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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 66. Psalm

Diß wird gesaget/ den Gottseligen zu Trost/
den Gottlosen zum Schrecken; Darum setzet
der Geist Gottes hinzu: Deß freuen wir uns
in ihm. Er herrschet mit seiner Gewalt e-
wiglich/ seine Augen schauen auff die Völc-
ker/ die Abtrünnigen werden sich nicht erhö-
hen können.
v. 7. Die fromme gläubige Hert-
zen haben keine Ursach zu zagen/ sondern kön-
nen sich über GOttes Majestät und Macht
freuen. Da Israel durchs rote Meer gefüh-
ret ward/ da freuten sie sich im HErrn/ und sun-
gen ihrem Gott ein Danck-Lied. Also auch wir/
wenn wir erkennen/ daß unser Gott ein solcher
Gott/ der das Meer ins Trocken verwandelt/ so
freuen wir uns deß in Ihm. In der Welt ha-
ben wir Angst/ in GOtt aber haben wir Fried
und Freud. Deß Königs Sohn erzittert nicht
über ein erschreckliches Heer seines Vaters/ son-
dern erfreuet sich drüber. Wie grösser die Macht
unsers Vaters/ wie mehr wir uns freuen. Voll-
kommen wird diese Freude seyn/ wenn wir
durchs todte Meer ins himmlische Vaterland
werden eingeführet werden. Da werden wir
uns freuen/ die wir ietzt eine kleine Zeit traurig
seyn in mancherley Anfechtung. 1. Pet. 1. v. 6.
Da wird das Jauchzen und Lobsingen recht an-
gehen.

Hin-
über den 66. Pſalm

Diß wird geſaget/ den Gottſeligen zu Troſt/
den Gottloſen zum Schrecken; Darum ſetzet
der Geiſt Gottes hinzu: Deß freuen wir uns
in ihm. Er herrſchet mit ſeiner Gewalt e-
wiglich/ ſeine Augen ſchauen auff die Völc-
ker/ die Abtrünnigen werden ſich nicht erhö-
hen können.
v. 7. Die fromme gläubige Hert-
zen haben keine Urſach zu zagen/ ſondern kön-
nen ſich über GOttes Majeſtät und Macht
freuen. Da Iſrael durchs rote Meer gefüh-
ret ward/ da freuten ſie ſich im HErrn/ und ſun-
gen ihrem Gott ein Danck-Lied. Alſo auch wir/
wenn wir erkennen/ daß unſer Gott ein ſolcher
Gott/ der das Meer ins Trocken verwandelt/ ſo
freuen wir uns deß in Ihm. In der Welt ha-
ben wir Angſt/ in GOtt aber haben wir Fried
und Freud. Deß Königs Sohn erzittert nicht
über ein erſchreckliches Heer ſeines Vaters/ ſon-
dern erfreuet ſich drüber. Wie gröſſer die Macht
unſers Vaters/ wie mehr wir uns freuen. Voll-
kommen wird dieſe Freude ſeyn/ wenn wir
durchs todte Meer ins himmliſche Vaterland
werden eingeführet werden. Da werden wir
uns freuen/ die wir ietzt eine kleine Zeit traurig
ſeyn in mancherley Anfechtung. 1. Pet. 1. v. 6.
Da wird das Jauchzen und Lobſingen recht an-
gehen.

Hin-
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[204/0227] über den 66. Pſalm Diß wird geſaget/ den Gottſeligen zu Troſt/ den Gottloſen zum Schrecken; Darum ſetzet der Geiſt Gottes hinzu: Deß freuen wir uns in ihm. Er herrſchet mit ſeiner Gewalt e- wiglich/ ſeine Augen ſchauen auff die Völc- ker/ die Abtrünnigen werden ſich nicht erhö- hen können. v. 7. Die fromme gläubige Hert- zen haben keine Urſach zu zagen/ ſondern kön- nen ſich über GOttes Majeſtät und Macht freuen. Da Iſrael durchs rote Meer gefüh- ret ward/ da freuten ſie ſich im HErrn/ und ſun- gen ihrem Gott ein Danck-Lied. Alſo auch wir/ wenn wir erkennen/ daß unſer Gott ein ſolcher Gott/ der das Meer ins Trocken verwandelt/ ſo freuen wir uns deß in Ihm. In der Welt ha- ben wir Angſt/ in GOtt aber haben wir Fried und Freud. Deß Königs Sohn erzittert nicht über ein erſchreckliches Heer ſeines Vaters/ ſon- dern erfreuet ſich drüber. Wie gröſſer die Macht unſers Vaters/ wie mehr wir uns freuen. Voll- kommen wird dieſe Freude ſeyn/ wenn wir durchs todte Meer ins himmliſche Vaterland werden eingeführet werden. Da werden wir uns freuen/ die wir ietzt eine kleine Zeit traurig ſeyn in mancherley Anfechtung. 1. Pet. 1. v. 6. Da wird das Jauchzen und Lobſingen recht an- gehen. Hin-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/227>, abgerufen am 24.11.2024.