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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 66. Psalm
allerley Creutz und Unglück uns schicken. Wir
müssen bereit seyn mit Joseph in die Gru-
be und ins Gefängnis zu fahren: Mit David
ins Elend zu gehen. Mit Daniel untern Löwen
zu sitzen. Mit dem flüchtigen Israel am Angst-
Meer zu stehen. Mit den drey Männern im
glüenden Ofen zu wandern. Wir müssen sol-
che Angst erfahren/ daß wir nicht wissen wo auß
noch ein/ als wenn wir mit Feuer und Wasser
umgeben wären.

Was thut GOtt dazu? Läst Er seine Kinder
stecken? das sey ferne: Die in Angst und Pein
wohl geübet seyn/ bekennen hie: Du hast uns
außgeführet und erqvicket.
An einem an-
dern Ort bekennet David; Du lässt mich er-
fahren viel und grosse Angst/ und machst
mich wieder lebendig.
Ps. 71. v. 20. Ist/ als
wann einer in Todes-Angst lieget und bekommt
eine solche Erlabung/ daß sein Hertz frisch und
lebendig wird. Da thut GOtt zweyerley:
1. Führet Er auß/ und ziehet uns auß aller
Noth/ keine Last ist ihm so schwer/ der Herr hilft
tragen und überwinden. Keine Noth ist so
groß/ der HErr führet uns darauß/ und errettet
uns. Seynd schon alle Wege und Stege ver-
leget/ seynd wir mit Feuer und Wasser umge-
ben/ ist doch der HErr mächtig/ uns herauß zu

führen/

über den 66. Pſalm
allerley Creutz und Unglück uns ſchicken. Wir
müſſen bereit ſeyn mit Joſeph in die Gru-
be und ins Gefängnis zu fahren: Mit David
ins Elend zu gehen. Mit Daniel untern Löwen
zu ſitzen. Mit dem flüchtigen Iſrael am Angſt-
Meer zu ſtehen. Mit den drey Männern im
glüenden Ofen zu wandern. Wir müſſen ſol-
che Angſt erfahren/ daß wir nicht wiſſen wo auß
noch ein/ als wenn wir mit Feuer und Waſſer
umgeben wären.

Was thut GOtt dazu? Läſt Er ſeine Kinder
ſtecken? das ſey ferne: Die in Angſt und Pein
wohl geübet ſeyn/ bekennen hie: Du haſt uns
außgeführet und erqvicket.
An einem an-
dern Ort bekennet David; Du läſſt mich er-
fahren viel und groſſe Angſt/ und machſt
mich wieder lebendig.
Pſ. 71. v. 20. Iſt/ als
wann einer in Todes-Angſt lieget und bekom̃t
eine ſolche Erlabung/ daß ſein Hertz friſch und
lebendig wird. Da thut GOtt zweyerley:
1. Führet Er auß/ und ziehet uns auß aller
Noth/ keine Laſt iſt ihm ſo ſchwer/ der Herr hilft
tragen und überwinden. Keine Noth iſt ſo
groß/ der HErr führet uns darauß/ und errettet
uns. Seynd ſchon alle Wege und Stege ver-
leget/ ſeynd wir mit Feuer und Waſſer umge-
ben/ iſt doch der HErr mächtig/ uns herauß zu

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[224/0247] über den 66. Pſalm allerley Creutz und Unglück uns ſchicken. Wir müſſen bereit ſeyn mit Joſeph in die Gru- be und ins Gefängnis zu fahren: Mit David ins Elend zu gehen. Mit Daniel untern Löwen zu ſitzen. Mit dem flüchtigen Iſrael am Angſt- Meer zu ſtehen. Mit den drey Männern im glüenden Ofen zu wandern. Wir müſſen ſol- che Angſt erfahren/ daß wir nicht wiſſen wo auß noch ein/ als wenn wir mit Feuer und Waſſer umgeben wären. Was thut GOtt dazu? Läſt Er ſeine Kinder ſtecken? das ſey ferne: Die in Angſt und Pein wohl geübet ſeyn/ bekennen hie: Du haſt uns außgeführet und erqvicket. An einem an- dern Ort bekennet David; Du läſſt mich er- fahren viel und groſſe Angſt/ und machſt mich wieder lebendig. Pſ. 71. v. 20. Iſt/ als wann einer in Todes-Angſt lieget und bekom̃t eine ſolche Erlabung/ daß ſein Hertz friſch und lebendig wird. Da thut GOtt zweyerley: 1. Führet Er auß/ und ziehet uns auß aller Noth/ keine Laſt iſt ihm ſo ſchwer/ der Herr hilft tragen und überwinden. Keine Noth iſt ſo groß/ der HErr führet uns darauß/ und errettet uns. Seynd ſchon alle Wege und Stege ver- leget/ ſeynd wir mit Feuer und Waſſer umge- ben/ iſt doch der HErr mächtig/ uns herauß zu führen/

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/247>, abgerufen am 21.11.2024.