Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm ümkommen für Gott. GOtt wird sie in dieFlucht jagen/ und wenn sie flüchtig seynd/ wer- den sie mit aller ihrer Macht zerstreuet werden/ und wenn sie zerstreuet seynd/ werden sie um- kommen. Diß ist wahr worden an dem Ertz- Feind dem Satan/ denn es ist bekant/ daß durch die Aufferstehung Christi alle Teuffel in die Flucht gejaget/ also/ daß sie niemand schaden können/ ohn allein so viel ein Mensch durch den Unglau- ben ihnen Raum gibt. Alle Teuffel hatten sich zusammen gethan wider den armen Menschen/ denselbigen/ GOtt zu Leide/ unter sich zu brin- gen/ unter diesem armen Hauffen war ich auch. Es gelung ihm/ und da er uns unter sich ge- bracht/ vermeinet er nicht anders/ er hätte ge- wonnen Spiel. Da Gott mir und dem gant- zen armen Häufflein zu Hülff seinen Sohn in die Welt sandte/ that sich die gantze höllische Macht abermahl zusammen; Aber der HErr stund auff/ und die Feinde wurden zerstreuet/ ih- re Macht an unsere Seele haben sie verlohren. Noch täglich wird er in die Flucht gejaget/ damit daß seine Triegerey durch das Licht deß Evan- gelii entdecket ist. Es liegen die Teuffel wie ein hauffen Schlangen unter einem Stein/ hebt man den Stein auff/ werden die Schlangen entdecket und zerstreuet. Wenn Christus auff- stehet
über den 68. Pſalm ümkommen für Gott. GOtt wird ſie in dieFlucht jagen/ und wenn ſie flüchtig ſeynd/ wer- den ſie mit aller ihrer Macht zerſtreuet werden/ und wenn ſie zerſtreuet ſeynd/ werden ſie um- kommen. Diß iſt wahr worden an dem Ertz- Feind dem Satan/ deñ es iſt bekant/ daß durch die Aufferſtehung Chriſti alle Teuffel in die Flucht gejaget/ alſo/ daß ſie niemand ſchaden können/ ohn allein ſo viel ein Menſch durch den Unglau- ben ihnen Raum gibt. Alle Teuffel hatten ſich zuſammen gethan wider den armen Menſchen/ denſelbigen/ GOtt zu Leide/ unter ſich zu brin- gen/ unter dieſem armen Hauffen war ich auch. Es gelung ihm/ und da er uns unter ſich ge- bracht/ vermeinet er nicht anders/ er hätte ge- wonnen Spiel. Da Gott mir und dem gant- zen armen Häufflein zu Hülff ſeinen Sohn in die Welt ſandte/ that ſich die gantze hölliſche Macht abermahl zuſammen; Aber der HErr ſtund auff/ und die Feinde wurden zerſtreuet/ ih- re Macht an unſere Seele haben ſie verlohren. Noch täglich wird er in die Flucht gejaget/ damit daß ſeine Triegerey durch das Licht deß Evan- gelii entdecket iſt. Es liegen die Teuffel wie ein hauffen Schlangen unter einem Stein/ hebt man den Stein auff/ werden die Schlangen entdecket und zerſtreuet. Wenn Chriſtus auff- ſtehet
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über den 68. Pſalm
ümkommen für Gott. GOtt wird ſie in die
Flucht jagen/ und wenn ſie flüchtig ſeynd/ wer-
den ſie mit aller ihrer Macht zerſtreuet werden/
und wenn ſie zerſtreuet ſeynd/ werden ſie um-
kommen. Diß iſt wahr worden an dem Ertz-
Feind dem Satan/ deñ es iſt bekant/ daß durch die
Aufferſtehung Chriſti alle Teuffel in die Flucht
gejaget/ alſo/ daß ſie niemand ſchaden können/
ohn allein ſo viel ein Menſch durch den Unglau-
ben ihnen Raum gibt. Alle Teuffel hatten ſich
zuſammen gethan wider den armen Menſchen/
denſelbigen/ GOtt zu Leide/ unter ſich zu brin-
gen/ unter dieſem armen Hauffen war ich auch.
Es gelung ihm/ und da er uns unter ſich ge-
bracht/ vermeinet er nicht anders/ er hätte ge-
wonnen Spiel. Da Gott mir und dem gant-
zen armen Häufflein zu Hülff ſeinen Sohn in
die Welt ſandte/ that ſich die gantze hölliſche
Macht abermahl zuſammen; Aber der HErr
ſtund auff/ und die Feinde wurden zerſtreuet/ ih-
re Macht an unſere Seele haben ſie verlohren.
Noch täglich wird er in die Flucht gejaget/ damit
daß ſeine Triegerey durch das Licht deß Evan-
gelii entdecket iſt. Es liegen die Teuffel wie
ein hauffen Schlangen unter einem Stein/ hebt
man den Stein auff/ werden die Schlangen
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