Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die erste Betrachtung. be sie/ wie der Rauch vertrieben wird/ wiedas Wachs zerschmeltzt vom Feuer/ so müs- sen umkommen die Gottlosen vor GOtt. Die Gottlosen werden hie genennet Feinde GOttes/ die GOtt hassen/ das seynd die Teuf- fel mit allen ihren Spieß-Gesellen. Da stehen die Teuffel vorn an/ als welche GOtt Krieg an- geboten und ihnen nichts höhers lassen angele- gen seyn/ als daß sie Gottes Reich unter den Menschen zerstören. Denen stehen allernechst zur Seiten die Feinde deß Reiches und Ver- folger/ als deß Teuffels Instrument/ dadurch er das Reich Christi zu hindern gedencket; Hiezu gehören auch zum dritten alle die den Gliedern Christi Leid thun/ denn die hält GOtt für seine Feinde/ so lieb hat Er uns; Er nimmt sich un- sers Leidens an/ als wann seine eigne Majestät beleidiget würde. Endlich werden zu den Fein- den GOttes gerechnet alle/ die sich von GOtt zur Welt kehren/ nach dem Spruch deß Apo- stels Jacobi am 4. c. v. 4: Der Welt Freund- schafft ist Gottes Feindschafft. Wer der Welt Freund seyn wil/ der wird GOttes Feind seyn. Diesen allen wird hie das Verderben ge- üm- S
Die erſte Betrachtung. be ſie/ wie der Rauch vertrieben wird/ wiedas Wachs zerſchmeltzt vom Feuer/ ſo müſ- ſen umkommen die Gottloſen vor GOtt. Die Gottloſen werden hie genennet Feinde GOttes/ die GOtt haſſen/ das ſeynd die Teuf- fel mit allen ihren Spieß-Geſellen. Da ſtehen die Teuffel vorn an/ als welche GOtt Krieg an- geboten und ihnen nichts höhers laſſen angele- gen ſeyn/ als daß ſie Gottes Reich unter den Menſchen zerſtören. Denen ſtehen allernechſt zur Seiten die Feinde deß Reiches und Ver- folger/ als deß Teuffels Inſtrument/ dadurch er das Reich Chriſti zu hindern gedencket; Hiezu gehören auch zum dritten alle die den Gliedern Chriſti Leid thun/ denn die hält GOtt für ſeine Feinde/ ſo lieb hat Er uns; Er nimmt ſich un- ſers Leidens an/ als wann ſeine eigne Majeſtät beleidiget würde. Endlich werden zu den Fein- den GOttes gerechnet alle/ die ſich von GOtt zur Welt kehren/ nach dem Spruch deß Apo- ſtels Jacobi am 4. c. v. 4: Der Welt Freund- ſchafft iſt Gottes Feindſchafft. Wer der Welt Freund ſeyn wil/ der wird GOttes Feind ſeyn. Dieſen allen wird hie das Verderben ge- üm- S
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Die erſte Betrachtung.
be ſie/ wie der Rauch vertrieben wird/ wie
das Wachs zerſchmeltzt vom Feuer/ ſo müſ-
ſen umkommen die Gottloſen vor GOtt.
Die Gottloſen werden hie genennet Feinde
GOttes/ die GOtt haſſen/ das ſeynd die Teuf-
fel mit allen ihren Spieß-Geſellen. Da ſtehen
die Teuffel vorn an/ als welche GOtt Krieg an-
geboten und ihnen nichts höhers laſſen angele-
gen ſeyn/ als daß ſie Gottes Reich unter den
Menſchen zerſtören. Denen ſtehen allernechſt
zur Seiten die Feinde deß Reiches und Ver-
folger/ als deß Teuffels Inſtrument/ dadurch er
das Reich Chriſti zu hindern gedencket; Hiezu
gehören auch zum dritten alle die den Gliedern
Chriſti Leid thun/ denn die hält GOtt für ſeine
Feinde/ ſo lieb hat Er uns; Er nimmt ſich un-
ſers Leidens an/ als wann ſeine eigne Majeſtät
beleidiget würde. Endlich werden zu den Fein-
den GOttes gerechnet alle/ die ſich von GOtt
zur Welt kehren/ nach dem Spruch deß Apo-
ſtels Jacobi am 4. c. v. 4: Der Welt Freund-
ſchafft iſt Gottes Feindſchafft. Wer der
Welt Freund ſeyn wil/ der wird GOttes
Feind ſeyn.
Dieſen allen wird hie das Verderben ge-
dreuet. Sie werden zerſtreuet werden/ und
für Gott flieben/ ſie werden vertrieben und
üm-
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