Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 66. Psalm Trocken verwandelt/ daß wir sicher hindurch ge-hen. Der letzte Fluß ist der Tod; Aber der Herr verwandelt ihn ins Trocken/ daß wir leicht und unerschrocken hinüber gehen/ da kommen wir denn ins Gelobte Land. Hie must du deinen GOtt erkennen lernen/ wohl
über den 66. Pſalm Trocken verwandelt/ daß wir ſicher hindurch ge-hen. Der letzte Fluß iſt der Tod; Aber der Herr verwandelt ihn ins Trocken/ daß wir leicht und unerſchrocken hinüber gehen/ da kommen wir denn ins Gelobte Land. Hie muſt du deinen GOtt erkennen lernen/ wohl
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über den 66. Pſalm
Trocken verwandelt/ daß wir ſicher hindurch ge-
hen. Der letzte Fluß iſt der Tod; Aber der Herr
verwandelt ihn ins Trocken/ daß wir leicht und
unerſchrocken hinüber gehen/ da kommen wir
denn ins Gelobte Land.
Hie muſt du deinen GOtt erkennen lernen/
als einen HErrn der Natur/ der auch über und
wider die Natur handeln kan. Wie Er das
Meer ins Trocken verwandelt/ alſo verwandelt
Er auch das Feuer in einen kühlen Thau. Er
nimmt dem Feuer ſeine Kraft/ daß es nicht bren-
ne/ wann er wil; und wann er wil/ erhebt er die
Krafft deß Feuers/ daß es auch über Ver-
mögen das Waſſer lecke/ als wäre es Oel.
Wenn ers haben wil/ ſo muß Eiſen wie Holtz im
Waſſer ſchwimmen/ und wenn Ers haben wil/
muß Sonn und Mond ſtille ſtehen/ oder auch
zurücke gehen/ über und wider die Natur. Auff
ſein Wort müſſen die Löwen liegen wie die Läm-
mer/ daß ein frommer Daniel ſicher auch unter
den Löwen ſitzen kan. Denn alle Creaturen
ſeynd GOtt als ihrem Schöpffer und Gebieter
gehorſam. Er gebeuts/ ſo geſchichts/ er ſpricht/
ſo ſtehets da. Gedencke hie/ du armer Sünder/
an dein Unglück. Wenn alle Creaturen dem
Schöpffer nach ſeinem Willen gehorſam ſeyn/
ſo biſtus allein/ der Gott widerſtrebet. Das iſt
wohl
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