Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 66. Psalm chen; Ach wie herrlich/ und wunderbarlich bistdu unter den Menschen-Kindern! Es fallen zwar viel verwirrete Händel für/ daß es das An- sehen hat/ als kehre sich Gott nicht an das Thun der Menschen; Dennoch lässt Gott sein Gericht nicht so gar im finstern stecken/ daß essich nicht einmahl solte mercken lassen/ denen die darauff mercken. Hierum soll ein Christ willig seyn/ nach der Geist
über den 66. Pſalm chen; Ach wie herrlich/ und wunderbarlich biſtdu unter den Menſchen-Kindern! Es fallen zwar viel verwirrete Händel für/ daß es das An- ſehen hat/ als kehre ſich Gott nicht an das Thun der Menſchen; Dennoch läſſt Gott ſein Gericht nicht ſo gar im finſtern ſtecken/ daß esſich nicht einmahl ſolte mercken laſſen/ denen die darauff mercken. Hierum ſoll ein Chriſt willig ſeyn/ nach der Geiſt
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über den 66. Pſalm
chen; Ach wie herrlich/ und wunderbarlich biſt
du unter den Menſchen-Kindern! Es fallen
zwar viel verwirrete Händel für/ daß es das An-
ſehen hat/ als kehre ſich Gott nicht an das Thun
der Menſchen; Dennoch läſſt Gott ſein Gericht
nicht ſo gar im finſtern ſtecken/ daß esſich nicht
einmahl ſolte mercken laſſen/ denen die darauff
mercken.
Hierum ſoll ein Chriſt willig ſeyn/ nach der
Anreitzung deß heiligen Geiſtes ſich auffzuma-
chen/ und zu beſchauen die Wercke deß HErrn.
Wir gehen gern mit der Eitelkeit um/ voller Ei-
telkeit ſeynd unſere Gedancken/ voller Eitelkeit
ſeynd unſere Reden; Und indem wir der Eitel-
keit ſo ſehr ergeben/ ſeynd wir untüchtig und ver-
drießlich zu beſchauen die Wunder GOttes:
Wie viel ſeynd noch derer/ über welche GOtt
beym Eſaia 5. v. 11. 12. ſich beſchweret/ die da
ſitzen biß in die Nacht/ daß ſie der Wein er-
hitze/ und haben Paucken und Pfeiffen in
ihrem Wohlleben/ und ſehen nicht auff das
Werck deß HErrn/ und ſchauen nicht auff
das Geſchäffte ſeiner Hände. Wende dich
liebe Seele von der Eitelkeit; Wie haſt du das
Eitel ſo lieb? Folge dem heiligen Geiſt/ und ha-
be deine Luſt an den Wundern GOttes. Macht
dich das Fleiſch träg und verdrießlich/ ſo ſetz den
Geiſt
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