#x017F;ten bey&#x017F;ammen &#x017F;eyn. Dir i&#x017F;t nicht vergönnet/<lb/>
dir den Himmel und alles gutes einzubilden/<lb/>
wenn du alle Gottesfurcht auß den Augen ge&#x017F;et-<lb/>
zet ha&#x017F;t. Das hei&#x017F;t nicht auff Gott trauen. Al-<lb/>
les gutes von Gott erwarten und nach GOttes<lb/>
Willen nicht fragen/ i&#x017F;t kein Chri&#x017F;tlicher Glau-<lb/>
be/ &#x017F;ondern Verme&#x017F;&#x017F;enheit. Denn wer hat dich<lb/>
al&#x017F;o hei&#x017F;&#x017F;en hoffen und gläuben? Glaub und<lb/>
Hoffnung gründet &#x017F;ich auff Gottes Wort. Got-<lb/>
tes Wort aber verbindet die Güte Gottes/ mit<lb/>
der Furcht Gottes. Die den Herrn fürchten/<lb/>
haben keinen Mangel. Wer Gott fürchtet/ kan<lb/>
auch auff GOtt trauen/ und darff &#x017F;ich für keinem<lb/>
Teuffel fürchten.</p><lb/>
          <p>Was finden nun &#x017F;olche Leute in der Güte<lb/>
GOttes? <hi rendition="#fr">Wohl dem</hi>/ der auff ihn trauet. Fürch-<lb/>
tet den HErrn ihr &#x017F;eine Heiligen/ denn die ihn<lb/>
fürchten/ <hi rendition="#fr">haben keinen Mangel.</hi> Viel i&#x017F;ts/ &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#fr">haben keinen Mangel</hi>/ doch/ daß du nicht dran<lb/>
zweiffel&#x017F;t/ &#x017F;agts der heilige Gei&#x017F;t noch einmahl/<lb/><hi rendition="#fr">ja &#x017F;ie haben keinen Mangel. Die Reichen<lb/>&#x017F;&#x017F;en darben und hungern. Aber die den<lb/>
HErrn &#x017F;uchen/ haben keinen Mangel an ir-<lb/>
gend einem Gut</hi>/ v. 11. Die den HErrn<lb/>
fürchten/ und auff &#x017F;eine Güte trauen/ die &#x017F;uchen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0157] über den 34. Pſalm beyde Stücke ſetzet die heilige Schrifft offt zu- ſammen/ und müſſen auch immer in einem Chri- ſten beyſammen ſeyn. Dir iſt nicht vergönnet/ dir den Himmel und alles gutes einzubilden/ wenn du alle Gottesfurcht auß den Augen geſet- zet haſt. Das heiſt nicht auff Gott trauen. Al- les gutes von Gott erwarten und nach GOttes Willen nicht fragen/ iſt kein Chriſtlicher Glau- be/ ſondern Vermeſſenheit. Denn wer hat dich alſo heiſſen hoffen und gläuben? Glaub und Hoffnung gründet ſich auff Gottes Wort. Got- tes Wort aber verbindet die Güte Gottes/ mit der Furcht Gottes. Die den Herrn fürchten/ haben keinen Mangel. Wer Gott fürchtet/ kan auch auff GOtt trauen/ und darff ſich für keinem Teuffel fürchten. Was finden nun ſolche Leute in der Güte GOttes? Wohl dem/ der auff ihn trauet. Fürch- tet den HErrn ihr ſeine Heiligen/ denn die ihn fürchten/ haben keinen Mangel. Viel iſts/ ſie haben keinen Mangel/ doch/ daß du nicht dran zweiffelſt/ ſagts der heilige Geiſt noch einmahl/ ja ſie haben keinen Mangel. Die Reichen müſſen darben und hungern. Aber die den HErrn ſuchen/ haben keinen Mangel an ir- gend einem Gut/ v. 11. Die den HErrn fürchten/ und auff ſeine Güte trauen/ die ſuchen den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/157
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/157>, abgerufen am 21.11.2024.